Der April, Mai und Juni in der Johanniter-Jugend auf Bundesebene
Wir blicken zurück auf das, was in den vergangenen drei Monaten in unserer "JJ" auf Bundesebene passiert ist: Auch auf die mit über 500 Teilnehmenden größte Veranstaltung des Verbands - unser Bundespfingstzeltlager. Weitere Einblicke gibt's hier!
April
Digitaler Fortbildungs-Abend
Insgesamt 33 Johanniter-Jugendliche sind am 09. April unserer Einladung zum digitalen "FoBi-Abend" gefolgt. Dabei hatten sie die Auswahl an einem von zwei Veranstaltungsangeboten teilzunehmen: In der Fortbildung für Fachausbilder*innen stand das Thema "Künstliche Intelligenz" auf der Tagesordnung und in der !ACHTUNG-Fortbildung ging es um die Gefahren im digitalen Raum für Kinder und Jugendliche im Kontext sexualisierter Gewalt.
Referent der Fortbildung für Fachausbilder*innen war Merten Rehm, der selbst als Fachausbilder in der Johanniter-Jugend und als Pädagoge tätig ist. Zu Beginn beschäftigten sich die Teilnehmenden mit einer allg. Einführung zu KI, bevor einige KI-Software-Programme vorgestellt wurden. Dann wurde es praktisch: die JJ-ler*innen konnten die KI-Programme selbstständig ausprobieren, um deren Grenzen, sowie Nutzungspotentiale zu testen. Abschließend konnten die Teilnehmenden im Rahmen einer ausgiebigen Fragerunde alle Fragen rund um das Thema loswerden. In der !ACHTUNG-Fortbildung führte Rebecca Michl-Krauß von der EU-Initiative "Klicksafe" zum Thema "Sexting, Cybergrooming & Missbrauchsdarstellungen - wie gehen wir mit sexualisierter Gewalt im Internet um" ein. Dabei ging es um die Aufklärung über potenzielle Gefahren für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen im Internet. Dabei schauten die Teilnehmenden auf Social Media und beleuchteten Ausprägungen sexualisierter Gewalt im digitalen Raum wie Cybergrooming und Sextortion. Als "Cybergrooming" bezeichnet man die gezielte Kontaktaufnahme Erwachsener mit Minderjährigen in Missbrauchsabsicht. "Sextortion" ist eine Form der Erpressung, bei welcher der/die Täter*in der betroffenen Person mit der Veröffentlichung von Nacktfotos oder -videos droht. Dies und weiteres wichtiges Hintergrundwissen dazu, sowie Umgangsmöglichkeiten damit lernten unsere Teilnehmenden kennen.
Abschluss für den 4gewinnt Jahrgang 2023/2024
Vom 19. bis 21. April fand das letzte Modul für den aktuellen Jahrgang der Qualifizierungsreihe 4gewinnt statt. Mit Matthias Sprekelmeyer tauchten die Teilnehmenden ab in die Tiefen des Themas "Rhetorik". Matthias ist für die JJ auf Bundesebene kein unbekanntes Gesicht. Er hat bereits mehrere Bildungsveranstaltungen geteamt, aber auch den Fachausschuss Strategie im Rahmen des Strategieprozesses begleitet. Was macht eine gute Rede aus? Das war eine von vielen Fragen, die am Wochenende beantwortet wurden. Die Teilnehmenden lernten wichtiges Handwerkszeug für das Sprechen vor Gruppen und Argumentieren kennen. Die Macht von Sprache richtig einzusetzen, muss gelernt sein. Und auch so manche Überraschung war dabei, z.B. wie auch die Sitzordnung einen Einfluss auf das Gesagte haben kann. Und was natürlich nicht zu kurz kam: Teambuilding! "4gewinnt hat sehr viel Spaß gemacht, vor allem die gemeinschaftlichen Präsenzwochenenden. Als Gruppe sind wir gut zusammengewachsen und hatten auch viel Zeit zwischen den Einheiten z.B. Volleyball zu spielen und uns auszutauschen", berichtete 4gewinnt-Teilnehmer Jakob.
