Claudia Hafner
// Claudia Hafner arbeitet als Einrichtungsleiterin im Johanniter-Haus Weschnitztal.
Wenn Claudia an die schönsten Momente ihrer Kindheit zurückdenkt, ist da ein übergroßer, blauer Himmel, ein schimmerndes Gewässer und das Boot. Wann immer es möglich ist, ist Claudia mit ihren Eltern und ihrem Bruder auf dem Wasser. Während andere in einem Hotel Urlaub machen, ist ihre Familie von Hafen zu Hafen unterwegs. Mal erkunden sie die Mecklenburgische Seenplatte, mal geht es über die Flüsse bis nach Frankreich. Nachts werfen sie den Anker aus, schlafen in der Kajüte – inmitten von Schilf und Seerosen. Morgens frühstücken sie mit Blick aufs Wasser, tagsüber machen sie in kleinen Hafenstädtchen halt. Überall gibt es etwas Neues zu erkunden. Claudias Mutter ist eine geschickte Kartenleserin und bereitet Touren vor, bevor die Vier an Land gehen. Schon als Kind spürt Claudia: Mit dem Boot unterwegs zu sein, das ist Freiheit.
Heute hat sie selbst zwei Kinder. Und seit einiger Zeit auch ein eigenes Boot, mit dem die Familientradition fortgeführt wird – eins mit Kajüte, auf dem Platz für alle Vier ist. Ihr Lieblingsziel: Kroatien. Das sechs Meter lange Sport-Motorboot packen sie auf einen Anhänger, dann geht es 1.000 Kilometer weit nach Süden. Hier machen sie Ausflüge weit abseits vom Mainstream-Tourismus, erkunden Küstenorte und einsame Buchten. Ihr Mann sitzt am Steuer, denn auch ihn hat das Bootsfieber gepackt. Auch Claudias ältere Tochter liebt es, auf dem Wasser unterwegs zu sein. Bald möchte sie selbst einen Bootsführerschein machen.
Denn von hier aus, vom Wasser, hat man einen anderen Blick auf die Welt. Hier kommen alle Elemente zusammen. Das weite Blau des Himmels. Das sanfte Grün der Bäume. Das fesselnde, schimmernde Gewässer. Hier kommt Claudia ganz zur Ruhe, spürt die Entschleunigung, tankt auf. Hier fühlt sie sich frei, jederzeit zu neuen Ufern aufzubrechen.
Als Claudia im Johanniter-Hauses Weschnitztal angefangen hat, merkt sie schnell, dass das ein Glückstreffer war. Sie ist Industriekauffrau, nach der Elternzeit sucht sie nach einer Halbtagsstelle. Als sie sich als Bürokauffrau bei den Johanniter Seniorenhäusern bewirbt, geht sie gar nicht davon aus, dass es klappt. Denn eigentlich ist die Stelle mit 75% ausgeschrieben. Claudia ist überrascht, dass man ihr entgegenkommt und ihr anbietet, die Arbeitszeiten anzupassen, damit sie es noch rechtzeitig zur Kita schafft.
In der Einrichtung wird Claudia unterstützt, gefördert und als Führungskraft aufgebaut. Als stellvertretende Einrichtungsleitung sammelt sie wertvolle Führungserfahrung. Sie beschließt, ihr Wissen durch den Studiengang „Altenpflegemanagement“ zu erweitern. Dann ergibt sich eine Gelegenheit, die Claudia ergreift: Sie wird Einrichtungsleitung im Johanniter-Haus Weschnitztal.