Schutz und Hilfe für Betroffene sexueller Gewalt
Im Südsudan, in Kolumbien und Ecuador unterstützen wir Betroffene sexueller Gewalt
Weltweit sind Menschen betroffen von Vergewaltigung und sexueller Nötigung. Gemeinsam mit unseren Partnern bieten wir Aufklärung, Schutz und medizinische Hilfe. Die Chancen auf ein sicheres und gesundes Leben sind zwischen den
Geschlechtern ungleich verteilt. Eine besondere Gefahr für Frauen und Mädchen sind sexuelle Übergriffe. Die Folgen sind dramatisch: gesundheitliche Beeinträchtigungen, mögliche Schwangerschaften, Traumata, Stigmatisierung
und in der Folge soziale Isolation und Armut. Angelina ist 17 Jahre alt, verheiratet und Mutter eines Kindes. Sie lebt in einem Dorf eine Autostunde außerhalb von Wau, der Provinzhauptstadt von Western Bahr el Ghazal im Südsudan. Leise erzählt sie zwei Mitarbeiterinnen der Johanniter, was ihr widerfahren ist. „Der Cousin meines Mannes kam ins Haus, als ich allein war. Er warf mich aufs Bett und tat, was er wollte.“ Im Gesundheitsposten der Johanniter fand sie Hilfe. Neben den notwendigen Untersuchungen erhielt sie auch Medikamente, die sie vor HIV und einer Schwangerschaft schützen. Außerdem besuchen die Betreuerinnen der Johanniter Angelina nun zwei bis dreimal pro Woche zu
Hause und leisten psychologischen Beistand. Ihr Peiniger wurde zwar verhaftet, aber die Ehe mit ihrem Mann ist nicht mehr so wie sie war. „Er liebt mich nicht mehr so wie früher“, sagt sie traurig.
Auch in Ecuador und Kolumbien erfahren zwei von drei Frauen in ihrem Leben Gewalt. Unsere Partnerorganisation in Ecuador, FMS, unterstützt Betroffene in der Grenzregion zwischen beiden Ländern. In Frauenhäusern oder ambulanten
Beratungsstellen erhalten sie medizinische und psychologische Hilfe. Gleichzeitig werden sie juristisch beraten, damit die Täter ihrer gerechten Strafe zugeführt werden. Um der Stigmatisierung entgegenzuwirken und den Respekt vor dem anderen Geschlecht zu stärken, werden Kurse in Schulen angeboten.