Sonderzahlung für Corona-Arbeit: Die Johanniter zur Finanzierung des Arbeitgeberanteils
Finanzierung des Arbeitgeberanteils für soziale Unternehmen unrealistisch
Für ihren besonderen Einsatz in der Altenpflege unter Corona-Bedingungen sollen Beschäftigte eine Sonderzahlung erhalten. Die Johanniter sprechen sich in der aktuellen Diskussion gegen einen Arbeitgeberanteil für Sozialunternehmen aus.
Der aktuelle Vorschlag der Bundesregierung lautet, dass zwei Drittel dieser Sonderzahlungen über die Pflegeversicherung finanziert werden sollen. Um den bereits festgelegten steuer- und sozialversicherungsabgabenfreien Betrag in Höhe von maximal 1.500 Euro pro Beschäftigtem möglichst voll auszuschöpfen, sollen die Bundesländer und die Arbeitgeber das letzte Drittel gemeinsam aufbringen.
Dazu sagt Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe: „Wir erleben hautnah die gesellschaftliche Bedeutung von Menschen in systemrelevanten Berufen. Zu Recht wird daher über Sonderzahlungen für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Altenpflege debattiert. Jedoch ist der aktuelle Vorschlag, die Arbeitgeber anteilig an der Finanzierung der Sonderzahlung zu beteiligen, mit Blick auf die Sozialwirtschaft nicht realistisch. Gemeinnützige Träger verfügen aufgrund ihrer Rechtsform grundsätzlich nicht über geeignete Rücklagen und sind bereits jetzt durch Mehrbelastungen erheblich beschwert.“
Ein solcher Arbeitgeberanteil könne weder von gemeinnützigen Sozialunternehmen ausgezahlt, noch könnten solche Zahlungen in Zukunft erwirtschaftet werden. „Damit werde man der besonderen Bedeutung der Beschäftigten, die sie für die Bewältigung der Corona-Pandemie haben, nicht gerecht“, so Lüssem weiter. Die Johanniter plädieren deshalb für eine einheitliche Übernahme des letzten Drittels der Sonderzahlung durch die Bundesländer.
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 40.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.