Aktuelle Forschungen
Neue Studie beleuchtet die Auswirkungen von Schluckstörungen bei Schlaganfallpatienten, die sich mit mechanischer Thrombektomie behandelt werden**
Akademische Logopäden und Ärzte am Johanniter-Krankenhaus Stendal und der Uniklinik RWTH Aachen haben vor kurzem eine wichtige Studie veröffentlicht, die die Probleme von Schlaganfallpatienten beleuchtet, die sich einer mechanischen Thrombektomie (MT) unterziehen. Diese Behandlung wird häufig bei Patienten mit einem großen Gefäßverschluss eingesetzt, einer Art von schwerem Schlaganfall.
Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehören:
Hohe Prävalenz von Dysphagie: Die Studie ergab, dass 75,1 % der Patienten, die sich einer MT unterzogen, unter Schluckstörungen litten. Dies ist deutlich mehr als bei anderen Formen des Schlaganfalls. Das ist besorgniserregend, denn Schluckstörungen können zu anderen Komplikationen führen und die allgemeine Genesung des Patienten beeinträchtigen.
Dysphagie und Lungenentzündung: 23,3 % der Patienten entwickelten eine Schlaganfall-assoziierte Lungenentzündung (SAP). Die Studie ergab jedoch, dass Dysphagie zwar ein signifikanter Prädiktor für schlechte Genesungsergebnisse nach 3 Monaten ist, dies aber nicht direkt mit dem Auftreten von SAP zusammenhängt.
Demografische Daten der Patienten: In der Studie wurden die Daten von 567 Patienten mit einem Durchschnittsalter von 73,4 Jahren analysiert. Fast die Hälfte der Patienten (47,8%) war weiblich.
Diese Studie unterstreicht, wie wichtig die frühzeitige Erkennung und Behandlung von Schluckstörungen bei Schlaganfallpatienten ist, die sich einer MT unterziehen. Sie unterstreicht auch die Notwendigkeit, dass medizinisches Fachpersonal sich der potenziellen Risiken und Komplikationen im Zusammenhang mit Dysphagie bewusst ist, um die bestmöglichen Ergebnisse für ihre Patienten zu erzielen.
Für weitere Details zu dieser Studie oder um mehr über die Behandlungen und Leistungen zu erfahren, die am Johanniter-Krankenhaus Stendal angeboten werden: Link zur Studie: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/37632565/
Neue Studie gewinnt Einblicke in die Fähigkeit des Gehirns, Objekte im Mund zu erkennen
Akademische Logopäden und Ärzte am Johanniter-Krankenhaus Stendal und der Uniklinik RWTH Aachen haben einen faszinierenden Aspekt der menschlichen Wahrnehmung erforscht: die Fähigkeit unseres Gehirns, Objekte im Mund zu identifizieren und zu lokalisieren, die sogenannte orale Stereognosie. Diese Fähigkeit ist entscheidend für alltägliche Aktivitäten wie zum Beispiel Essen. Die genaue neuronale Basis dieser Fähigkeit ist jedoch ein Rätsel geblieben, insbesondere im Vergleich zu unserem Verständnis der manuellen Stereognosie, also der Erkennung von Objekten durch Berührung, welche gut erforscht ist.
Zu den wichtigsten Ergebnissen der Studie gehören:
Gemeinsame Hirnregionen: Die Studie legt nahe, dass die Gehirnregionen, die für das Erkennen von Objekten in unseren Händen und in unserem Mund verantwortlich sind, eng miteinander verbunden sein könnten. Sie weisen jedoch auch eine spezifische Verteilung auf, die von dem jeweiligen Körperteil abhängt.
