Strukturwandel aus Erfolgsgründen
Die Jahre 1992 bis 2001
Als 1993 der Jahresetat die 300-Millionen-Mark-Grenze überschritt, standen die Johanniter vor großen strukturellen Umwälzungen: Zu komplex wurden die Fragen wirtschaftlicher und verwaltungstechnischer Art für eine rein ehrenamtliche Spitze. Die Aufgaben der Geschäftsführung gingen deshalb von einem ehrenamtlich besetzten Präsidium auf einen hauptamtlichen Bundesvorstand über. Durch diese notwendige Satzungsreform wurde dem Präsidium die Funktion eines Aufsichtsrates zugewiesen.
Vom Ehrenamt zum Hauptamt
Mit den verantwortungsvollen Aufgaben des hauptamtlichen Bundesvorstandes wurden Dr. Andreas v. Block-Schlesier, Dr. Horst Schöttler und Tilo Erfurth betraut. Der Wechsel war kein einfacher Schritt für eine aus dem Ehrenamt erwachsene Organisation – aber ein notwendiger. Durch die interne Neugestaltung entstand ein Gremium, das neben den immer umfangreicheren organisatorischen Anforderungen an die Johanniter-Dienste auch Managementaufgaben erfüllen und strategische Ziele setzen konnte.
Förderung der Johanniter-Jugend
Die nicht immer einfache Positionierung als karitativ ausgerichtete Hilfsorganisation auf einem wettbewerbsorientierten Markt wurde erschwert durch immer weitere Sparbeschlüsse der öffentlichen Hand: Zuschüsse für Zivildienstleistende wurden gekürzt, ABM-Stellen für die Sozialen Dienste gestrichen. Die Personalstruktur mancher Bereiche musste zunehmend von einer ehren- auf eine hauptamtliche Struktur umgestellt werden. Nach wie vor galt es jedoch, das Ehrenamt zu stärken und die aktive Suche nach neuen Helfern zu intensivieren. Eine direkte Förderung der Johanniter-Jugend sollte dies unterstützen, weshalb im Jahr 1996 der Fachbereich Jugend in der Bundesgeschäftsstelle eingerichtet wurde. Ziel war es, die Aktivitäten des Nachwuchses bundesweit zu koordinieren. Beim 10. Deutschen Jugendhilfetag 1996 in Leipzig war die Johanniter-Jugend zum ersten Mal mit einem großen Stand vertreten, um die Jugendverbandsarbeit vorzustellen.