24.09.2024 | Bundesgeschäftsstelle

Johanniter im Hochwasser in Österreich und Polen aktiv

Johanniter-Unfall-Hilfe unterstützt mit Bautrocknern österreichische Johanniter und steht bereit, auch in Polen zu unterstützen.

Dauerregen und lokaler Starkregen führte in einigen europäischen Ländern zu Hochwasser und Überschwemmungen. Die deutsche Johanniter-Unfall-Hilfe reagierte schnell und unbürokratisch und stellte österreichischen Johannitern Bautrockner, Heizlüfter und finanzielle Hilfen für den Kauf weiterer Werkzeuge und Reinigungsmaterialien zur Verfügung, die direkt an betroffene Haushalte vor Ort weitergegeben werden. 

Für eine Unterstützung in Polen wird aktuell noch der Bedarf ermittelt. Katastrophenschutzeinheiten der Brandenburger Johanniter stehen bereit, Hilfe zu leisten, falls benötigt. 

Anne Ernst, Geschäftsbereichsleiterin Krisenmanagement & Nothilfe in der Bundesgeschäftsstelle der Johanniter-Unfall-Hilfe hebt hervor: „Katastrophen, wie die aktuellen Starkregen und Überschwemmungen in einigen Regionen Europas, machen nicht vor Staatsgrenzen halt. Wenn uns polnische oder österreichische Kolleginnen und Kollegen um Hilfe bitten, unterstützen wir gerne. Wir müssen davon ausgehen, dass diese Art von Extremwetter zukünftig häufiger auftreten wird und eine Zusammenarbeit mit den Nachbarländern immer wichtiger wird.“

Unterstützung in Niederösterreich

In der Gemeinde Judenau am See in Niederösterreich wurde durch das Hochwasser des Großen Tulln 80 Prozent des Dorfes überflutet. Mehr als 106 Haushalte sind betroffen. 

Mittlerweile ist das Wasser zurückgegangen und die Aufräumarbeiten konnten beginnen. Am Sonntag, denn 22. September unterstützten die deutschen Johanniter mit 56 Bautrocknern und 15 Heizlüftern die Bevölkerung dabei, ihre Wohnungen und Häuser zu trocknen und wieder bewohnbar zu machen. Die Geräte wurden aus Spenden an die Johanniter-Unfall-Hilfe und Aktion Deutschland Hilft ermöglicht und wurden durch die Johanniter aus Ingolstadt schnell und unbürokratisch zur Verfügung gestellt. 

Georg Hagl, Bürgermeister Marktgemeinde Judenau-Baumgarten sagte: „Wir sind als betroffene Gemeinde sehr dankbar für die tolle Hilfe, die wir durch die Johanniter erfahren haben. Wir waren schon ziemlich verzweifelt, weil es nirgendwo mehr Trocknungsgeräte gibt und deswegen ist diese Hilfe doppelt wertvoll, weil sie wirklich zum richtigen Zeitpunkt kommt.

Johanniter-Marschführer Michael Springl aus dem Ortsverband Ingolstadt resümierte: „Es war eine lange und dadurch anstrengende Fahrt nach Judenau, wenn man jedoch die Gesichter der Wartenden sieht die endlich Hilfe bekommen, war es das wert.“

Da weiterhin ein großer Bedarf an Bautrocknern besteht, wird aktuell eine weitere Lieferung mit 70 Trocknern durch den Regionalverband Rhein-Main nach Niederösterreich transportiert. Sie wird voraussichtlich am Morgen des 24. September ankommen.

Unterstützung in Polen

In einigen polnischen Ortschaften, so zum Beispiel in Jelenia Góra, Lądek Zdrój und Kłodzko ist das Wasser schon zurückgegangen und erste Aufräumarbeiten konnten beginnen. In anderen Ortschaften fließt das Hochwasser aktuell noch ab. Die Schäden werden gerade ermittelt. Die Johanniter sind im Kontakt mit den polnischen Kolleginnen und Kollegen der Joannici und prüfen mögliche Unterstützungsleistungen. Die brandenburgischen Johanniter unterstützen in Eisenhüttenstadt an der Grenze zu Polen bei der Befüllung von Sandsäcken. Sie sichern die Johanniter aus dem Regionalverband Oderland-Spree einen Sandsackfüllplatz sanitätsdienstlich ab und versorgen dort die Einsatzkräfte. 

Über die Johanniter-Unfall-Hilfe

Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit mehr als 31.000 Beschäftigten, rund 46.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und knapp 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der großen Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein bedeutendes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.