Einblicke in Gehirn-Bildgebung: Unter Verwendung fortschrittlicher MRT-Gehirnbildgebungsverfahren von 20 gesunden Teilnehmern fanden die Forscher heraus, dass Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Erkennen von Objekten sowohl mit der Hand als auch mit dem Mund überlappende Bereiche in fronto-parietalen Netzwerken des Gehirns aktivieren. Bemerkenswert ist, dass sich die Region für die orale Erkennung direkt hinter (oder kaudal von) der Region für die manuelle Erkennung befindet. Hierbei zeigt sich eine signifikante Überlappung: Ein bestimmter Bereich im Gehirn, der linke anteriore intraparietale Sulcus, zeigte sowohl bei der oralen als auch bei der manuellen Objekterkennung neuronale Aktivität.
Diese Ergebnisse sind entscheidend für das Verständnis von Erkrankungen, bei denen die Parietalllappen (Scheitellappen) des Gehirns betroffen sind, wie etwa bei der Alzheimer-Krankheit oder nach einem Schlaganfall. Das Wissen um die Bedeutung dieser Hirnareale kann zu einer besseren Diagnose und zu Behandlungsstrategien für Patienten mit Schwierigkeiten bei oralen Funktionen wie Essen und Schlucken beitragen.
Wenn Sie mehr über diese Studien erfahren möchten: Link zur Studie: https://link.springer.com/article/10.1007/s00455-022-10517-2
Spannendes Forschungs-Update der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg und dem Johanniter-Krankenhaus Stendal: Möglicher Fortschritt bei der Behandlung der zerebralen Amyloid-Angiopathie (CAA)
Forscher und Ärzte an der OvGU und dem Johanniter-Krankenhaus Stendal haben kürzlich eine bedeutende Studie im Journal of Neurology veröffentlicht. Hier ist ein kurzer Überblick:
Worum geht es in der Studie?: Die Studie befasst sich mit der so genannten spontanen konvexen Subarachnoidalblutung (cSAH), die ein Marker für die zerebralen Amyloid-Angiopathie (CAA) bei älteren Menschen ist. Diese Erkrankung kann zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen, einschließlich eines erheblichen Risikos für intrazerebrale Blutungen, einer Hauptursache für Morbidität und Mortalität bei CAA-Patienten.
Warum ist dies wichtig? Derzeit gibt es keine direkte Behandlung, um die anhaltenden Probleme im Zusammenhang mit der cSAH zu verhindern. Bei der Behandlung geht es hauptsächlich um die Kontrolle der Begleitumstände, wie z. B. des Blutdrucks.
Was haben die Forscher herausgefunden? Das Team unter der Leitung von Stefanie Schreiber an der OvGU und Kollegen stellte den Fall einer 75-jährigen Frau vor, bei der eine CAA diagnostiziert wurde. Sie untersuchten das Gehirn der Patientin mit fortschrittlichen bildgebenden Verfahren und fanden Hinweise auf eine Gefäßentzündung und einen Zusammenbruch der Blut-Hirn-Schranke. Auf der Grundlage dieser Befunde behandelten Ärzte am Johanniter-Krankenhaus Stendal unter Leitung von PD Dr. Werner die Patientin mit hochdosiertem Methyl-Prednisolon, einer Behandlung, die bei nicht entzündlichen Formen von CAA normalerweise nicht eingesetzt wird. Die Ergebnisse waren vielversprechend: Die Bildgebung zeigte einen Rückgang der Entzündung, und der Patient entwickelte während einer neunmonatigen Nachbeobachtungszeit keine neuen CAA-bezogenen Symptome.
Was bedeutet dies für die Zukunft? Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass es bei Patienten mit fortgeschrittenem CAA eine zugrunde liegende Entzündungsaktivität geben könnte. Wenn diese Ergebnisse verallgemeinert werden können, könnte dies den Weg für neue Bildgebungsprotokolle ebnen, um Risikopatienten zu identifizieren und möglicherweise gezielte immunsuppressive Behandlungen anzubieten. Dies könnte das Risiko künftiger intrazerebraler Blutungen bei diesen Patienten erheblich verringern.
Wenn Sie mehr über diese Studien erfahren möchten: Link zur Studie: https://link.springer.com/article/10.1007/s00415-022-11437-9