Demenz-Projekt: Licht und Klang
Förderung eines gesunden Biorhythmus
Das Johanniter-Stift Köln-Flittard testet ein neues Therapiekonzept für an Demenz erkrankte Menschen, in dem Licht und Klang eine besondere Rolle spielen.
Licht ist ein wichtiger Taktgeber des Biorhythmus
An Demenz erkrankte Menschen leiden oft an einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus. Tagsüber fühlen sie sich müde, nachts aktiv. Unser Biorhythmus wird durch die Hormone Melatonin und Cortisol gesteuert. Der natürliche Lichtverlauf am Tag beeinflusst deren Produktion. Zur Zellreparatur benötigt der Körper z.B. völlige Dunkelheit. Helles Licht am Abend ist indes eher kontraproduktiv.
Im Rahmen des Projekts „Licht und Klang“ wurde daher ein neues Beleuchtungskonzept in unserer Einrichtung umgesetzt: Die Deckenleuchten besitzen eine Farbwiedergabequalität, die dem Sonnenlicht ähnelt. Flicker-Effekte, ein potenzieller Stressor, wurden beseitigt und der Blaulichtanteil stark reduziert. Zudem wurden zusätzlich indirekte Lichtquellen installiert – mit ähnlichen Qualitätsmerkmalen.
Zwei Mitarbeiterinnen mit viel Erfahrung und großem Fachwissen in der Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen begleiten das Projekt und gehen flexibel auf die Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner ein. Mit regelmäßigen Gruppenangeboten am Vormittag und am Abend wird ein gesunder Tag-Nacht-Rhythmus zusätzlich gefördert. Dabei kommen auch Lichttherapiegeräte zum Einsatz, die eine beruhigende Wirkung haben.
Mit der Klangliege zur Ruhe kommen
Zusätzlich steht für die Bewohnerinnen und Bewohner eine sogenannte Klangliege in der Einrichtung bereit. Lautsprecher übertragen Musik und Klänge auf basaler Köperschallebene, die eine tiefenentspannende Wirkung entfalten können. Selbst besonders unruhige Demenzpatientinnen und -patienten verweilen bis zu einer Stunde auf der Liege und kommen zur Ruhe.