Sitzung der Bundesleitung und Treffen der Bundesjugendleitung
Am Freitag den 12.04. tagte die Bundesleitung der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. in Berlin. Das beratende Gremium kommt in der Regel zweimal jährlich zusammen und mit dabei waren unsere Bundesjugendleiter*innen Svenja und Markus. Thematisiert wurden im Rahmen der Sitzung die aktuellen Themen der Mitglieder der Bundesleitung. Neben Aktuellem aus der Johanniter-Jugend ging es also auch Geschehnisse in der Johanniter-Unfall-Hilfe.
Ein Wochenende später, parallel zum 4gewinnt-Modul stattfindend, tagte die Bundesjugendleitung in Mannheim. Erstmals mit dabei war Jule, die erst frisch im März in das Gremium gewählt wurde. Aus der Bundesgeschäftsstelle war Kelly mit dabei. Die Bundesjugendleitung nutzte daher die Gelegenheit, um Kommunikationswege zu reflektieren, Absprachen zur Zusammenarbeit zu treffen und eine neue Geschäftsordnung zu verabschieden. Aber auch Themen aus der inhaltlichen Arbeit standen auf der Agenda. So beschäftigte sich die Bundesjugendleitung z.B. mit der kommenden Wirtschaftsplanung, dem Bundespfingstzeltlager, internationaler Zusammenarbeit im JOIN-Verbund, dem anstehenden Fachtag Kinder, Jugend & Familie, AGBs, Lagermöglichkeiten und vielem mehr.
Zwei Treffen im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Mitte April waren Cora und Lars, Entsandte für das Jugendbeteiligungsformat für Klimafragen, für die Johanniter-Jugend in Berlin. Am Vormittag fand ein Treffen mit dem Referat "Sozialgerechte Klimaschutzpolitik" statt. In dem Fachgespräch mit den Mitarbeiter*innen des Referates ging es um verschiedene soziale Aspekte im Rahmen des Klimaschutzes. Zu Beginn des Gesprächs wurde das sozial gestaffelte Klimageld thematisiert und mögliche Wege, wie das erfolgen kann, thematisiert. Anschließend ging es um die Pläne des Klimamonitorings durch das BMWK (Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz) und mögliche Herausforderungen im Rahmen von diesen. Zum Schluss wurden die Klimasozialfonds sowie weitere Förderprogramme diskutiert. Abschließend wurde auch zugesichert, dass die Koordinierungsstelle, die aktuell beim Deutschen Bundesjugendring liegt, und somit das Jugendbeteiligungsformat für Klimafragen, fortgesetzt werden soll.
Am Nachmittag ging es für Cora weiter zum Treffen mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck. Zu Beginn des Gespräches wurden die zunehmenden rechtsradikalen Kräfte in Deutschlang sowie die Auswirkungen auf aktuelle und zukünftige Klimaschutzmaßnehmen thematisiert. Dabei lobte Habeck explizit die Arbeit der Jugendverbände und bezeichnete sie als "Bollwerk gegen den Rechtsruck". Ebenso warb er dafür, sich im Rahmen der Jugendverbandsarbeit für die Akzeptanz von Klimaschutzmaßnahmen einzusetzen. Weiterhin wurde über das Klimaschutzgesetz sowie die soziale Ausgestaltung von Klimaschutzmaßnahmen gesprochen. Abschließend wurde noch eine verbesserte und aktivere Kommunikation von Klimaschutzmaßnahmen durch die Vertreter*innen der 15 anwesenden Jugendverbände gefordert. Mehr Infos zu dem Gespräch könnt ihr auch im Artikel des DBJR nachlesen. Am Ende des Gesprächs wurde Robert Habeck ein Forderungspapier übergeben, welches auch von uns als Johanniter-Jugend unterzeichnet wurde. Das Forderungspapier könnt ihr auch hier nachlesen.
