Die Auslandshilfe in Afghanistan
Afghanistan nach dem Machtwechsel
Die Johanniter sind seit mehr als 20 Jahren in Afghanistan tätig und versorgen die Bevölkerung sowie die Binnenvertriebenen und Geflüchteten im Land medizinisch. Auch nach dem Machtwechsel unterstützt unser Team in Kabul gemeinsam mit unseren Partnern die Menschen und leistet wichtige Projektarbeit.
Lesen Sie unsere aktuellen Fragen und Antworten vor dem Hintergrund des Arbeitsverbots für Frauen im Land.
Darum sind wir vor Ort
Afghanistan ist seit vier Jahrzehnten von gewaltsamen Konflikten und politischer Instabilität geprägt. Auseinandersetzungen zwischen staatlichen Sicherheitskräften und bewaffneten Gruppen hinterließen über die gesamte Zeit tiefe Angst und Unsicherheit in der Bevölkerung. Vor allem aus abgelegenen Regionen des Landes wurden seitdem viele Menschen vertrieben. Die betroffenen Gemeinden waren über lange Zeit oft von nationalen Einrichtungen und internationaler Hilfe abgeschnitten.
Die schlechte wirtschaftliche Entwicklung führt zu einer unzureichenden Grundversorgung. Hinzu kommen Naturkatastrophen wie Dürre, Überschwemmungen und Erdbeben. Die Corona-Pandemie hat die Lage verschärft. Laut Welthungerindex 2022 sind fast 30 Prozent der Menschen unterernährt. Im ganzen Land mangelt es an ausgebildetem medizinischen Personal und Pflegekräften.
Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 hat sich die Lage der Bevölkerung dramatisch verschlechtert. Noch mehr Menschen leben seither in Angst und sind auf der Flucht. Binnengeflüchtete suchen vor allem in Kabul Zuflucht, weitere Millionen sind aus dem Land geflohen, die meisten in die Nachbarländer Pakistan und Iran. Zurückgekehrte und Binnengeflüchtete leben in der Hauptstadt oft auf engstem Raum unter prekären Bedingungen ohne gesichertes Einkommen. Der UNHCR schätzt die Gesamtzahl der geflüchteten Menschen aus Afghanistan auf 3,5 Millionen.
Trotz der Schwierigkeiten und der Unklarheit über die zukünftige Entwicklung setzen die Johanniter alles daran, ihre langjährige Arbeit in Afghanistan fortzusetzen.
Das leisten wir zusammen mit lokalen Partnern
Die Johanniter-Auslandshilfe unterstützt seit 2002 die Menschen in Afghanistan. Wir setzen uns zusammen mit unseren lokalen Partnerorganisationen HADDAF und OHW in Kabuls informellen Siedlungen für eine funktionierende Gesundheitsversorgung und den Zugang zu einer adäquaten Wasserversorgung sowie sanitären Anlagen ein. An der Grenze zu Pakistan unterstützen wir Geflüchtete und aufnehmende Gemeinden im Gesundheitsbereich und leisten psychosoziale Hilfe. Vulnerable Gruppen wie Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderung stehen dabei im Fokus unserer Projektaktivitäten.