Wir Johanniter

Gemeinsam stark

Teil des Jahresberichts 2023

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Wir Johanniter

Wir Johanniter sind eine starke Gemeinschaft von Menschen, die sich dafür einsetzen, dass ein Leben in Sicherheit und Selbstbestimmung für alle Menschen möglich ist. 

Wir verstehen uns als moderne, offene und vielfältige Hilfsorganisation. Unsere Hilfe für den Nächsten und unser Engagement für das Gemeinwesen gründen auf unserem christlichen Selbstverständnis, das für uns die Richtschnur unseres Handelns ist. Gegenseitiger Respekt und die Achtung der Werte unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sind die Basis unseres Miteinanders. Jeder Form von Diskriminierung und extremistischen Positionen treten wir klar und mutig entgegen. Eine besondere Rolle und Vorbildfunktion kommt dabei unseren Führungskräften zu. 

Gemeinsam arbeiten wir für eine Welt, in der jeder Mensch die Chance hat, ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben zu führen. Wir verstehen uns als Teil einer vielfältigen und lebendigen Zivilgesellschaft und stärken mit unseren Diensten den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wir bieten allen Menschen, die unsere Werte teilen, die Möglichkeit, sich ehrenamtlich oder hauptamtlich zu engagieren und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Unser Engagement verbindet und schafft Gemeinschaft.

77.000
Johanniter engagieren sich haupt- oder ehrenamtlich
1.513
Auszubildende in den unterschiedlichsten Bereichen
30
Tage Urlaub zuzüglich freier Tage an Heiligabend und Silvester
13
Monatsgehälter erhalten hauptamtliche Mitarbeitende
Derzeit wird erarbeitet, wie die Johanniter in Zukunft beim Fuhrpark flächendeckend auf klimafreundliche Elektroautos setzen können. Foto: Martin Buehler

Nachhaltig von Fuhrpark bis Immobilienmanagement

Mit der Dresdner Erklärung haben sich die Bundes- und Landesvorstände der Johanniter-Unfall-Hilfe (JUH) im April 2023 ausdrücklich zu einer ambitionierten Nachhhaltigkeitsstrategie bekannt. Seitdem wird in Ausschüssen und Arbeitsgruppen an den Details gefeilt und die konkrete Umsetzung vorbereitet. 

Drei Fragen an... Marco Lehmann

Marco Lehmann, Referent für Nachhaltigkeit in der Bundesgeschäftsstelle. Foto:

„Nachhaltigkeit ist die Grundlage unserer Zukunft“, so steht es in der Dresdner Erklärung. Wie geht die JUH dieses komplexe Thema an?

Der Strategieausschuss Nachhaltigkeit hat mithilfe eines umfangreichen Analysetools die Frage beantwortet, welche Handlungsfelder in dem riesigen Themenfeld Nachhaltigkeit für uns Johanniter besonders relevant sind. Dabei ist Umweltschutz für uns nur ein Aspekt, es geht auch um die gesellschaftliche und wirtschaftliche Ausrichtung zum Wohle nachfolgender Generationen. Unsere Schwerpunkte sind nun: Klima, Mitarbeitende, Gesellschaft, Kundinnen und Kunden, Nachhaltigkeitsmanagement und Kosten. Für diese Felder haben wir Zielsetzungen formuliert, die wir Stück für Stück umsetzen wollen.

Woran wird aktuell gearbeitet?

Derzeit wird erarbeitet, wie wir in Zukunft zum Beispiel in der Pflege oder bei Dienstwagen flächendeckend auf klimafreundliche Elektroautos setzen können. Darüber hinaus streben wir eine deutlich stärkere Nutzung von Ökostromanbietern und eigenen Photovoltaikanlagen an. Mit unserer Vielfaltsstrategie und der Überprüfung unserer Lieferketten auf Risiken für Mensch und Umwelt tragen wir auch zur sozialen Nachhaltigkeit bei.

Gibt es schon erste Ergebnisse?