Mai
Galaktischer Rückblick aufs Bundespfingstzeltlager 2024
Vom 17.05.2024 bis zum 21.05.2024 fand unser lang ersehntes Pfingstzeltlager im Zentrum Pfadfinden in Immenhausen statt. Unter dem Motto "Johnniversum - Auf in die JJ Galaxie" verwandelte sich der Zeltplatz in eine galaktische Abenteuerlandschaft. Schon bei der Anreise war die Immenhausen Spacestation (ISS) aus der Ferne zu sehen, ein beeindruckender Startpunkt für unsere Mission
Bereits ab Mittwoch sind erste Mitglieder der Crew angereist und haben begonnen den Zeltplatz für die Teilnehmenden vorzubereiten. Von Zelten, der Feldküche und der Krankenstation über die Jurte bis hin zur liebevollen Deko wurden alles aufgebaut und zum Teil noch vor Ort gestaltet. Am Freitagnachmittag war es soweit: Rund 600 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland erreichten die Immenhausen Spacestation (ISS). Die letzten Zelte wurden schnell aufgebaut oder bezogen, wobei einige Raumfahrer*innen bis spät in die Nacht damit beschäftigt waren. Der Abend klang derweil gemütlich im Bistro "Zum galaktischen Achtspitz" oder am Lagerfeuer aus - voller Vorfreude auf die kommenden Abenteuer. Am Samstagmorgen begrüßten der Kapitän und seine Techniker*innen die Teilnehmer*innen. Die gute Stimmung wurde jedoch durch zwei defekte Triebwerke getrübt, die zu einer Notlandung auf einem unbekannten Planeten führten. Auf Grund der außerplanmäßigen Notlandung kam keine Langeweile auf: Eine Zeltplatzrallye und verschiedene offene Angebote des Labors für Weltraumprogramme ermöglichten es, die Raumstation weiter zu erkunden. Jede Gruppe erhielt ein defektes Raketenteil, welches kreativ und individuell gestaltet werden sollte, um zur Reparatur beizutragen. Am Samstagnachmittag fanden Workshops wie "Entdecke den Mond" und "Capture the Flag" statt. Am frühen Sonntagmorgen herrschte dann reges Treiben auf der ISS: Die große Zeltlagerolympiade stand an. In verschiedenen Spielen traten die Teams gegeneinander an. Leider musste die Olympiade jedoch auf Grund von starkem Regen frühzeitig beendet werden. Doch auch durch den Regen war die Stimmung nicht zu drücken. So wurde im Festzelt zu "Macarena" und dem "Fliegerlied" spontan gemeinsam getanzt. Am Nachmittag feierten die Teilnehmenden gemeinsam Gottesdienst, der von Pfarrerin Elisabeth Barth gestaltet wurde. Am Sonntagabend informierte der Kapitän die Crew über den Fortschritt der Reparaturen: Nach einem erfolgreichen Treibstofftausch mit einem Bewohner des Planeten, dem Mell-ien, und der finalen Abnahme des Prüfers des Raketen-Überwachungs-Vereins (RÜV) war die Rakete startbereit. Am Montagmorgen erreichte die Rakete schließlich die Erde, und die Teilnehmer*innen begannen, ihre Zelte abzubauen und ihre Sachen zu packen. Die Abreise verlief organisiert und reibungslos, und nach und nach machten sich die Teilnehmer*innen auf den Heimweg in ihre Heimatverbände, mit vielen schönen, galaktischen Momenten und abenteuerlichen Geschichten im Gepäck! Ein großer Dank gilt allen, die dieses Bundespfingstzeltlager möglich gemacht haben!
Einen ausführlicheren Bericht gibt’s hier.
