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Rittertag 2024

Die Verleihung der Ehrenritter-Kreuze durch den Kommendator.

Vom 13. bis 15. September fand am Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen erneut, nach 2019 und 2022, und in bester Manier der diesjährige Rittertag statt. Im Folgenden der Bericht:

"Rittertag 2024 – Rückblick auf ein gelungenes Wochenende

Der diesjährige Rittertag fand vom 13. bis 15. September 2024 im Johanniter-Krankenhaus in Treuenbrietzen statt. Die Teilnahme war erfreulich hoch: In familiärer Atmosphäre versammelten sich 160 Personen, darunter 29 Kinder und Jugendliche.

Der Rittertag begann am Freitag, den 13. September 2024 in „Sabinchens Speisekammer“. Die, die rechtzeitig nach Treuenbrietzen kommen konnten, versammelten sich zu einer besinnlichen Andacht in der Kapelle auf dem Gutshof.  Diese hielt der Interessent unserer Genossenschaft, Pfarrer Kevin Jessa (Fürstenwalde). Anschließend verbrachten wir bei reger Beteiligung den Abend im Traditionsrestaurant „Sabinchens Speisekammer“, dessen Name auf die bekannte Ballade „Sabinchen war ein Frauenzimmer“ (mit dem Schuster aus Treuenbrietzen) anspielt.

Der Samstagmorgen startete mit einer weiteren Andacht, gehalten von Ritterbruder Prof. Dr. Anselm Hagedorn. Im Anschluss begrüßte Krankenhausdirektor Mirko Rücker die Teilnehmer des Rittertags und stellte seine Direktoriumskollegen Oberin Una Kniebusch, die aus gesundheitlichen Gründen leider fehlte, und den Ärztlichen Direktor Dr. Karsten Haitsch sowie das Krankenhaus vor. Der Regierende Kommendator dankte für die herzliche Gastfreundschaft. Das Grußwort der Ordensregierung überbrachte der Ordensschatzmeister, unser Brandenburger Ritterbruder Hans-Jürgen Meyer. Unter anderem hob er die Arbeit der Johanniter-Stiftung hervor. Diese eröffnet die Möglichkeit, dass Personen, die keinen direkten Bezug zum Orden und seinen Werken haben, durch Zustiftungen dauerhaft die finanzielle Grundlage stärken können, durch die die Erfüllung des diakonischen Auftrags gewährleistet werden kann.

Der Kommendator begrüßte besonders den neuen EK Tobias Schöne und die Regionalschwester der Johanniter-Schwesternschaft Christine Freifrau von Reibnitz, die Mitglied des Konvents ist. Mit Dank wurde Ritterbruder Victor v. Seyfried bedacht, der jahrelang als JHG-Beauftragter der Genossenschaft tätig war. Diese Aufgabe hat er inzwischen an Heidrun Gräfin von der Schulenburg abgegeben, die aus familiären Gründen leider nicht persönlich zum Rittertag kommen konnte. Auch sie wird in Zukunft zum Konvent gehören. 

In seinem Bericht schilderte der Kommendator wichtige Ereignisse des vergangenen Jahres aus dem Orden und der Genossenschaft. Besonders sei das Mitteilungsblatt erwähnt, dessen neue Gestaltung auf große Zustimmung stieß.

Aus aktuellem Anlass ging der Kommendator auf die Stellungnahme des Ordenshauptmanns im Roten Blatt ein. Daran anknüpfend wurde deutlich gemacht, dass die Zugehörigkeit zum Orden als Wertegemeinschaft nicht mit einer Zugehörigkeit zu politischen Parteien, deren Menschenbild erheblich von dem der Johanniter abweichen, nicht vereinbar ist. Dies fand großen Zuspruch im Plenum.

Der Höhepunkt des Vormittags war der Festvortrag von Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, Professor für Theologische Ethik an der Universität Münster. Sein Thema „Nehmt euch acht vor den Hunden!“ (Phil. 3,2) – Theologie und Kirchen vor der Herausforderung durch Antisemitismus und religiösen Rechtsextremismus“ eröffnete den Teilnehmern neue theologische Perspektiven auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen in Deutschland und weltweit. Die Ausführungen von Prof. Dr. Arnulf von Scheliha stießen auf ein reges Interesse, wie die anschließende Aussprache mit ihm zeigte.

