Johanniter-Krankenhaus Bonn feiert 100-jähriges Jubiläum
Am 10. November 2015 feierte die Klinik ihr 100-jähriges Bestehen. Unter den vielen Gästen befanden sich auch der Herrenmeister des Johanniterordens, S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen, und Bonns 1. Bürgermeister Reinhard Limbach
Während der Erste Weltkrieg 1915 seine ganze Brutalität entfaltete, wurde in Bonn das Johanniter-Krankenhaus eingeweiht. Am 10. November 2015 feierte die Klinik ihr 100-jähriges Bestehen. Unter den vielen Gästen befanden sich auch der Herrenmeister des Johanniterordens, S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen, und Bonns 1. Bürgermeister Reinhard Limbach.
„Es ist mir eine besondere Freude, hier zu sein“, erklärte S.K.H. Dr. Oskar Prinz v. Preußen. „Immer wenn ich die Klinik betrete, in der ich selbst das Licht der Welt erblickte, dann betrachte ich voller Bewunderung die Leistungen der Medizin, der Pflege und der Administration. Wir arbeiten hier mit einem tiefen Respekt vor der Würde der Person.“ Der Herrenmeister erklärte es zum grundsätzlichen Anspruch, „dass die Menschen in unseren Einrichtungen ein ‚Johanniter-Mehr‘ an Zuwendung erfahren. Wenn das Johanniterkreuz die Fassade schmückt, dann muss der Geist der Johanniter zu spüren sein.“
Zur Jubiläumsfeier hatten die Rheinische Genossenschaft des Johanniterordens, vertreten durch ihren Kommendator, Wolfgang v. Meibom, und die Führungsspitze der Klinik eingeladen. Dem stimmungsvollen Gottesdienst unter Leitung von Pfarrerin Manuela Quester folgte der Festakt – unter anderem mit einem Vortrag des ehemaligen Richters am Bundesverfassungsgericht, Prof. Dr. Dr. Udo Di Fabio.
Wolfgang v. Meibom nannte das Jubiläum einen „Meilenstein in der Geschichte des Ordens, der in Bonn nach dem 2. Weltkrieg eine neue Heimat fand und von hier aus neu organisiert wurde“. Heute befindet sich der Ordenssitz in Berlin.
Dr. Martin Windmann, Geschäftsführer der Johanniter GmbH, sprach von einem „beeindruckenden Weg, den wir bisher in Bonn gegangen sind. Wir beweisen, dass man Kliniken nicht privatisieren muss, um am Markt erfolgreich zu sein“.
Auch schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts war der Gesundheitsmarkt im Wandel. Die Ansprüche an die medizinisch-pflegerische Versorgung stiegen: Daher sollte der Vorgängerbau, seit 1854 von einer Stiftung der Evangelischen Gemeinde Bonn in Zusammenarbeit mit den Kaiserswerther Diakonissen betrieben, durch eine moderne Einrichtung ersetzt werden. Dafür tat sich die Evangelische Gemeinde mit dem Johanniterorden zusammen, der die Leitung und das Betriebsrisiko für das neue Johanniter-Krankenhaus Bonn „Friedrich Wilhelm Stift“ mit damals 100 Betten übernahm. Nach Jahrzehnten wechselvoller Geschichte – so wurde das Haus im 2. Weltkrieg als Lazarett genutzt – erhielt es 1978 ein komplett neues Gesicht, als die ursprünglichen Gebäude des Haupthauses durch einen Neubau ersetzt wurden.
Heute gilt die Klinik in Zusammenarbeit mit dem Waldkrankenhaus der Johanniter in Bad Godesberg als zweitgrößter Gesundheitsversorger in Bonn - nach der Universitätsklinik. In beiden Akutkrankenhäusern arbeiten insgesamt über 1.500 Mitarbeiter für das Wohl der Patienten und Angehörigen, über 600 Betten stehen zur Verfügung.