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21.03.2025 | Hospizhaus Heidekreis

„Heldin“ ist ein Film der noch sehr lange nachwirkt

Kinobesuch mit dem Team

Das Team des Hospizhauses hat ein gutes Miteinander. Wertschätzung und Rücksicht untereinander, aber vor allem Zeit für die Anliegen unserer Gäste ist für uns absolut selbstverständlich. Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass diese Form des Arbeitens vor allem dem gesetzlich vorgesehenen Personalschlüssel in Hospizen zu verdanken ist. Zeit für unsere Gäste und ihre Angehörigen, Innehalten, Gespräche führen, Ängste nehmen, all das ist nicht nur unsere Erwartungshaltung an eine gute Pflege, sondern zugleich auch unser Qualitätsmerkmal.

Der Film „Heldin“ nahm uns am Donnerstagabend mit in den Arbeitstag einer Kollegin, deren Schicht im Krankenhaus allmählich außer Kontrolle gerät. Systemdruck durch viele Patienten und wenig Personal, kein Raum für ruhige, erklärenden Gespräche, Erledigungszwang, viele Tätigkeiten gleichzeitig, keine Pause und kaum auch nur eine kleine Geste der Wertschätzung. So sieht heutzutage die harte Realität in zahlreichen Kliniken aus. Die Hauptdarstellerin des Films lässt uns ihre Erschöpfung spüren, die Traurigkeit es nicht geschafft zu haben, eine Sterbende und ihre Söhne zu begleiten. Dieser Film lässt uns tatsächlich nachdenklich zurück. Uns bewegt dabei vor allem eine grundsätzliche Frage: Wann wird es gelingen, den vielen Mitarbeitenden in der Pflege mehr Handlungsspielraum für empathische und dem Menschen zugewandte Pflege zu ermöglichen? Wir wünschen uns, dass die politischen Akteure hier in eine aktive Handlung eintreten – nicht nur im Sinne der Erkrankten, auch im Sinne der pflegenden Personen!