Butzbacher Erklärung
Für Menschenwürde und ein friedliches Miteinander
Die Mitglieder des Bundesvorstandes und der Landesvorstände der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. haben am 29. Februar 2016 im hessischen Butzbach eine öffentliche Erklärung zu ihrer Verantwortung in der Flüchtlingshilfe verabschiedet.
Die Johanniter engagieren sich in vielfältiger Weise in der Flüchtlingshilfe. Wir betreiben Flüchtlingseinrichtungen in ganz Deutschland und unterstützen die neu Ankommenden bei ihren ersten Schritten zur Integration. Über unsere Auslandshilfe leisten wir einen Beitrag dazu, die Lebensbedingungen der Menschen in den Herkunftsregionen zu verbessern.
Flüchtlingshilfe als humanitäre Aufgabe
Wir Johanniter setzen uns für Flüchtlinge ein, weil wir dies als unsere humanitäre Aufgabe verstehen. Wir sind dem christlichen Gebot der Nächstenliebe verpflichtet und richten unsere Hilfe an Menschen in Not – gleich welcher Religion, Nationalität und Kultur.
In unserer täglichen Arbeit legen wir größten Wert darauf, die Menschenwürde eines jeden Einzelnen zu wahren, ungeachtet seines asylrechtlichen Status. Dabei legen wir ein besonderes Augenmerk auf den Schutz von Frauen, Kindern, unbegleiteten Minderjährigen und anderen schutzbedürftigen Personen.
Integration in die Gesellschaft und in unsere Organisation
Wir verstehen Integration als die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an allen wirtschaftlichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereichen. Als große Hilfsorganisation wollen wir unseren Beitrag zur Bewältigung dieser gesamtgesellschaftlichen Aufgabe leisten. Dies tun wir in enger Partnerschaft mit der öffentlichen Hand, anderen Hilfsorganisationen, Kirchen, bürgerschaftlichen Initiativen und der Wirtschaft.
Das Engagement für die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, sehen wir als gemeinschaftliche, zukunftsgerichtete Aufgabe aller Johanniterinnen und Johanniter. Integration bedeutet dabei für uns auch die Einbeziehung von Menschen anderer Herkunft und Kultur als Mitarbeiter und Ehrenamtliche in unsere Organisation – unter Wahrung unserer Tradition und unserer Werte und auf der Grundlage unseres christlich geprägten Leitbildes.
Gegen Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt
Wir sehen die großen Herausforderungen, die mit der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen verbunden sind. Jede Polemik auf Kosten der Betroffenen lehnen wir ab, sondern treten für eine sachliche und lösungsorientierte Auseinandersetzung ein. Wir treten jeglicher Form von Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt gegen Flüchtlinge entschieden entgegen. Dies gilt gleichermaßen für verbale oder körperliche Anfeindungen gegenüber unseren Mitarbeitern und Ehrenamtlichen.
Wir machen uns stark für ein friedvolles Miteinander aller Menschen in unserem Land. Basis dieses Miteinanders sind der gegenseitige Respekt sowie die Anerkennung unseres Grundgesetzes und der Werte unserer Gesellschaft.