Dichter Rauch, laute Schreie, schmerzerfüllte Gesichter und ziellos herumirrende Personen – ein Anblick, dem sich der Mensch am liebsten entziehen würde. Doch mit solchen oder zumindest vergleichbaren Bildern werden Einsatzkräfte in Realfällen konfrontiert. Um auf derartige Situationen bestmöglich vorbereitet zu sein und somit optimal helfen zu können, bedarf es regelmäßiger Übungen und Fortbildungen.
Die Aus- und Weiterbildung wird bei der Johanniter-Unfall-Hilfe großgeschrieben. Aus diesem Grund wird ein speziell geschultes Team für die Realistische Unfall-Darstellung (kurz: RUD) vorgehalten, um die Übungsszenarien möglichst realitätsnah zu gestalten. Von der einfachen Schnittwunde über einen Knochenbruch oder eine Verbrennung bis hin zu einem lebensgefährlich verletzten Polytrauma-Patienten mit stark blutenden Wunden kann so ziemlich alles nachgestellt werden. Dabei kommt unter anderem entsprechendes Schminkmaterial aus dem Film- und Theaterbereich zum Einsatz. Der wichtigste Bestandteil ist aber das engagierte Team an Mimen (Verletztendarstellern), das mit schauspielerischem Geschick die, von den Helfern vorgefundene Situation, erst so richtig authentisch macht.
Selbstverständlich sind es nicht nur Großübungen mit Szenarien wie Busunfällen oder Explosionen auf Massenveranstaltungen, bei denen das RUD-Team gefordert ist, sondern auch die Nachstellung von Haushalts- und Freizeitunfällen sowie Krankheitsbildern, wie einem Herzinfarkt, einem Schlaganfall oder einer Unterzuckerung. Zum Einsatz kommt das Team sowohl intern bei Übungen der Schnelleinsatzgruppe, sowie bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen von medizinischem Fachpersonal, als auch auf Anforderung durch externe Organisationen und Stellen.
Das Team kommt bspw. jährlich bei Fortbildungen an der Hochschule der Polizei in Villingen-Schwenningen zum Einsatz.
Ansprechpartnerin: Janina Dietrich janina.dietrich(at)johanniter.de