Mit Idealismus und ehrenamtlichem Engagement
Die Jahre von 1952 bis 1961
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist heute eine der größten professionellen Hilfsorganisationen Deutschlands. Bereits die Anfänge nach ihrer Gründung als Werk des evangelischen Johanniterordens im Jahr 1952 waren getragen von Idealismus und ehrenamtlichem Engagement. Gespeist wird die Freude am Helfen aus christlichen Werten und Überzeugungen – wie sie schon seit mehr als 900 Jahren durch den Johanniterorden verkörpert werden.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe gründet sich
Bereits 1949 erkannten Mitglieder des deutschen Johanniterordens die Notwendigkeit, die Gesundheitsversorgung im Nachkriegsdeutschland durch Ausbildungen in Erster Hilfe zu verbessern. Überall fehlte es in den Jahren des Wiederaufbaus an medizinisch ausgebildetem Personal. Als Vorbild diente die Hilfsorganisation „St. John Ambulance“, die in der britischen Besatzungszone mit der Erste-Hilfe-Ausbildung von Polizei, Feuerwehren und der breiten Bevölkerung begonnen hatte und zum britischen Pendant des Johanniterordens gehörte.
Nach ersten Gesprächen mit der britischen Rheinarmee, die von Ordenskanzler Wolf-Werner Graf v. Arnim geführt wurden, der Klärung einer Menge organisatorischer Fragen und einer engagierten Spendensammlung (mit einem Ertrag von 8.000 Mark) war es am 14. Januar 1952 bei einer Sondersitzung des Johanniterordens in Hannover so weit: Die Satzung und Schiedsgerichtsordnung der Johanniter-Unfall-Hilfe wurden verabschiedet. Am 7. April wurde die Gründung durch den Eintrag in das Vereinsregister des Amtsgerichtes Bad Pyrmont offiziell. Das erste Büro des sich föderalistisch in Landesverbänden organisierenden Vereins eröffnete im August in Rolandseck bei Bonn.
Erfolgreicher Start mit Erste-Hilfe-Kursen
Die ersten Ausbildungen in Erster Hilfe – im Jahr 1953 waren es 160 Erste-Hilfe-Kurse mit etwa 4.000 Teilnehmern – kamen mit mehr Idealismus und Improvisation als gesicherten Finanzen zustande. Doch der tatkräftige Einsatz der jungen Hilfsorganisation führte noch im gleichen Jahr zu finanzieller Unterstützung durch Bundesregierung und Bundesinnenministerium. So konnten die Ausbildungen in größerem Stil weitergehen: Die Lufthansa ließ von den Hamburger Johannitern sämtliche Stewardessen und Stewards in Erster Hilfe ausbilden und auch das Technische Hilfswerk arbeitete mit der JUH zusammen.
Auf die Johanniter warten weitere Aufgaben
Rasch folgten neue anspruchsvolle Aufgaben für die stetig wachsende Johanniter-Schar: Die ehrenamtlichen Helfer übernahmen erstmals die Sanitätsbetreuung von Großveranstaltungen wie den Evangelischen Kirchentagen oder von „Brot für die Welt" mit 15.000 Besuchern in Berlin. Weil viele Krankenhäuser in den 50er Jahren chronisch unterbesetzt waren, übernahmen die Johanniter Hilfsdienste und führten in Nordrhein-Westfalen Ausbildungen in häuslicher Krankenpflege durch.
Durch große wie kleine Einsätze gewann die JUH zunehmend an Profil und Bekanntheit als aktiver und verlässlicher Sanitätsdienst.