Ruth

// Ruth arbeitet in der Verwaltung des Johanniter-Hauses Weschnitztal und ist für das Gesundheitsmanagement zuständig.

Wenn Ruth von der Arbeit nach Hause kommt und die Eingangstür aufschiebt, wird sie von lebendigem Stimmgewirr empfangen. Das große Haus mit den sechs Schlafzimmern ist nie leer. Hier ist immer etwas los, immer gibt es etwas zu erzählen, aber auch viel zu tun. Denn Ruth ist Mutter von sieben Kindern. Drei Mädchen und vier Jungs – eine Großfamilie, wie sie im Bilderbuch steht. 

Ruth wollte schon immer eine große Familie haben. Nur ein Kind oder zwei – unvorstellbar! Mindestens fünf sollten es sein, das wusste sie schon als junge Frau. Und schließlich kennt sie es auch gar nicht anders. 

Ruth wächst mit neun Geschwistern auf einem Hof auf. Ihre Eltern führen einen Familienbetrieb, haben 12.000 Hühner und ein großes Haus, dessen Türen immer offenstehen. Hier ist immer etwas los. Im Haus und auf dem Anwesen tummeln sich Kinder, nicht nur die eigenen, auch Nachbarskinder spielen im Garten oder plantschen im Schwimmbad. Langweilig wird es hier nie. Und auch im Betrieb gibt es immer etwas zu tun. Hier helfen alle mit, jeder hat eine Aufgabe und packt mit an. Doch auch, wenn die Eltern viel arbeiten, gibt es viele schöne gemeinsame Momente. Die täglichen Mahlzeiten mit der Familie lässt Ruths Vater sich nicht nehmen. Und sobald am Samstagabend die Kirchenglocke ertönt, wird nach alter Tradition die Arbeit niedergelegt. Dann sitzen Eltern und Kinder zusammen, spielen Gesellschaftsspiele, am Sonntag machen sie Ausflüge, verbringen Zeit miteinander.

Heute hat Ruth selbst ein großes, offenes Haus, in dem immer etwas los ist. Und auch, wenn drei ihrer Kinder schon ausgezogen sind, wird es nicht leerer. In den freigewordenen Zimmern wohnen Freunde ihrer Kinder, Bekannte kommen zum Essen, die große Tochter mit den vier Enkeln kommt aus Kanada zu Besuch – ein Haus voller Leben, in dem alle willkommen sind.   

Sie klopft im Johanniter-Haus Weschnitztal an. Hier ist gerade eine Stelle in der Verwaltung frei geworden – die Ruth prompt angeboten bekommt.

Ruth ist eigentlich Chemielaborantin. Da ihr Mann ursprünglich aus Norwegen kommt, macht die Familie gern dort Urlaub. Meistens bleiben sie zwei Wochen, für mehr reicht das Budget leider nicht aus. Doch dann haben sie eine Idee: Ruth könnte den Sommer über in einer Pflegeeinrichtung in Norwegen jobben, so könnten sie den Urlaub verlängern. Vorher will Ruth noch ein Praktikum in diesem Bereich absolvieren. Sie klopft im Johanniter-Haus Weschnitztal an. Hier ist gerade eine Stelle in der Verwaltung frei geworden – die Ruth prompt angeboten bekommt. Der lange Urlaub fällt ins Wasser. Doch dafür hat Ruth jetzt einen Job, den sie liebt. Und ergänzend dazu schließt Ruth auch noch ein Studium zur Fachwirtin in Gesundheits- und Sozialwesen sowie das Studium „Management in Altenpflegeeinrichtungen“ ab.

Ruth brennt besonders für ein Thema, das betriebliche Gesundheitsmanagement. Mit viel Enthusiasmus kümmert sie sich darum, dass ihre Kolleginnen und Kollegen fit und gesund bleiben. Ob Yoga-Kurse, Ernährungsworkshops oder Gesundheitschecks – Ruth hat immer eine neue Idee parat, um das Wohlbefinden am Arbeitsplatz zu steigern. Ihre Maßnahmen sorgen nicht nur dafür, dass sich alle besser fühlen, sondern auch, dass die Motivation und Produktivität steigen. Seit kurzem leitet sie auch eine regionale Gruppe, die sich Aktionen in mehreren Johanniter-Einrichtungen ausdenken und durchführen.