Schule während Corona - So helfen die Johanniter Kindern mit Fluchthintergrund
Als im Frühjahr 2020 der Lockdown startete, standen viele Eltern Kopf. Die Schulen schlossen, von einem Tag auf den anderen musste zu Hause bei Übungen und Hausaufgaben betreut werden. Schnell wurde klar: Unterrichten ist kein Klacks, wenn der Nachwuchs in Mathe, Physik oder Fremdsprachen nicht weiter kommt. In vielen Kinder- und Wohnzimmern der Republik zeichneten komplexe Schularbeiten Fragezeichen in die Gesichter überforderter Eltern und Schüler.
Kinder aus Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund waren besonders benachteiligt
Besonders hart traf die Situation Familien mit Flucht- und Migrationshintergrund, die nicht nur mit schwierigen Aufgaben, sondern auch Schulbüchern in einer fremden Sprache zu kämpfen hatten. Auch mangelt es in diesen Familien nicht selten an technischer Ausstattung für die Teilnahme am Online-Unterricht. In Bad Oeynhausen und im Landkreis Ravensburg reagierten die Johanniter auf die Situation und entwickelten Lösungen für Kinder und Familien mit Fluchterfahrungen.
Hausaufgabenbetreuung in Bad Oeynhausen
Um die während Corona entstandenen Lücken bei geflüchteten Kindern zu schließen, starteten die Johanniter in Bad Oeynhausen das Projekt „Home-Schooling für Kinder mit Flucht- und Migrationshintergrund“. Unter Einhaltung von Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen wird dort täglich im Mehrgenerationenhaus eine Hausaufgabenbetreuung angeboten. Gemeinsam mit pädagogischem Personal erklären die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Mathe und üben das Lesen und Schreiben. Dank einer Spende nutzen Schüler neben den klassischen Rechenstäben, Lese- und Schreibheften, nun auch vier Tablets, mit denen sie auf digitales Lernmaterial zugreifen können.
Laptops und Drucker für Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund
Im Landkreis Ravensburg bieten die Johanniter ebenfalls Nachhilfe für Kinder und Jugendliche mit Fluchthintergrund. Das Besondere am Projekt „(Wieder-)Einstieg in die Schule: Home-Schooling für Kinder und Jugendliche mit besonderem Unterstützungsbedarf“ ist jedoch, dass in den vergangenen Monaten insgesamt 56 Schülerinnen und Schüler mit Laptops, Druckern, Headsets und anderen Geräten ausgestattet wurden. Sie können jetzt daheim online auf Lernmaterial ihrer Schulen zugreifen.
Die Familien der teilnehmenden Kinder haben kein oder nur sehr geringes Einkommen und können sich die teure Technik nicht leisten. Für sie ist die Ausstattung eine große Unterstützung und erleichtert auch in Zukunft die Teilnahme am Unterricht. Begleitet durch die zusätzlich angebotene Nachhilfe, haben die Schülerinnen und Schüler verpassten Stoff aufgeholt und sind ohne größere Probleme ins neue Schuljahr gestartet.