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Johanniter Seelenhunde

Besuchsdienst für Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen  in Senioren- und Pflegeeinrichtungen

Seelenhunde besuchen regelmäßig Menschen im Pflegeheim, um ihnen und ihren Seelen „gut zu tun“, denn der direkte Kontakt zu Hunden hat eine wohltuende Wirkung auf Psyche und Körper älterer Menschen. Die Hunde und auch die begleitenden Hundebesitzer sind dabei mit ihrem natürlichen Einfühlungsvermögen unterwegs.

Wer wird Seelenhund?

Damit die Menschen im Pflegeheim mit den richtigen Hunden zusammenkommen, wählen wir, die Johanniter Hilfsgemeinschaft (JHG) Meerbusch, die „Seelenhund-Teams“ sorgfältig aus und bilden sie selbst aus. Dabei wird mit einem Wesenstest der Grundgehorsam, die Sozialverträglichkeit und die Stressresistenz des Hundes getestet. Denn im Einsatz kommt der Hund schon einmal nah an den Rollator oder den Rollstuhl, oder der Bewohner liegt im Bett oder verhält sich evtl. distanzlos. 

Die Hundebesitzer werden angeleitet, wie sie mit ihrem Besuchshund in einer Senioren- bzw. Pflegeeinrichtung ihren Einsatz gestalten und dabei gleichzeitig wichtige Sicherheits- und Hygienestandards berücksichtigen. 

Der Umgang mit Demenzkranken, die in ihrer eigenen Welt leben, wird besprochen, denn er kann schon einmal herausfordernd sein. Die Hundebesitzer werden auch darauf vorbereitet, daß die Bewohner, die sie besuchen, früher oder später sterben werden. Damit umzugehen ist nicht immer leicht, wenn sich bereits eine vertraute Beziehung aufgebaut hat.

Wie sieht ein Einsatz aus?

Der Seelenhund und sein Besitzer besuchen regelmäßig einmal pro Woche zu einer vereinbarten Zeit dasselbe Seniorenheim. Das Pflegepersonal hat die Bewohner bereits im Vorfeld darüber informiert und weiß, welche besucht werden können und möchten. Der Besuch in der Einrichtung dauert 60 Minuten. Während dieser Zeit werden mehrere Bewohner besucht. Dabei sollen nach Möglichkeit regelmäßige Besuche bei denselben Bewohnern zustande kommen. Eine genaue Zeitdauer pro Bewohner ist nicht festgelegt sondern ergibt sich aus der Situation. Bei dem einen Bewohner sitzt der Seelenhund auf dem Schoß und wird gestreichelt! Bei einem anderen Menschen liegt er auf dem Bett und ermöglicht dort Körperkontakt (Wärme, Lecken der Hand, Fühlen des Fells u.a.). Mit manchen Bewohnern ist ein kleiner Spaziergang ins Freie möglich. 

Oft haben die Bewohner selbst einmal Hunde gehabt. So kommt leicht ein Gespräch zustande, das den Menschen an seine Vergangenheit erinnert und schöne Gefühle wachruft. 

Für solche Besuche ist sowohl bei dem Seelenhund als auch bei seinem Besitzer viel Einfühlungsvermögen und Geduld gefragt. Der Hund muss sich von Fremden anfassen lassen, und darf keine Angst vor Rollatoren, Rollstühlen und Betten haben. 

Was macht die JHG Meerbusch, um behördliche Vorgaben zu erfüllen.

Die Seelenhundbesitzer sind ehrenamtlich für die JHG Meerbusch tätig und erhalten keine Aufwandsentschädigung. Die gültige Tierhalterhaftpflichtversicherung muss nachgewiesen werden. Die Durchführung einer jährlichen tierärztlichen Untersuchung, regelmäßige Zecken- und Flohbehandlungen sowie Entwurmungen bzw. der Nachweis von parasitenfreien Kotproben wird von uns überprüft.

Die Hunde und die Menschen durchlaufen eine Überprüfung durch einen Hundetrainer und durch den Projektleiter, sowie einigen Bewohnern. 

Im Anschluß gibt es dann den roten Loop für jeden Seelenhund, damit er bei seinen Besuchen erkannt wird.