Die erste Klimabilanz für das Jahr 2022 wurde bereits intern veröffentlicht. Im Januar 2024 haben wir bundesweit die Umstellung auf zertifizierten Ökostrom und Recyclingpapier beschlossen. Auch viele Arbeitsbereiche und Verbände gehen bereits mit gutem Beispiel voran. Einige Kindertagesstätten in Bayern kooperieren mit dem Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) und verschiedene Verbände haben Dienstfahrräder eingeführt oder geben einen Zuschuss zum Deutschlandticket. In der neuen 4juh-Community „Nachhaltigkeit“ finden Sie weitere Beispiele, wie Nachhaltigkeit in der JUH bereits aktiv gelebt wird.

Wie gut klappt das Zusammenspiel? Fortbildung im Rahmen des Projekts mitWirkung! im Landesverband Niedersachsen/Bremen. Foto:Johanniter

Weiterentwicklung mit Wirkung

Als Verband mit vielen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden sind die Johanniter ein Spiegel der Gesellschaft. Deshalb ist es uns wichtig, die demokratische Kultur auch innerhalb unserer Organisation weiterzuentwickeln. Das Projekt mitWirkung! zeigt, wie dies gelingen kann.

Transparenz, Vielfalt, Antidiskriminierung und Teilhabe – das sind die vier Handlungsfelder des Projekts mitWirkung! des Landesverbandes Niedersachsen/Bremen. Das Projekt zielt darauf ab, das demokratische Miteinander und den Zusammenhalt im Verband zu stärken. Dazu werden verschiedene Formate wie Führungswerkstätten, Fortbildungen und Workshops entwickelt und durchgeführt.

Gemeinsam an der Organisationskultur arbeiten

Die Führungswerkstätten richten sich unter anderem an die Vorstände und Bereichsleitungen des Verbandes. Hier nehmen sich die Teilnehmenden Zeit und Raum, um gemeinsam an der Organisationskultur zu arbeiten – immer im Fokus: die vier Handlungsfelder des Projekts. In jedem Modul werden konkrete Ziele definiert und Maßnahmen vereinbart, um diese Ziele zu erreichen.

Impression aus der Führungswerkstatt. Foto: Johanniter

Beratungskompetenz verbessern

Die Fortbildung für Beraterinnen und Berater, die es seit November 2023 gibt, steht allen Helfenden und Mitarbeitenden offen, die eine beratende Funktion ausüben. Vier jeweils zweieinhalbtägige Schulungseinheiten widmen sich den Themen Beratung und Kommunikation, Moderation von Gruppen, Veränderungsprozesse und Beratung in Konfliktsituationen.

In einem abschließenden Modul geht es darum, das Gelernte gemeinsam zu vertiefen, sich zu vernetzen und auszutauschen. Zum Beispiel über die Frage, was wir konkret tun, um demokratische Strukturen im Verband zu stärken und wie die Teilnehmenden in ihren jeweiligen Verantwortungsbereichen diesen Prozess unterstützen können.

Diskriminierung und Rassismus erkennen

Ein weiterer wichtiger Baustein sind die Sensibilisierungsworkshops zum Thema Antidiskriminierung, die 2024 ins Leben gerufen wurden. Ziel der Workshops mit dem Schwerpunkt Rassismus ist die Sensibilisierung von Führungskräften und Mitarbeitenden, die strategisch oder beratend tätig sind, für bewusste und unbewusste Diskriminierungsmechanismen. Denn für die Bekämpfung von Diskriminierung und die Herstellung von Chancengleichheit ist Selbstreflexion eine wesentliche Voraussetzung.

Auch wenn einige Schulungsangebote von mitWirkung! zielgruppenspezifisch konzipiert sind, richtet sich das Projekt an alle Mitarbeitenden an und setzt auf vielfältige Multiplikatoreffekte. Begleitet wird es von einer internen 4juh-Community, in der sich Interessierte informieren und aktiv einbringen können. So wird ein Entwicklungsprozess angestoßen, der alle haupt- und ehrenamtlichen Johanniterinnen und Johanniter einlädt ‒ zum Mitreden, Mitgestalten und Teilhaben.

Gut zu wissen

Das Projekt mitWirkung! ist Teil des Bundesprogramms „Zusammenhalt durch Teilhabe“ des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI). Die Johanniter-Unfall-Hilfe Niedersachsen/Bremen ist seit zwei Förderperioden mit dabei. Nach Ablauf der aktuellen Förderperiode im Dezember 2024 ist eine erneute Bewerbung geplant.