Da sein für Menschen in Not
Eva Kames ist die neue Seelsorgerin am Johanniter-Krankenhaus Stendal
„In der Seelsorge halte ich die Notsituation eines anderen Menschen mit ihm gemeinsam aus. Ich bin dafür da, den Rucksack mitzutragen.“ Eva Kames weiß, was ihre Arbeit am Johanniter-Krankenhaus Stendal größtenteils ausmacht. Die studierte Theologin ist hier die neue Seelsorgerin, die dem vor kurzem verabschiedeten Ulrich Paulsen nachfolgt.
Eva Kames ist vom ersten Tage an gut in ihrer neuen Arbeitsstätte unterwegs. „Ich lerne das Krankenhaus kennen, stelle mich auf den Stationen und in den Abteilungen vor“, erzählt sie. Ihr seelsorgerisches Wirken sieht sie als Angebot für alle – für Mitarbeitende, für Patienten und Angehörige. „Mittwochs, um 12.30 Uhr lade ich zur Andacht in den `Raum der Stille´ ein. Gelegenheit für die Mitarbeitenden, kurz aus dem Arbeitsstress aufzutauchen, innezuhalten und Kraft zu tanken“.
In den Gesprächen mit Patienten und Angehörigen ist der Seelsorgerin wichtig, die Balance zwischen Anteilnahme und Abgrenzung zu schaffen. „Ich höre zu, spende Trost. Für kranke Menschen gerät die Welt ins Wanken. Für sie da zu sein, ist die Prämisse, ohne ihre Krise zu meiner eigenen zu machen“, so die Seelsorgerin.
Ob die bei ihr Trost und Rat Suchenden einer Konfession angehören, ist für Eva Kames unerheblich. „Glaube ist eine Interpretation der Welt. Jeder hat das Recht auf seine eigene Weltanschauung“, findet sie. Sie sehe einen Menschen in Not, dem sie vorurteilsfrei gegenüber seiner Geschichte und seiner Krankheit begegne.
Eva Kames ist dienstags bis sonnabends von 8 bis 16 Uhr im Johanniter-Krankenhaus erreichbar. Gern kann man Kontakt über die Schwestern auf den Stationen oder über die Rezeption herstellen. 14-tägig sonntags hält die Seelsorgerin wechselnd auf den Stationen Andachten, zu der sie herzlich einlädt.