Betreuungsplatz 200

Das innovative Konzept der Johanniter zur Massenversorgung Unverletzter

Bei einer planbaren Evakuierungsteht nicht das Verarzten und der Transport Verletzter im Vordergrund, sondern die Versorgung unverletzter und plötzlich Obdachloser. Für diese Aufgabenstellung hat die Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. das Einsatz- und Versorgungskonzept „Betreuungsplatz 200“ (BtP200) entwickelt.

Ausstattung und Besatzung eines BtP200

Der BtP200 ist dafür ausgestattet, unverletzte Betroffene über einen Zeitraum von mindestens 48 Stunden autark mit Unterkunft und Verpflegung zu versorgen. Zum Einsatz kommt der BtP200 in verschiedensten Lagen, unter anderem bei dem sogenannten ManO, dem Massenanfall von spontan Obdachlosen. Der BtP kommt bei Flutkatastrophen, Kampfmittelbeseitigung oder auch bei der Versorgung von Geflüchteten zum Einsatz.

Neuer Betreuungsplatz 200 für die Johanniter in Niedersachsen und Bremen
Neuer Betreuungsplatz 200 für die Johanniter in Niedersachsen und Bremen.
Neuer Betreuungsplatz 200 für die Johanniter in Niedersachsen und Bremen.

Neuer Betreuungsplatz 200 für die Johanniter in Niedersachsen und Bremen

Die Ausstattung umfasst:

  • einen Mannschaftstransporter,
  • einen 7,5-Tonner-Lkw mit
    • je 200 Feldbetten, Decken und Kissen,
    • 20 Speisentransportbehältern,
    • 20 Bierzeltgarnituren
    • sechs Zelten mit Heizung und Beleuchtung,
    • einem Beleuchtungsplatz und
    • einem Stromerzeuger mit Lichtmast;
  • einen Gerätewagen Versorgung,
  • zwei Führungskräfte,
  • acht Fachkräfte Betreuungsdienst;
  • optional: Feldküche zur Verpflegung der Betroffenen und Helfer.

In einem BtP200 sind zu 80 Prozent ehrenamtliche Helfer der Johanniter im Einsatz, die mindestens eine medizinische Qualifikation wie die Sanitätshelfer-Ausbildung oder eine Betreuungsqualifikation in Form des Betreuungshelfers erworben haben. Neben dem Einsatz im BtP200 gibt es viele weitere Möglichkeiten für ein Ehrenamt im Katastrophenschutz.

Johanniter-Betreuungsplatz 200 ist in den Bevölkerungsschutz eingebunden.

BtP200 in Bevölkerungsschutz eingebunden

Die JUH hat jedem der neun Landesverbände einen BtP200 zur Verfügung gestellt. Bundesweit bestehen durch die JUH Betreuungskapazitäten für rund 1.800 Betroffene. Insgesamt investierte die JUH rund fünf Millionen Euro, um die Betreuung von Betroffenen sicherzustellen. In Niedersachsen ist seit August 2016 ein BtP200 einsatzfähig.

Die BtP200 sind eingebunden in den Bevölkerungsschutz und werden über die Johanniter-eigene Melde- und Informationszentrale (MIZ) disponiert. Sie unterstützen sowohl lokale Einheiten, kommen aber auch überregional unabhängig zum Einsatz. So leisten die BtP200 der JUH nicht nur auf lokaler Ebene einen wertvollen Beitrag, sondern kommen auch dem Gesamtsystem des Bevölkerungsschutzes in Deutschland zugute.

Ehrenamt im Katastrophen- und Bevölkerungsschutz

Der Katastrophenschutz in Deutschland würde ohne die vielen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht funktionieren.

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