Positionspapier zur Bundestagswahl 2025
Am 23. Februar 2025 wird der 21. Deutsche Bundestag gewählt. Acht Themenbereiche sind für die Johanniter-Unfall-Hilfe besonders wichtig. Wir haben unsere Positionen auf dieser Website kompakt für Sie zusammengefasst. Für den Download des vollständigen Positionspapiers nutzen Sie bitten den nachfolgenden Button.
Übersicht der Themen
- Ehrenamtliche stärken und Engagementstrukturen ausbauen
- Bevölkerungsschutz für aktuelle und kommende Krisen wappnen
- Notfallversorgung stärken, Rettungsdienst sichern
- Mehr Chancengerechtigkeit durch Bildung & Verbandsarbeit
- Erste Hilfe: Resilienz stärken, Hilfsbereitschaft fördern
- Die Rahmenbedingungen in der Pflege zukunftssicher gestalten
- Integration vor Ort stärken
- Für unabhängige humanitäre Hilfe und starke lokale Partnerschaften
Unsere Kernbotschaften
Ehrenamtliche stärken und Engagementstrukturen ausbauen
Gleicher Einsatz, gleiche Rechte: Wir fordern eine bundeseinheitliche Regelung für die soziale Absicherung und Freistellung ehrenamtlicher Helfender der anerkannten Hilfsorganisationen analog zu THW und Feuerwehr. So schaffen wir die dringend benötigte Rechtssicherheit und stärken das Engagement, das unsere Gesellschaft zusammenhält.
FSJ und BFD für alle: Freiwilligendienste stärken – Demokratie fördern: Wir setzen uns für einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienst und ein staatlich finanziertes Freiwilligengeld auf BAföG-Niveau ein. So schaffen wir eine eine Kultur, in der Freiwilligkeit selbstverständlich ist und stärken den sozialen Zusammenhalt.
Den Bevölkerungsschutz für aktuelle und kommende Krisen wappnen
Krisenfest für die Zukunft: Um Katastrophen und die Folgen des Klimawandels effektiv zu bewältigen, benötigen wir ein modernes Krisenmanagement aus einem Guss: ressortübergreifend, standardisiert und mit starkem gesetzlichen Rahmen. Vorsorge braucht zudem Ressourcen – deshalb muss der Bevölkerungsschutz nachhaltig finanziert werden.
Notfallversorgung stärken, Rettungsdienst sichern
Notfallversorgung stärken – Leben retten: Wir setzen uns für eine umfassende Reform der Notfallversorgung ein, die den Rettungsdienst besser vernetzt und regionalen Bedürfnissen gerecht wird. Gleichzeitig brauchen Notfallsanitäter und Notfallsanitäterinnen klare rechtliche Rahmenbedingungen, um im Einsatz sicher und eigenständig handeln zu können.
Mehr Chancengerechtigkeit durch frühkindliche Bildung und Jugendverbandsarbeit
Wir machen uns stark für bundesweit einheitliche Qualitätsstandards in Kitas, stärkeren Kinderschutz und den Ausbau der Ganztagsbetreuung. Kinder und Jugendliche verdienen gleiche Chancen und bestmögliche Förderung – unabhängig von der sozialen Herkunft.
Jugendverbände wie die Johanniter-Jugend sind wichtige außerschulische Bildungsorte und brauchen eine nachhaltige Unterstützung, um junge Menschen in ihrer Selbstbestimmung und in ihrem Demokratiebewusstsein zu stärken.
Erste Hilfe: Resilienz stärken, Hilfsbereitschaft fördern
Gemeinsam für eine hilfsbereite und resiliente Gesellschaft: Jeder von uns sollte im Notfall schnell handeln können. Dafür braucht es regelmäßige, hybride Schulungen in Erster Hilfe - von Kindesbeinen an, bis ins Erwachsenalter. Deshalb setzen wir uns für Wiederbelebungsunterricht und Selbstschutzinhalte in Schulen ein.
Die Rahmenbedingungen in der Pflege zukunftssicher gestalten
Wir setzen uns für eine generationengerechte Pflegereform ein: Um Altersarmut zu verhindern und Pflegende zu entlasten, braucht es endlich eine Pflegevollversicherung mit gedeckeltem Eigenanteil, eine Vergütung nach Zeit anstelle der Leistungsabrechnung, mehr Unterstützung und Beratung für Angehörige und digitale Lösungen für alle.
Integration vor Ort stärken
Integration von Anfang an: Humanitäre Aufnahmebedingungen und niederschwellige Angebote wie Erstorientierungskurse und Beratung für Geflüchtete sind für uns unabdingbar. Um Integration erfolgreich zu gestalten, braucht es eine nachhaltige Finanzierung der Strukturen vor Ort.
Für unabhängige humanitäre Hilfe und starke lokale Partnerschaften
Wir setzen uns für eine unabhängige humanitäre Hilfe weltweit ein. Ob in Gaza oder der Ukraine, im Südsudan oder in Bangladesch – Millionen von notleidenden Menschen brauchen weltweit Hilfe – egal, ob sie im Fokus medialer Berichterstattung stehen, oder nicht. Dafür braucht es starke Partnerschaften mit lokalen Organisationen und die uneingeschränkte Finanzierung von NGOs.
Wer wir sind
Wir Johanniter verstehen uns als Gemeinschaft von Menschen, die anderen helfen. Mit rund 46.000 ehrenamtlich Aktiven, mehr als 31.000 hauptamtlich Mitarbeitenden und 1,2 Millionen Fördermitgliedern zählt die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. zu den großen Hilfsorganisationen in Deutschland. Mit christlichem Auftrag helfen wir seit unserer Gründung 1952 Menschen in Not - unabhängig von Religion, Nationalität oder Kultur. Wir sind im Rettungs- und Sanitätsdienst, im Katastrophenschutz und in der humanitären Hilfe aktiv. In unseren Erste-Hilfe-Kursen lernen Menschen, wie sie im Notfall helfen können. Wir pflegen Kranke, begleiten Kinder und Jugendliche, unterstützen Ältere und setzen uns für Geflüchtete ein.