Juni
Treffen des Fachausschusses Johanniter-Jugend in Regensburg
Die zweitägige Fortbildung des Fachausschusses, welcher aus den hauptamtlichen Mitarbeiter*innen der JJ auf Bundes- und Landesebenen besteht, widmete sich intensiv dem Thema psychische Gesundheit bei jungen Menschen. Die Fortbildung bot den Teilnehmenden zahlreiche praktische Übungen und stellte ihnen neue Forschungsergebnisse sowie vielfältige Materialien und Methoden zur Verfügung. Am ersten Tag der Veranstaltung lag der Fokus auf den Grundbedürfnissen von Menschen und den Faktoren, die psychische Gesundheit ausmachen. Die Teilnehmenden setzten sich mit den grundlegenden Aspekten auseinander, die für ein gesundes psychisches Wohlbefinden notwendig sind. Dies umfasste unter anderem die Bedeutung von Sicherheit, Anerkennung und sozialer Einbindung. Durch interaktive Übungen und anschauliche Beispiele wurde verdeutlicht, wie diese Grundbedürfnisse im Jugendverband erfüllt werden können und welche Rolle sie in der Entwicklung und Aufrechterhaltung der psychischen Gesundheit spielen.
Der zweite Tag der Fortbildung konzentrierte sich auf psychische Erkrankungen und den angemessenen Umgang damit. Es wurden verschiedene Krankheitsbilder vorgestellt und deren Symptome sowie Ursachen beleuchtet. Zudem wurden Strategien und Methoden diskutiert, wie betroffene junge Menschen unterstützt und begleitet werden können. Ein zentraler Punkt der Diskussion war die Unterscheidung zwischen auffälligem Verhalten und tatsächlichen psychischen Erkrankungen. Es wurde betont, dass nicht jedes auffällige Verhalten gleichbedeutend mit einer psychischen Störung ist, sondern oft auch als normale Reaktion auf außergewöhnliche Lebensumstände verstanden werden kann. Die Teilnehmenden der Fortbildung nahmen viele wertvolle Erkenntnisse und praktische Anregungen mit. Besonders wichtig war die Erkenntnis, dass es einer differenzierten Betrachtung bedarf, um zwischen auffälligem Verhalten und psychischen Erkrankungen zu unterscheiden. Für den Fachausschuss bedeutet dies, dass das Thema psychische Gesundheit weiterhin hohe Priorität haben wird. In Zukunft möchten die Mitglieder des Fachausschusses Handlungsleitfäden für das Hauptamt entwickeln, die auf den gewonnenen Erkenntnissen basieren. (Text: S. Schmidt, LV Bayern)
Vernetzungstreffen des Jugendbeteilligungsformats für Klimafragen in Erfurt
Am Wochenende vom 21. bis 23. Juni fand in Erfurt das Vernetzungstreffen vom Jugendbeteilligungsformat für Klimafragen vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz statt. Bei den drei Tagen intensiven Austausch und Diskussion waren Cora und Noah für die “JJ” mit dabei. Als Johanniter-Jugend sind wir schon länger Teil des Jugendbeteiligungsformat für Klimafragen des Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Koordiniert wird das Format vom Deutschen Bundesjugendring. Es sind eine Vielzahl unterschiedlicher Vereine und Jugendorganisationen mit je ein paar Entsandten vertreten, die gemeinsam versuchen die Anliegen junger Menschen systematisch in das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz einließen zu lassen - und im Juni zum Austausch und vernetzen zusammenkamen.
Am Freitag startete damit, die gemeinsame Arbeit zu reflektieren und mit dem besseren Kennenlernen untereinander und der verschiedenen Organisationen, bevor es am Samstag mit viel inhaltlicher Arbeit weiterging. Bei “Barcamp Sessions” tauschten sich die Teilnehmenden zu einer Breite an inhaltlichen Themen aus wie z.B. Privilegien reflektieren, Demokratie und Klimaschutz oder mentaler Gesundheit. Am Nachmittag gab es einen Input zum Thema Lobbyarbeit sowie der Gesetzgebung und den Einfluss durch die Lobbyarbeit. Am Sonntag entwickelten sie zusammen Pläne und Ideen dafür wie das Projekt weitergehen soll. Aktuell ist das Projekt bis zum Ende des Jahres befristet soll aber darüber hinaus fortgesetzt werden. Cora und Noah konnten auf jeden Fall viel neues Wissen und Spaß mitnehmen und freuen sich auf alles weitere in dem Projekt!