Geschichte
Die Schlesische Genossenschaft wurde bereits 1853 gegründet, unmittelbar nach Wiedererrichtung des Johanniterordens, und gehört damit zu den ältesten der heute 23 Genossenschaften und Kommenden, in die sich der Johanniterorden gliedert. Nach dem zweiten Weltkrieg und dem Verlust ihrer angestammten Heimat in Schlesien musste die Schlesische Genossenschaft im Westen völlig neu beginnen. Hierzu errichtete sie zunächst ein Alten- und Pflegeheim, den ''Heuserhof", in Köln (inzwischen verkauft) und baute ab Mitte der 70er Jahre die Schlesienhilfe als eigenständiges Ordenswerk auf, mit der sie evangelische Gemeinden im heute polnischen Schlesien unterstützt und bedürftigen Menschen hilft. Seit der Wende unterstützt die Schlesische Genossenschaft auch die Jugendarbeit der evangelischen Kirche in der Oberlausitz, dem deutsch gebliebenen, heute in Sachsen liegenden Teil Schlesiens, der ihr bis zur Wiedervereinigung verschlossen war. Damit liegt der Schwerpunkt ihrer Arbeit wieder in ganz Schlesien beiderseits der Neiße.
Die Genossenschaft hat momentan rund 200 Mitglieder (Johanniterritter und Anwärter), die mit ihren Familien jährlich einmal zu ihrem Rittertag zusammenkommen. Seit 1991 findet dieser Rittertag alle drei Jahre an dem Sitz der Genossenschaft in Görlitz in der schlesischen Oberlausitz statt, und seit 1999 auch wieder östlich der Neiße, so 1999 und 2002 in der Jugendbegegnungsstätte in Kreisau in Niederschlesien. Höhepunkt jedes Rittertages ist die Rittertagsversammlung, die über die Aktivitäten der Genossenschaft beschließt. Den Abschluss bildet ein Festgottesdienst, in dem u.a. die neuen Ordensmitglieder feierlich in die Genossenschaft eingeführt werden. Großen Wert legt die schlesische Genossenschaft auf eine aktive Jugendarbeit (JiO - Jugendarbeit im Orden), in deren Rahmen sie jedes Jahr junge Interessenten und Anwärter zu einer Nachwuchstagung nach Berlin einlädt. Die jüngeren Ehrenritter, die über Erfahrungen in verschiedenen Berufen verfügen, führen regelmäßige Berufsorientierungen am evangelischen Gymnasium Johanneum in Hoyerswerda durch.