„Wir freuen uns riesig, hier zu sein“
Neue Hebammen aus Tunesien bereichern das Team der Geburtsstation
Die jungen Frauen strahlen vor Freude. Denn sie sind endlich am ersehnten Ziel angekommen – auf der Geburtsstation des Johanniter-Krankenhauses Stendal. Hier wollen Zeineb Dahmani (26) und Hanen Souissi (25) nach ihrer dreijährigen Ausbildung und anschließender Tätigkeit als Hebamme in ihrem Heimatland Tunesien die hiesige Berufsanerkennung erlangen. Das heißt für sie, weiter in Praxis und Theorie zu lernen. Am Ende steht die Anerkennungsprüfung. „Wir wissen, das ist eine Herausforderung. Doch wir freuen uns riesig, hier zu sein“, sagt Hanen Souissi. „Wir entwickeln uns weiter und sind gespannt auf Deutschland“, fügt Zeineb Dahmani hinzu.
Der Kontakt nach Stendal kam über eine Vermittlungsagentur zustande, die auf die jungen Hebammen zuging und ihnen eine berufliche Perspektive in Deutschland aufzeigte. Zwei Jahre haben sich die jungen Hebammen vorbereitet, büffelten neben ihrer Arbeit im Krankenhaus von Monastir fleißig Deutsch und erlangten das B2-Sprachzertifikat. Sie haben keinerlei Schwierigkeiten, in gutem Deutsch zu erzählen: „Im Krankenhaus Monastir kommen jährlich 7.000 Kinder zur Welt. Für die Hebammen ist es normaler Alltag, drei und mehr Geburten täglich zu betreuen.“ Viel Erfahrung und Wissen bringen Zeineb Damani und Hanen Souissi demnach bereits mit. „Ich kann Ihnen versichern, ein Kind hier nimmt denselben Weg wie überall auf der Welt“, sagt Pflegedirektorin Beate Wogawa bei der Begrüßung der beiden Kolleginnen lachend. Stendal verzeichnet im Jahr etwa 700 Geburten.
„Wir wissen, Medizin und Pflege sind in Deutschland ausgezeichnet. Wir freuen uns, hier arbeiten zu können“, sagen beide übereinstimmend. Auch das Team auf der Geburtsstation freut sich. „Wir brauchen dringend Verstärkung und heißen unsere neuen Kolleginnen herzlich willkommen. Expertise und Engagement von Zeineb und Hanen werden unsere Arbeit bereichern“, so Petra Kulla, Leitende Hebamme. Auch dem Ziel, einen „Hebammengeführten Kreißsaal“ zu etablieren, käme das gewachsene Hebammen-Team auf der Geburtsstation näher.