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Inhalt, Aufgaben und Ziele

Grußwort

"Aus dem Programmheft des Geistlichen Zentrums für 2021"

Das vorliegende Programm des Geistlichen Zentrums wurde von den Johannitern und dem Dekanat Wetterau, die auch gemeinsam die Pfarrstelle finanzieren, erarbeitet. Bei den Johannitern sind wiederum verschiedene Gliederungen und Werke beteiligt. Die Johanniter setzen sich seit über neunhundert Jahren für Menschen  in Not ein und wollen dabei helfen, dass Menschen Zugang zum christlichen Glauben finden und diesen Glauben gemeinsam leben können. Das Programm wendet sich an alle Menschen in Hessen, die sich für die evangelische Kirche interessieren. Es dient dazu, die vielfältigen Angebote der Kirche aufzuzeigen. Zugleich ermöglicht ein Besuch im Geistlichen Zentrum ein Kennenlernen des Johanniterordens. Dessen deutsche Gliederungen sind Teil der evangelischen Kirche Deutschlands, ihre Werke sind Teil der Diakonie. Ein übergreifendes Thema des Programms ist die protestantisch gelebte Spiritualität, inspiriert von der besonderen Ausstrahlung der Komturei Nieder-Weisel. Das Interesse an diesem Thema führt unterschiedliche Menschen mit vielfältigen Vorstellungen von evangelischer Frömmigkeit zusammen und ermöglicht Austausch und wechselseitige Bereicherung. Die romanische Doppelkirche ist ein architektonisches Kleinod, und ein Raum, der die meisten Menschen sofort in seinen Bann zieht, ein spiritueller Raum. Dieser Ort hat eine klare kirchliche Prägung: Wer heute die alte Komturkirche aufsucht und auf sich wirken lässt, der spürt einen „Kraftort“, den es immer wieder neu zu entdecken und fruchtbar zu machen gilt. Man erlebt die außerordentliche Ruhe und Schlichtheit der Komturkirche, und die Ausstrahlung der 775-jährigen Geschichte.

Auf dem Gebiet des Dekanats Wetterau und in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau gibt es keinen zweiten vergleichbaren Ort, der eine solche Kirche mit den Baulichkeiten eines Tagungszentrums verbindet. Mit der Doppelkirche, einem neu eingerichteten Meditationsraum in der Komturei, dem Hotel und dem Tagungszentrum mit unterschiedlichen Seminarräumen steht ein ganzes Ensemble an Gebäuden und Räumen zur Verfügung, das unterschiedlichen Angebotsformaten dient. Hier wird die Tradition der Johanniter sichtbar, Menschen in Not durch die Stärkung ihres Glaubens und körperlich-seelische Pflege zu helfen und ihnen bei Bedarf auch Herberge anzubieten. Selbstverständlich sollen sich die Angebote auch an katholische Christen und darüber hinaus an Menschen richten, die am christlichen Glauben interessiert sind, aber selbst noch nicht oder nicht mehr zu einer Kirche gehören – angesichts der Tatsache, dass Christenmenschen inzwischen oft eine Minderheit bilden, soll das Geistliche Zentrum der Johanniter auch missionarisch wirken.

Neben dem vorliegenden Programm finden in Nieder-Weisel auch interne Veranstaltungen der Johanniter statt. Dazu gehören für die Mitarbeitenden der Johanniter-Unfall-Hilfe sogenannte „WIR-Seminare“ als zentraler Teil des Angebots im Geistlichen Zentrum Nieder-Weisel, wie auch vergleichbare Angebote der Schwesternschaft sowie der Seniorenhäuser GmbH. Ergänzt werden diese Seminare durch spirituelle Auszeiten: Mitarbeitende bekommen die Gelegenheit, sich aus dem beruflichen Alltag zu lösen. Sie finden im Geistlichen Zentrum Menschen mit ähnlichen Erfahrungen, erhalten geistliche Impulse, bei denen die Komturkirche eine zentrale Rolle spielt, und sie bekommen Zeit zur Reflexion. Zudem finden in Nieder-Weisel seit den sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts auch Kapitelsitzungen des Gesamtordens und Treffen einzelner Ordensgenossenschaften statt. Hinzu kommen Tagungen zu Grundfragen des christlichen Glaubens, zu Gegenwartsproblemen und berufsspezifischen Anliegen und Schwierigkeiten. Schließlich sind die Einführungstagungen sowie Pfarrtagungen des Ordens und der Unfall-Hilfe zu nennen. Das Geistliche Zentrum wird durch einen Lenkungsausschuss unter Vorsitz des Ordensdekans des Johanniterordens geleitet; weitere Mitglieder des Lenkungsausschusses sind der Ordenskanzler, der Kommendator der Hessischen Genossenschaft des Ordens, eine Pfarrerin, die Mitglied des Präsidiums der Johanniter-Unfall-Hilfe ist, der Vorstand der Stiftung Johanniter Komturei Nieder-Weisel (der Eigentümerin des Gebäudekomplexes), der Dekan des Dekanats Wetterau, eine Oberkirchenrätin als Vertreterin der EKHN, die Oberin der Johanniter-Schwesternschaft sowie ein Vertreter der Johanniter Seniorenhäuser GmbH und eine Repräsentantin der Johanniter Hilfsgemeinschaften. Die vielen Mitwirkenden stehen für eine vielfältige und reichhaltige Programmgestaltung, die Nieder-Weisel zu einem offenen Ort macht, an dem Menschen Glauben leben und erleben können. 

Die Johanniter danken insbesondere dem Dekan der Wetterau und den vielen Pfarrerinnen und Pfarrern des Dekanats, vor allem Pfarrer Jörg Fröhlich, die voller Begeisterung und Inspiration das vorliegende Programm mit erarbeitet haben.

Berlin und Nieder-Weisel, im Februar 2021

 

Prof. Dr. Dr. h.c. mult.
Christoph Markschies
Ordensdekan des Johanniterordens
 

Johannes Perlitt
Kommendator der Hessischen Genossenschaft
des Johanniterordens