Kinder und Jugendliche

Gemeinsam wachsen

Teil des Jahresberichts 2023

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Kinder und Jugendliche

Frühe Förderung, altersgerechte Bildungsarbeit, Stärkung von Selbstvertrauen und Förderung von Kompetenzen – dafür stehen die Johanniter in ihren Kindertageseinrichtungen, in ihren Hort- und Ganztagsangeboten, in den Hilfen zur Erziehung, in der offenen Jugendarbeit und natürlich im eigenen Jugendverband. 

Eine gute pädagogische Betreuung und Förderung legt in hohem Maße den Grundstein für die persönliche Entwicklung jedes Kindes. Mit dem Ganztagsförderungsgesetz wurde der Rechtsanspruch auf ganztägige Bildung und Betreuung für Kinder im Grundschulalter ab 2026 eingeführt. Mit dem Ausbau ihrer Angebote unterstützen die Johanniter nicht nur Familien und sorgen für mehr Chancengerechtigkeit bei Kindern und Jugendlichen, sondern stärken gleichzeitig die Professionalität der pädagogischen Angebote in derzeit 191 Horten und Ganztagsangeboten. Die Johanniter bereiten sich regional intensiv auf die Umsetzung des Rechtsanspruchs vor, verbandsweit engagiert sich ein interdisziplinäres Expertenteam in bundesweiten Qualitätsinitiativen für eine hochwertige ganztägige Förderung und Betreuung. Damit werden wir als wichtiger Träger der Kinder- und Jugendhilfe in der Öffentlichkeit sichtbarer.

43.934
betreute Kinder in Kitas
8.171
Schulsanitäterinnen und Schulsanitäter
191
Horte und Ganztagsangebote
34
Jugendzentren
Sylvia Steinhauer-Lisicki (Mitte) mit den Absolventinnen und Absolventen der Fortbildung für Führungskräfte in Kindertageseinrichtungen. Foto: Tobias Eilers

Gut vorbereitet für neue Führungsaufgaben

Sylvia Steinhauer-Lisicki, die Leiterin des Fachbereichs Tageseinrichtungen für Kinder im Landesverband Nordrhein-Westfalen der Johanniter, erklärt im Interview, wie sich die Aufgaben von Kita-Leitungen verändert haben.

Wie haben sich die Anforderungen an die Kitaleitung verändert?

Zunehmend werden digitale Verwaltungsprogramme eingesetzt, die bedient und bearbeitet werden müssen. Neue Themen, die gesellschaftlich und politisch relevant sind, sind zu erkennen und hinsichtlich ihrer Priorität zu bewerten (z. B. Klimaschutz, Nachhaltigkeit, Bildungsgerechtigkeit, Förderung und Unterstützung von Randgruppen, sozialräumliche Themen). Gesellschaftliche Veränderungen sind meist zuerst in Kindertageseinrichtungen spürbar. Möglicherweise sind dabei auch Auswirkungen auf die sozialpädagogische Konzeption zu berücksichtigen und umzusetzen. Sexualpädagogische Konzepte haben heute eine komplexere Bedeutung als vor 15 Jahren. Kinder- und Gewaltschutzkonzepte müssen individuell entwickelt werden usw.

Welche Rolle spielt die Kita-Leitung bei der Qualitätsentwicklung in Kindertageseinrichtungen?

Die Leitung einer Kindertageseinrichtung ist im Wesentlichen für drei Bereiche verantwortlich: Zum einen für die Steuerung, Weiterentwicklung und Sicherung der pädagogischen Arbeit. Zum anderen für den reibungslosen Ablauf aller administrativen, organisatorischen und teilweise auch betriebswirtschaftlichen Prozesse. Und schließlich für das Personalmanagement in der Einrichtung. Dies bedeutet, die Qualität sowohl im laufenden Betrieb als auch in der mittel- und langfristigen Planung im Blick zu behalten. Dabei muss die Qualität in allen Bereichen so gestaltet werden, dass sie flexibel an veränderte Bedingungen angepasst werden kann und gleichzeitig für alle Beteiligten im System (Kinder, Mitarbeitende und Familien) einen sicheren Rahmen und Orientierung bietet.

Wie bereiten die Johanniter künftige Leitungskräfte von Kindertageseinrichtungen auf ihre Aufgabe vor?

In Nordrhein-Westfalen werden sozialpädagogische Fachkräfte in einem Zeitraum von 18 Monaten auf diese Tätigkeit im Landesverband der Johanniter vorbereitet. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Verantwortung und Führung einer Einrichtung sowie den dazugehörigen Aufgaben eine wesentliche Rolle. Das eigene Rollenverständnis und die damit verbundene Bedeutung schaffen Klarheit und sind die Grundlage zur Entwicklung eines eigenen Führungsstils.

Gut zu wissen

Im Oktober 2023 haben elf Erzieherinnen und Erzieher aus sechs Regionalverbänden in Nordrhein-Westfalen ihre Fortbildung für Führungskräfte erfolgreich abgeschlossen. Sie sind nun bestens qualifiziert, um eine Kindertageseinrichtung zu leiten. Die Fortbildung orientiert sich am Leitbild der Johanniter-Unfall-Hilfe, den strategischen Zielen sowie den aktuellen Anforderungen an Führungskräfte.

Schulkinder im Unterricht. Foto: Scholz & Friends

Schulbegleitung: Hürden gemeinsam überwinden

Schulbegleiterin Shqipe Veseli. Foto: Johanniter

Jungen Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen fällt es oft schwer, den Alltag in Schule oder Kita allein zu bewältigen. Vieles geht leichter mit einer unterstützenden Begleitperson. Der Regionalverband Oberbayern beschäftigt rund 175 Helferinnen und Helfer in der Individual- und Schulbegleitung. Sie stehen den Kindern im Unterricht oder auf dem Pausenhof zur Seite – wann immer sie gebraucht werden. Außerdem vermitteln sie bei der Kommunikation mit Eltern, Schulen, Einrichtungen und Ämtern. In der Praxis zeigt sich immer wieder: Gemeinsam lassen sich viele Hürden überwinden.

Was genau macht eine Schulbegleiterin?

Shqipe Veseli arbeitet schon seit über fünf Jahren als Schulbegleiterin beim Regionalverband Oberbayern. Derzeit begleitet die dreifache Mutter ein Kind mit Entwicklungsverzögerung an einer Regelgrundschule. Davor unterstützte sie einen Jugendlichen mit Diabetes und Entwicklungsverzögerung an einer Förderschule. Im Interview erzählt sie, welche Aufgaben eine Schulbegleiterin hat und was sie an ihrer Arbeit begeistert.

Ein Job mit Sinn: Schulbegleitung bei den Johannitern