Am Nachmittag setzte der Kommendator seinen Bericht zur Genossenschaft im zweiten Teil der Ritterversammlung fort. Dies wurde ergänzt durch Beiträge von Stefanie Seeliger-Würtz (JUH und Ehrenamt)sowie der Ritterbrüder Martin Jensen (Johanniterschulen in Wriezen) und Prof. Kristoff Ritlewski (Klausur der SK-Leiter).

Parallel dazu nutzten viele Teilnehmer, darunter auch zahlreiche Kinder und Jugendliche, die Gelegenheit, Feldheim, einen energieautarken Ortsteil von Treuenbrietzen, zu besichtigen und an Führungen teilzunehmen. Daran beteiligte sich auch der Treuenbrietzener Bürgermeister Michael Knape, der dem Johanniter-Krankenhaus besonders verbunden und Mitglied des Kuratoriums ist.

Die Abendandacht, die dankenswerterweise von Pfarrerin Angelika Behnke (Frauenkirche Dresden) übernommen worden war, leitete den Abend ein. Wegen der aufziehenden Windböen wechselten wir nach der Andacht kurzfristig vom Festzelt in den Festsaal des Johanniter-Krankenhauses. Dank des schnellen und engagierten Einsatzes der Mitarbeitenden des Johanniter-Krankenhauses sowie der Unterstützung der Johanniterfamilie wurde die Herausforderung hervorragend gemeistert. Das Küchenteam der Klinik bewies beim festlichen Abendessen eindrucksvoll seine Fähigkeiten und erntete dafür verdientermaßen viel Applaus. Besonders bemerkenswert war die sorgfältig geplante Sitzordnung, die zahlreiche interessante Begegnungen ermöglichte. Für besonderen Gesprächsstoff sorgte die launige Dinner Speech „Ein Zwangspreuße in Brandenburg, oder: Ein Ösi bei den Ossis“ von Ritterbruder Christian Geinitz.

Der Sonntag stand im Zeichen des Rittertags-Gottesdienstes in der St. Marien Kirche in Treuenbrietzen, einer beeindruckenden spätromanischen Kirche aus Feld- und Backsteinen. Den Gottesdienst gestalteten gemeinsam mit der Pfarrerin Simone Lippmann-Marsch die Ritterbrüder Prof. Dr. Anselm Hagedorn und Florian Kuntz, Superintendent des Kirchenkreises Berlin-Spandau. ER Florian Kuntz hielt die Predigt über Psalm 16 (1-4, 5-11).

Im Gottesdienst gedachten die Anwesenden der verstorbenen Ritterbrüder: RR Rüdiger von Voß, RR Heinz von Tengg-Kobigk, ER Guido Graf zu Lynar, RR Claus von der Decken, RR Prof. Dr. Conrad Baldamus, RR Andreas Freiherr von Hünefeld, RR Henning von Holtzendorf sowie der verstorbenen JHG-Damen Anneliese von Glasenapp und Britta Boehringer.

Prof. Dr. Rüdiger Heicappell wurde als Ehrenritter neu in den Orden aufgenommen. 

Zudem wurden Ehrenritterkreuze an folgende Ritterbrüder verliehen: Prof. Dr. Klaus Addicks, Felix Brusberg, David Durner, Jan-Christoph Gackenholz, Dr. Wolfgang Jakob, Dr. Martin Jenssen, Burkhard Michel, Gert Rabbow, Frank Rittner und Karl Johann von Trott zu Stolz. 

Zum Abschluss des Gottesdienstes feierte die Johanniter-Familie gemeinsam mit der Kirchengemeinde das Abendmahl.

Der Rittertag schloss mit einem Beisammensein bei strahlendem Sonnenschein, zu dem das Küchenteam des Krankenhauses uns wieder mit Getränken, Salzigem und Süßem versorgte. 

Und so konnten alle erfüllt und fröhlich nach Hause fahren- mit der Aussicht auf den Rittertag 2025 in Lübbenau/Spreewald.

Unser herzlicher Dank gilt unserem Ritterbruder Robert Jenckel sowie den Verantwortlichen des Krankenhauses, die es trotz einer verkürzten Vorbereitungszeit schafften, die Veranstaltung sowohl organisatorisch als auch inhaltlich zu einem vollen Erfolg zu machen. Und es seien mit großem Dank die vielen Freiwilligen erwähnt, die sich vor allem bei der Betreuung der Kinder und Jugendlichen engagiert haben.

Der Rittertag 2024 hat unseren Auftrag eindrucksvoll verdeutlicht und die Gemeinschaft gestärkt. 

 

Rüdiger Heicappell"