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Nachruf für Uve Graf von Wedel-Gödens

Mit großer Anteilnahme nahm die Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar am 4. Februar 2020 Abschied von ihrem verehrten Altkommendator Uve Graf v. Wedel. Am 28. Januar 2020 hatte ihn unser Himmlischer Vater zu sich gerufen.
Uve Graf v. Wedel wurde am 15. August 1925 in Frankfurt a. M. geboren. Er besuchte ein humanistisches Gymnasium in Wilhelmshaven und wurde anschließend zum Dienst in der Wehrmacht eingezogen. Nach Ende des Krieges absolvierte er zunächst eine landwirtschaftliche Lehre und nahm danach das Studium der Agrarwissenschaft (Dipl. agr.), Jurisprudenz und Französischer Literatur an den Universitäten Göttingen, Nottingham, Bonn, Köln und Angers auf.
Erste berufliche Erfahrungen sammelte Graf Wedel als Assistent des Rektors der Universität Bonn und als freier Mitarbeiter am Institut für Internationales Öffentliches Recht und Völkerrecht der Universität Köln. Von 1962 an war er Beamter der Vereinten Nationen in der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Seine Arbeitsgebiete umfassten in dieser Position die Entwicklungs- und Sozialpolitik sowie auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Nach seiner Pensionierung 1980 engagierte er sich verstärkt in der Kommunalpolitik im Kreis Ahrweiler und im Oberwinterer Verkehrs- und Verschönerungsverein.
Am 20.06.1976 wurde Graf Wedel als Ehrenritter in die Subkommende Bad Godesberg der Rheinischen Genossenschaft aufgenommen. Seine beiden Bürgen waren damals ER Ludolf von Boehn (Pommern, *1920, +2009) und RR Charles August von Joest (Rheinland, *1921, +2019). In den Jahren 1979 bis 1984 engagierte er sich als ehrenamtlicher Pressedezernent des JUH Landesverbandes Hessen in Niederweisel.
Als 1984 die Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar neu gegründet wurde, gehörte Graf Wedel zu deren Gründungsmitgliedern. Unter der Leitung des ersten regierenden Kommendators Andreas von Schubert wurde er sogleich in den Konvent der neuen Genossenschaft gewählt. Im Herbst des gleichen Jahres gründete er mit anderen Ritterbrüdern den Arbeitskreis Ahr-Wied. Im Juni 1988 wurde er durch den Herrenmeister SKH Wilhelm-Karl Prinz von Preußen in Niederweisel zum Rechtsritter geschlagen und übernahm im Juli 1988 die Leitung der Subkommende Ahr-Wied. Bereits seit 1985 wurde Graf Wedel mit den Vorbereitungen zur Übernahme und dem anschließenden Ausbau des Altenheims Franziskushaus in Sinzig betraut. Von 1988 an bis zu seiner Ernennung zum Kommendator im Jahr 1995 war er dessen ehrenamtlicher Geschäftsführer und sorgte ganz maßgeblich für die außerordentliche Wirtschaftlichkeit dieses Ordenswerkes. Während seiner Amtszeit als Regierender Kommendator erlebte unsere Genossenschaft die Gründung weiterer bedeutender Ordenswerke, wie z.B. das Johanniterzentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Neuwied. Durch seine offene, unkomplizierte und liebenswerte Art gewann Graf Wedel nicht nur sehr schnell den Zugang zu den jüngeren und neu aufgenommenen Mitgliedern des Ordens, sondern festigte ganz im johanniterlichen Geiste den Zusammenhalt unter den Ritterbrüdern und schuf auf diese Weise zusammen mit seiner Frau Brigitta eine ausgesprochen familiäre Atmosphäre in der ganzen Genossenschaft.
Die Ritterschaft des Johanniterordens in Rheinland-Pfalz, im Saarland, in Luxemburg und darüber hinaus verneigt sich in tiefem Respekt vor ihrem Altkommendator und bedankt sich für sein vorbildliches Leben und Wirken in unserer Gemeinschaft. Wir werden Graf Wedel stets ein ehrendes Andenken bewahren.

RK Wittigo v. Rabenau
Genossenschaft Rheinland-Pfalz-Saar