Für Senioren
Bessere Rahmenbedingungen für das Pflegepersonal und eine Versorgung, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht – das sind die großen Herausforderungen unserer Zeit, denen sich auch die Johanniter stellen.
So lange wie möglich ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben zu führen, ist der Wunsch der meisten Menschen. Mit 164 ambulanten Pflegediensten, 164 Einrichtungen des Betreuten Wohnens und 55 Tagespflegeeinrichtungen bietet die Johanniter-Unfall-Hilfe eine große Bandbreite an Angeboten für eine maßgeschneiderte Unterstützung. Diese Angebote ständig weiterzuentwickeln und den aktuellen Bedürfnissen der Gesellschaft anzupassen, verstehen die Johanniter als kontinuierliche Aufgabe. Doch die Alterung der Gesellschaft und der zunehmende Fachkräftemangel stellen die Qualität der Pflege und das Berufsbild vor Herausforderungen. Die Johanniter begegnen diesen Entwicklungen mit neuen Modellen und innovativen Ideen. Bürokratieabbau und die Digitalisierung spielen dabei eine zentrale Rolle, damit den Pflegenden mehr Zeit für die Arbeit mit den Menschen bleibt.
Menschen mit Demenz glücklich machen
Birte Schulz ist Pflegekraft in zwei Demenz-Wohngemeinschaften der Johanniter in Hannover. Den Seniorinnen und Senioren, die dort wohnen, will sie das Leben so angenehm wie möglich gestalten ─ das gelingt ihr mit viel Erfahrung und Einfühlungsvermögen.
Warum ihr Herz für Menschen mit Demenz schlägt? Birte Schulz muss nicht lange überlegen: „Egal, ob sie ein sehr langes oder ein kürzeres Leben hinter sich haben ‒ diese Menschen sind an ihrer letzten Lebensstation angekommen. Und sie sind es wert, unsere ganze Aufmerksamkeit zu erhalten. Sie sollen sich wohlfühlen, zufrieden und glücklich sein.“
Demenz verändert die Menschen
Die gerontopsychiatrische Fachkraft arbeitet bei den Johannitern in Hannover und ist für zwei Demenz-Wohngemeinschaften verantwortlich. 14 Personen mit demenziellen Veränderungen im Alter von 70 bis 90 Jahren leben dort. „Sie sind ja nicht krank, aber die Demenz verändert sie natürlich“, sagt Birte Schulz. Die Symptome seien unterschiedlich: Manche der Bewohnerinnen und Bewohner würden ruhig, bei anderen beobachte sie das genaue Gegenteil. Häufig seien Depressionen, andere entwickelten große Ängste oder einen enormen Bewegungsdrang.
Alles, was Menschen mit Demenz beschäftigt, muss durch gute Beobachtung oder Kommunikation herausgefunden werden. „Wir haben ja nur den Blick vor den Kopf der Menschen. Was sich darin abspielt, was sie denken und fühlen, können wir nur erahnen.“ Oder indem sie geduldig und mitfühlend nachfragt und so für die Betroffenen ein angenehmes Umfeld und Erleichterung schafft.
Genau hinschauen und nachfragen
Birte Schulz ist inzwischen sehr erfahren im Umgang mit Menschen, die sich durch Demenz verändern. Dabei war sie mit ihrer Ausbildung und der Arbeit als Kinderkrankenschwester in einem Kinderkrankenhaus lange Zeit sehr glücklich. Nach der Geburt ihrer ersten Tochter und mit einem Mann bei der Bundeswehr wurde es mit den Schichtdiensten jedoch schwierig. 2005 wechselte sie deshalb zunächst in die ambulante Pflege und später in eine Tagespflegeeinrichtung. Dort entdeckte sie ihr Interesse für Demenz.
Sie lernte, welche Dinge demente Menschen gern oder weniger gern tun und wobei sie sich wohlfühlen. Oft reichten dafür schon ein Lächeln, ein Streicheln der Hand oder eine kleine Geste, wie sie an der Mimik der Betroffenen erkenne. „Es sind fantastische Menschen, die sehr viel erlebt und zu erzählen haben“, sagt Birte Schulz voller Sympathie.
Nah dran an den Menschen
Bevor Birte Schulz 2022 zu den Johannitern kam, hatte sie sich ein Jahr als Pflegedienstleiterin am Schreibtisch versucht, aber schnell erkannt, dass der Bürojob und das Verwalten von Dienstplänen nicht ihren Interessen entsprachen. Jetzt ist sie wieder ganz nah bei den Menschen. „Mich fasziniert, was Menschen trotz Demenz noch alles wissen und können, wenn man sie nur lässt. Man muss ihre Ressourcen erschließen und einsetzen, dann sind sie zufrieden und glücklich. Und genau das haben sie auch verdient.“
Hausnotruf – Sicherheit zu Hause und unterwegs
Bis ins hohe Alter ein aktives und selbstbestimmtes Leben führen ‒ das wünschen sich die meisten Menschen. Aber was tun, wenn man im Notfall nicht zum Telefon gehen kann? Der Hausnotruf gibt Seniorinnen und Senioren mehr Sicherheit, ob in der gewohnten häuslichen Umgebung oder unterwegs. Das ist auch für die Angehörigen beruhigend. In unserem Artikel „Der Notrufknopf für Senioren“ erfahren Sie, wie der kleine Knopf zum wichtigen Helfer im Alter wird.
Gut zu wissen
Ein Sturz, ein Unfall, eine Notsituation – mit dem Johanniter-Hausnotruf sind Seniorinnen und Senioren jederzeit per Knopfdruck mit der Hausnotrufzentrale verbunden. Medizinisch geschultes Fachpersonal nimmt die Anrufe rund um die Uhr entgegen und entscheidet, was zu tun ist.
Bei kleineren Zwischenfällen stehen die Expertinnen und Experten den älteren Menschen mit Rat und Tat zur Seite. Im Notfall informieren sie den Rettungsdienst. Die Notrufgeräte sind einfach zu bedienen und äußerst robust. Weitere Informationen gibt es unter der Servicenummer 0800 32 33 800 (gebührenfrei) oder unter www.johanniter.de/hausnotruf-testen.