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24.05.2022 | Johanniter-Krankenhaus Stendal

Projekt „Sonnenkinder“ gestartet

Ziel: Anlaufstelle für Kinder krebskranker Eltern schaffen

Gina Waclawczyk (von links), Janine Jänisch und Lara Lilienthal beim Start des Projektes „Sonnenkinder“. Foto: C. Klupsch

In ihrem gemeinsamen Projekt „Sonnenkinder“ stellen die Hochschule Magdeburg-Stendal und das Onkologische Zentrum des Johanniter-Krankenhause die Kinder krebskranker Eltern in den Mittelpunkt. Studentinnen der Angewandten Kindheitswissenschaften der Hochschule sowie Mediziner und Psychoonkologinnen des Krankenhauses arbeiten dabei intensiv zusammen.

„Die Psychoonkologische Betreuung von Krebspatienten ist im Johanniter-Krankenhaus seit Jahren etabliert“, so der Ärztliche Direktor des Johanniter-Krankenhauses, Prof. Jörg Fahlke. Jedoch gebe es für Kinder von Krebs betroffener Patienten im Norden Sachsen-Anhalt kaum Beratungs- und Unterstützungsangebote. „Es gilt, Anlaufstellen zu schaffen und Angebotsstrukturen aufzubauen“, umreißt Psychoonkologin Janine Jänisch das Ziel des Projektes.

Erkrankt ein Elternteil an Krebs, leiden die Kinder oft still mit und sind mit der Situation überfordert. Eltern wissen oft nicht, wie offen sie mit ihren Kindern umgehen können. PD Dr. Martin Mohren, Leiter des Onkologischen Zentrums, macht es an einem Beispiel fest. „Einer meiner Patienten weiß, dass er bald sterben wird. Als Vater schulpflichtiger Kinder beschäftigen ihn Fragen wie: Was wissen die Kinder? Wie geht es ihnen? Wie weit kann ich mit ihnen das Kommende besprechen? In dieser Situation professionell unterstützt zu werden, kann die Bewältigung leichter machen“, ist der Mediziner sicher.

In Zusammenarbeit mit Prof. Susanne Borkowski, Professorin für kindliche Entwicklung und Gesundheit an der Hochschule, ist jetzt das Projekt „Sonnenkinder“ auf den Weg gebracht. Eine Spende von 20.000 Euro der Sparda-Bank ermöglicht notwendige finanzielle Aufwendungen. „Dafür sind wir sehr dankbar“, so Prof. Fahlke.

Ist der Kontakt zu betroffenen Eltern durch das Johanniter-Krankenhaus hergestellt, ermittelt die Projektgruppe der Hochschule in Gesprächen mit ihnen die Bedürfnisse der Familien. „In folgenden Befragungen der Kinder erkennen und verstehen wir, was sie brauchen. Das können Wünsche nach Einzel-, Familien- oder Gruppengesprächen sein, vielleicht auch nach Unternehmungen mit der Gruppe“, erklären die Studentinnen Lara Lilienthal und Gina Waclawczyk die ersten Ansätze des Projektes.

„Sonnenkinder“ soll in ein dauerhaftes ambulantes professionelles Betreuungsangebot münden – eine Anlaufstelle, in der Kinder und Jugendliche darin unterstützt werden, ihre Sorgen auszudrücken, Fragen zu klären und den Alltag in dieser schweren Lebenssituation zu bewältigen.