Harmoniemesse: Musikalischer Hochgenuss beim 24. Benefizkonzert
Endlich wieder normal ohne Einschränkungen: Zum 24. Benefizkonzert am 26. Februar 2023 in der Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern gab es musikalischen Hochgenuss von Joseph Haydn und Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Endlich wieder normal – so oder ähnlich dürfte manch einer gedacht haben anlässlich unseres 24. Benefizkonzertes am 26. Februar 2023 in der Hauptkirche St. Nikolai am Klosterstern. Keine Corona-Maßnahmen mehr und der anschließende Empfang konnte auch ohne Einschränkungen stattfinden.
Ein wenig Aufregung verursachte beim Einlass die Tatsache, dass die Kirchenorgel entgegen der Planung noch nicht fertig restauriert worden war, so dass ein guter Teil der Bestuhlung nicht für die Besucher zur Verfügung stand.
Das alles aber war während des Konzerts vergessen! Erneut durften wir uns am Chor und Orchester der Alumni des Christianeums unter der Leitung von Dietmar Schünicke erfreuen; zur Aufführung kamen Felix Mendelssohn Bartholdys Psalm 42 und die Harmoniemesse von Joseph Haydn.
„Wie der Hirsch schreit nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir“ – die ersten Worte des Psalms ließen das Publikum bereits eintauchen in dieses hochromantische Werk, dessen Charakteristik nicht zuletzt in der wunderbaren Verschmelzung von Sopranistin und Chor einerseits sowie Chor und Orchester andererseits liegt. Das Orchester ist, wie für die Romantik typisch, breit aufgestellt mit Streichern, Flöten, Oboen, Klarinetten, Fagotten, Hörnern, Trompeten, Posaunen, Pauke und Orgel. Die Uraufführung des Werkes liegt ziemlich genau 185 Jahre zurück, sie fand am 1. Januar 1838 im Leipziger Gewandhaus statt. Der sonst so selbstkritische Mendelssohn sprach von einer seiner besten Kompositionen.
Mit der Harmoniemesse bot der Komponist Joseph Haydn eine (wie der Name vermuten lässt, allerdings sind mit den Harmoniestimmen die stark besetzten Bläser gemeint) ebenso beeindruckende Symbiose – Solisten und Chor wechseln sich in wunderbarer Weise ab und bilden mit dem Orchester einen Einklang. Die Freude an der Vertonung der tiefreligiösen Aussage des Textes der Messe ist in den einzelnen Sätzen spürbar. Der ältere Joseph Haydn hatte sich bereits längst in Wien in den „Ruhestand“ begeben, als er die Messe in B-Dur schrieb. Sie ist Haydns letzte größere Komposition. Im Jahre 1802 wurde die Messe für Chor, 4 Solostimmen und Orchester in Eisenstadt uraufgeführt.
Die besonders gelungene Akustik der Kirche trug zu dem musikalischen Hochgenuss bei. Zum leiblichen Genuss war dann noch zu einem Glas Wein und einem Süppchen eingeladen, dessen Fließfähigkeit zuvor optimiert worden war, damit keine Löffel nötig waren – erfahrene Besucher von Empfängen kennen die kleinen Unbilden…
Das Benefizkonzert der Hamburgischen Kommende ist ein fester Bestandteil des johanniterlichen Lebens in Hamburg – endlich durfte es wieder in gewohnter Form stattfinden. Dafür, aber vor allem für den Einsatz der Künstlerinnen und Künstler für die gute Sache, sind wir sehr dankbar.
Bericht: Lutz-Rodrian Hetzler