Greifbares Glück in Kleinniedesheim: Johanniter-Haus erhält Tovertafel von Dietmar Hopp Stiftung
Das Johanniterhaus in Kleinniedesheim ist eine der ersten zehn Einrichtungen, die im Rahmen der Förderaktion „Greifbares Glück – Menschen mit Demenz spielerisch aktivieren“ von der Dietmar Hopp Stiftung ein Tovertafel-Paket erhält.
Die Einrichtung hatte sich im Herbst um eines von 100 Tovertafel-Paketen beworben, die die Dietmar Hopp Stiftung im Rahmen ihrer Förderaktion bis September 2022 an gemeinnützige Einrichtungen in der Metropolregion Rhein-Neckar spendet, in denen Menschen mit Demenz betreut und begleitet werden.
Der Begriff Tovertafel kommt aus dem Niederländischen und heißt „Zaubertisch“. Es handelt sich dabei um eine Art Beamer, der Spiele auf einen Tisch projiziert und mit Farben, Klängen und Bewegung Sinne und Motorik der an Demenz erkrankten Menschen anregt. Neben dem Gerät selbst gehören auch Installation und Inbetriebnahme sowie der Zugang zu einer Lernplattform und die unbegrenzte Nutzung einer Anzahl an Spielen zur Spende der Dietmar Hopp Stiftung.
„Die Tovertafel verbindet das Training kognitiver Fähigkeiten und die Förderung der Bewegung. So kommen die demenziell Erkrankten ganz niederschwellig in Bewegung, an den Tisch, in das Spiel, in Berührung mit anderen, heraus aus dem durch die Demenz hervorgerufenen Rückzug in ihre Innenwelt. Auf einmal sind sie für eine gewisse Zeit wieder im Hier und Jetzt“, erklärt Einrichtungsleitung Celina Calmes.
„Durch die Beschäftigung mit der Tovertafel erleben die an Demenz erkrankten Menschen Glücksmomente und kognitive Anregung“, betont Meike Leupold, stellvertretende Leiterin der Dietmar Hopp Stiftung. Das sei auch der Beweggrund für Stifter Dietmar Hopp gewesen, die Förderaktion ins Leben zu rufen: „Wir möchten möglichst vielen älteren Menschen glückliche Momente bescheren und ihnen dadurch ein Stück Lebensqualität geben“, so Meike Leupold.
Die Dietmar Hopp Stiftung vergibt noch bis September 2022 jeden Monat zehn Tovertafel-Pakete im Gesamtwert von insgesamt rund 1,3 Millionen Euro an Einrichtungen, die in der Metropolregion Rhein-Neckar Menschen mit Demenz betreuen und begleiten. Weitere Informationen unter www.greifbares-glueck.de.
Über die Tovertafel
Der Begriff Tovertafel kommt aus dem Niederländischen und bedeutet Zaubertisch. Dahinter verbirgt sich eine innovative Pflegetechnologie, die einfach einzusetzen ist: Eine Art Beamer wird mit einem Click-System an der Decke befestigt und projiziert Animationen auf einen Tisch oder den Fußboden. Die in verschiedenen Spielen übertragenen Bilder reagieren auf kleinste Bewegungen, so dass zum Beispiel Bälle hin und her gespielt werden, Laub zusammengeschoben oder ein Puzzle gelegt wird. Einige der Spiele beinhalten auch akustische Elemente, etwa kann durch die Berührung von Noten eine eigene Melodie entstehen. Das Miteinander der dementen Menschen mit Pflegepersonen, Familienangehörigen und anderen Seniorinnen und Senioren sorgt für Spaß, Freude und Kommunikation. Die Spiele rufen spontane Bewegungen und Gesten hervor und aktivieren kognitive Fähigkeiten.
Die Idee zur Tovertafel entstand im Rahmen einer Doktorarbeit an der TU Delft und der Universität Amsterdam. Seitdem wird die Technologie stetig weiterentwickelt. Die Vorteile der Tovertafel sind therapeutisch und wissenschaftlich bewiesen: Sie soll die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege unterstützen und den Bedürfnissen der Menschen mit Demenz entsprechen. Deshalb werden regelmäßig Studien zu Menschen mit Demenz, zu ihrer Pflegeumgebung und zur Wirkung der Tovertafel durchgeführt. Dadurch kann eine neue Art der Betreuung mit Unterstützung digitaler Technik angeboten werden, die zur Zielgruppe passt. Studien zeigen u.a., dass die Tovertafel die Apathie durchdringt, Unruhe verringert, trübsinnige Stimmungen von Bewohnern durchbricht, die soziale Interaktion verstärkt und körperliche Aktivität stimuliert.