Die Auslandshilfe im Südsudan
Darum sind wir vor Ort
Der Südsudan ist der jüngste Staat der Welt und sehr fragil. Lange wütete ein brutaler Bürgerkrieg in dem Land und auch wenn heute offiziell Frieden herrscht, ist dieser sehr brüchig. Konflikte flammen auf politischer und sozialer Ebene und vor allem zwischen den vielen verschiedenen Stämmen immer wieder auf. In den letzten Monaten haben sich die Preise im Land verdoppelt bis verdreifacht. Die Menschen können sich die Lebensmittel nicht mehr leisten. Der Südsudan liegt auf dem letzten Platz des Human Development Index.
Hinzu kommt, dass sich im Südsudan die Auswirkungen des Klimawandels besonders stark zeigen: Die Regenzeiten kommen seit einigen Jahren nicht mehr zuverlässig, wenn es dann doch regnet ist dieser Regen so heftig, dass er zu schweren Überschwemmungen führt. In der Trockenzeit sind die Böden karg und bringen nur wenig Erträge. Alles ist trocken und staubig. Oftmals müssen die Menschen weit laufen, um an sauberes Wasser zu gelangen. Kinder leiden an vermeidbaren Krankheiten wie Durchfall, Malaria oder Lungenentzündungen. Die Mütter- und Kindersterblichkeit im Land ist nach wie vor extrem hoch.
Das leisten wir
Die Johanniter-Auslandshilfe ist seit 2012 im Südsudan aktiv. Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten liegt auf den Bereichen Gesundheit, Ernährungssicherheit, Existenzsicherung, Ernährung, Schutz und WASH (Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung). Wir sind in zwei Bundesstaaten des Südsudan tätig: Wau im Bundesstaat Western Bahr el Ghazal im westlichen Teil des Landes und Torit im Bundesstaat Eastern Equatoria im Süden, nahe der Grenze zu Uganda. Wir führen verschiedene Projekte in einem integrierten Ansatz durch.
Wir unterstützen die Menschen mit Gesundheitsprojekten. In Wau bauen wir Entbindungsstationen in primären Gesundheitseinrichtungen und bilden Dorfgesundheitshelfer*innen für die Gesundheitsversorgung von Kindern unter fünf Jahren aus. In unseren Ernährungsprojekten wird der Ernährungszustand von Kleinkindern überwacht, um im Fall von Unterernährung zusätzliche Nahrungsmittel bereitzustellen. In Torit erreichen wir die Menschen in abgelegenen Dörfern mit mobilen Kliniken. In den Dörfern und Gemeinden führen wir Sensibilisierungskampagnen zu Themen wie geschlechtsspezifische Gewalt (GBV), frühe Eheschließungen und den Schutz vor sexueller Ausbeutung, Missbrauch und Belästigung durch.
Ein weiterer Schwerpunkt sind WASH-Projekte. Wir bohren und sanieren Brunnen, um die Versorgung mit sauberem Trinkwasser sicherzustellen. Wir bauen Latrinen an Schulen, Kliniken und Marktplätzen. Im Bereich einkommenschaffende Maßnahmen und Ernährungssicherung schulen wir Bauerngruppen in klimagerechten Anbaumethoden. Frauengruppen lernen Brotbacken, Nähen, Stricken oder dem Bau brennstoffsparenden Öfen, sodass sie ein eigenes Einkommen erwirtschaften können.
Unsere Projekte im Südsudan
-
Drei Länder - ein Programm
Regionalprojekt im Südsudan, Kenia und in Uganda.
-
Einkommen, Ernährung und WASH
für Geflüchtete aus dem Südsudan in Uganda und für Binnenvertriebenen im Südsudan.
-
Stärkung der Resilienz
für schutzbedürftige Gemeinden mit Binnenvertriebenen in Wau und Jur River.