Tag der Pflege am 12. Mai: „Zeit, zu handeln“
Johanniter fordern Maßnahmen gegen drohenden Pflegenotstand
Anlässlich des Tags der Pflege am 12. Mai rückt die Johanniter-Unfall-Hilfe in diesem Jahr die Situation der professionell Pflegenden in den Fokus. „Ob in der ambulanten Versorgung, der Hospizarbeit oder der Alltagsbegleitung – unsere Mitarbeitenden in unseren Pflege- und Betreuungsdiensten leisten tagtäglich Großes. Dafür sind wir ihnen als Arbeitgeber zu Dank und Anerkennung verpflichtet“, betont Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstands der Johanniter-Unfall-Hilfe. Doch auch gesellschaftlich und politisch sei es höchste Zeit, dem Pflegeberuf die Wertschätzung entgegenzubringen, die er verdient. Nicht zuletzt habe die anhaltende Corona-Pandemie deutlich gezeigt, wie relevant die Arbeit von Pflegekräften in Seniorenheimen, Krankenhäusern und in der ambulanten Pflege für unsere Gesellschaft ist.
Pflegenotstand abwenden – jetzt!
Zugleich habe die Pandemie auch ein Schlaglicht auf die bestehenden Probleme in der Pflege geworfen. Die weiterhin rasant steigende Anzahl Pflegebedürftiger und der schon heute gravierende Mangel an Pflegekräften seien berechtigter Anlass zur Sorge vor einem dramatischen Pflegenotstand in naher Zukunft. „Angesichts der immer größer werdenden Versorgungslücke in Deutschland ist es jetzt an der Zeit zu handeln“, appelliert Lüssem.
Handlungsoptionen für bessere Pflegebedingungen
Zentrale Aufgabe für Politik und Dienstgeber sei es, Fachkräfte auszubilden und bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. Die neue Ampel-Regierung hat in ihrem Koalitionsvertrag angekündigt, das Thema Pflege in dieser Wahlperiode anzugehen und das deutsche Versorgungssystem zukunftssicher und bedarfsgerecht auszugestalten. Eine wohnortnahe Versorgung ist dabei auch aus Sicht der Johanniter der richtige Weg. „Gleichzeitig dürfen Angehörige mit der oft sehr anspruchsvollen Betreuung pflegebedürftiger Menschen nicht alleine gelassen werden. Daher müssen die ambulanten Pflegedienste sowie Angebote der Kurzzeit- und Verhinderungspflege sowie der Tagespflege als zentrale Bestandteile eines bedarfsgerechten Pflegemixes politisch gefördert werden“, konstatiert Lüssem. Ebenso wichtig sei eine gezielte Förderung digitaler und analoger Assistenzsysteme, um die Pflegedienste zu entlasten und zusätzliche Sicherheit in den eigenen vier Wänden zu schaffen.
Pflegeangebote bei den Johannitern
Die Johanniter-Unfall-Hilfe betreibt deutschlandweit 164 ambulante Pflegedienste mit rund 4.200 Mitarbeitenden. In 50 Tagespflegeeinrichtungen und 51 Wohngruppen werden tagtäglich Menschen betreut. In 128 Einrichtungen des Betreuten Wohnens kümmern sich die Johanniter um die Bewohnerinnen und Bewohner, wenn diese Hilfe benötigen. In 19 ambulanten Hospizdiensten und 4 stationären Hospizen begleiten Johanniter Menschen in ihrem letzten Lebensabschnitt.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 43.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.