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13.12.2020 | Johanniter-Krankenhaus Stendal

Auszeichnung für das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des Johanniter-Krankenhauses

Das Kontinenz- und Beckenbodenzentrum des Johanniter-Krankenhauses Genthin-Stendal wurde erfolgreich nach den neuen, seit 2019 geltenden Richtlinien rezertifiziert.

Freuen sich in Vertretung des gesamten Teams des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums über die Auszeichnung: Dr. Andreas Neumann (von links), Dr. Beate Koberstein und Dr. Alexander Neumann. Foto: Thomas Miehe

Damit erfüllt es zum wiederholten Male die strengen Kriterien für eine optimale Versorgung von Patienten mit Inkontinenzbeschwerden. „Wir freuen uns über diese Auszeichnung, die die Qualität unserer Arbeit würdigt“, so Dr. Beate Koberstein, Koordinatorin des Zentrums.

Im Jahre 2008 wurde das Kontinenzzentrum der Altmark erstmals durch die Deutsche Kontinenzgesellschaft, einer unabhängigen medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaft zertifiziert. 2010, 2013 und 2016 folgten bereits erfolgreiche Rezertifizierungen, jetzt als Kontinenz- und Beckenbodenzentrum. „Besonders wichtig ist uns eine intensive Zusammenarbeit der Kliniken für Urologie, Frauenheilkunde, Chirurgie, Radiologie und Kinderheilkunde sowie der Physiotherapie und den niedergelassenen Fachkollegen/-innen. So können wir jährlich etwa 500 Patienten mit Harn- oder Stuhlinkontinenz individuell beraten und behandeln“, so Dr. Koberstein.

Zum Behandlungsspektrum des Kontinenz- und Beckenbodenzentrums gehören konservative (Hilfsmittel, Medikamente, Physiotherapie) und operative Therapien, die sich an den modernsten Standards orientieren. Damit gelingt es, für einen Großteil der Patienten eine Heilung oder Besserung der bestehenden Symptome zu bewirken.

Hintergrund: Eine Harn- oder Stuhlinkontinenz ist für die Betroffenen ein schwerer Schlag und ein gewaltiger Lebenseinschnitt. Nicht selten resultieren daraus Lebenskrisen und soziale Isolation. Die Lebensqualität wird zur existenziellen Frage. Aus Scham verschweigen die Betroffenen ihr Problem, gilt doch die Inkontinenz in unserer Gesellschaft immer noch als Tabu-Thema. Schätzungen gehen davon aus, dass in Deutschland etwa sechs Millionen Menschen (Männer und Frauen) an einer Harninkontinenz und etwa drei Millionen an einer Stuhlinkontinenz leiden. Vielen ist unklar, welchen Weg sie einschlagen müssen, um Rat und Hilfe zu finden. Nur jeder Fünfte vertraut sich einem Arzt an.