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06.09.2023 | Johanniter-Krankenhaus Stendal

Gärtnern hilft bei der Genesung

Besondere Therapie im Alterstraumazentrum

Foto: Wasser für die Pflanzen. Patient Horst Naumann ist dankbar, aktiv draußen wieder in Bewegung zu kommen. Mit ihm freuen sich Physiotherapeutin Annika Brusmann (stehend von links) , Ergotherapeutin Peggy Knobloch-Schmidt, Oberärztin Dr. Silke Naumann d’Alnoncourt und Physiotherapie-Leiter Benjamin Kleemann.
Foto: Claudia Klupsch

Seit kurzem kommen Patientinnen und Patienten des Alterstraumazentrums im Johanniter-Krankenhaus in den Genuss einer besonderen Therapie: Gärtnern! Gemeinsam mit Ergo- und Physiotherapeuten pflegen sie Erdbeeren, Tomaten und Blumen – ob als Vorbereitung für zu Hause, für Erinnerungen aus dem heimischen Garten oder einfach aus Freude.

„Der Ausflug nach draußen ist nicht nur eine schöne Abwechslung zum Patientenzimmer. Die alltägliche Bewegung kann zudem mit Spaß geübt werden. Solche konkrete Handlung ist spannender als übliche Therapie-Übungen bzw. hat einen deutlicheren Alltagsbezug“, so Oberärztin Dr. Silke Naumann d’Alnoncourt. Das Gärtnern bringe ein Stück Leben wieder. Und am Ende könnten die Patienten gar die Früchte ihrer Arbeit genießen. Benjamin Kleemann, kommissarischer Leiter der Physiotherapie ergänzt: „Die Patienten sind sehr dankbar. Sie üben fleißig ihre motorischen Fähigkeiten und gleichzeitig gesundet die angeschlagene Psyche, durch Sonne im Gesicht und gute Gespräche mit den Therapeuten.“

Gärtnern als Therapiekonzept ist in letzter Zeit immer weiter in den Fokus gerückt. Starre Übungen können so durch die Übung physiologischer Bewegungsabläufe ersetzt werden. Konkrete Behandlungsvorgaben wie kein tiefes Bücken oder keine Rotationsbewegungen in der Wirbelsäule können dem Patienten nun an konkreten Situation alltagsnäher vermittelt werden. „Auch für Menschen mit kognitiven Einschränkungen oder Demenz bewirkt die Gartenarbeit einen positiven Stimulus. Nicht nur die Gerüche, die Bewegung im Freien oder das Pflanzen selbst können beruhigen, sondern auch die Erinnerung an gewohnte Abläufe geben Sicherheit“, so Dr. Silke Naumann d’Alnoncourt.