Onkologisches Zentrum
Sehr geehrte Patientinnen und Patienten,
Krebserkrankungen gehören zu den häufigsten Krankheitsbildern und sind nach den Herz-und Gefäßerkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Das Risiko zu erkranken steigt mit dem Alter. Durch die Zunahme der allgemeinen Lebenserwartung, aber auch durch Fortschritte in der Therapie, die ein längeres Leben mit Krebs ermöglichen, ist die Zahl der Krebskranken in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen.
Voraussetzung einer erfolgreichen Behandlung ist eine zunehmend komplexe Diagnostik, die eine enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Fachdisziplinen wie Radiologie, Pathologie, Labormedizin, Nuklearmedizin etc. erforderlich macht. Das gleiche gilt für die Krebstherapie selbst, die abhängig von der jeweiligen Erkrankung ein zwischen unterschiedlichen Fachärzten exakt abgestimmtes Konzept voraussetzt. Gleichzeitig hat der enorme Fortschritt der letzten Jahre eine zunehmende Spezialisierung der medizinischen Fachdisziplinen mit sich gebracht.
Damit betroffene Patienten keine Odyssee auf sich nehmen müssen, wird von Fachgesellschaften wie der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie/Onkologie (DGHO) dringend die Bildung onkologischer Zentren (OZ) empfohlen. Ziel ist, durch eine enge, interdisziplinäre Abstimmung von Diagnostik und Therapie eine qualitativ gute und gleichzeitig für den Patienten komfortablere Behandlung anzubieten, aber auch palliativmedizinische und psychoonkologische Angebote zu verbessern.
Vor diesem Hintergrund wurde das Onkologische Zentrum (OZ) am Johanniter-Krankenhaus Stendal gegründet und 2018 erstmalig erfolgreich durch das hierzu von DKG/DGHO beauftragte Institut „Onkozert“ zertifiziert.
Günstige Voraussetzungen hierzu waren das breite Spektrum an im Krankenhaus ansäßigen onkologischen Fachdisziplinen, wie Allgemein- und Viszeralchirurgie, internistische Onkologie und Hämatologie, Gynäkologie, Urologie, Gastroenterologie, Radiologie und Strahlentherapie mit ambulanten Schnittstellen in den Johanniter-Zentren für medizinische Versorgung (JZMV), aber auch die Nachbarschaft zur Praxis für Pathologie und Nuklearmedizin und die exzellente Kooperation mit umliegenden Arztpraxen und Krankenhäusern. Aufbauen konnte das OZ auf die bereits seit vielen Jahren erfolgreich etablierten Strukturen des zertifizierten Brustkrebs- und Darmkrebszentrums. Im September 2020 wurde das Zentrum für Hämatologische Neoplasien (bösartige Bluterkrankungen) Hansestadt Stendal erfolgreich zertifiziert, sodass inzwischen drei zertifizierte Organkrebszentren im Onkologischen Zentrum vorgehalten werden können.
Unsere Leistungen
- komplette bildgebende Diagnostik mit Röntgen, CT und MRT; nuklearmedizinische Diagnostik über unsere Kooperationspartner
- Transcutane Biopsie unter bildgebender Kontrolle;
- Endoskopie (Gastroskopie, Koloskopie, ERCP und
Blasenspiegelung) - Alle Krebsoperationen mit Ausnahme von Operationen an Brustkorb, HNO-Bereich und Kopf.
- Chemotherapie, Hormontherapie, Immuntherapie, molekulare Therapie unter Berücksichtigung aller Therapieverfahren mit Ausnahme der Stammzelltransplantation
- Strahlentherapie inklusive der Brachytherapie
- Transfusion von Blutprodukten (Erythrozyten,
Thrombozyten) - Supportive Therapie/Palliativmedizin
- Teilnahme an Register/Therapiestudien
Informationsflyer
Informieren Sie sich in unserem Flyer über das Onkologische Zentrum am Johanniter-Krankenhaus in Stendal.
Zertifiziertes Zentrum
Das Onkologische Zentrum Stendal ist zertifiziert von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG).
Für unsere Patienten
Ziel des OZ ist das Angebot einer qualitativ hochwertigen Versorgung von Krebspatienten im nördlichen Sachsen-Anhalt mit kurzen Wegen und Wartezeiten. Die Behandlung erfolgt unter Beachtung aktueller nationaler und internationaler Leitlinien und dem aktuellen Wissensstand der Forschung.
Behandlungskonzepte werden interdisziplinär diskutiert und in der wöchentlichen Tumorkonferenz abgestimmt. In regelmäßig stattfindenden Qualitätszirkeln werden Behandlungspfade kritisch hinterfragt und aktualisiert, Therapieergebnisse analysiert.
Einmal jährlich finden Qualitätsüberprüfungen durch eine externe Kommission vor Ort statt. Alle Daten werden wie gesetzlich vorgeschrieben an das zuständige Krebsregister in Magdeburg gemeldet. Ein weiteres Ziel ist eine ganzheitliche Behandlung unter Berücksichtigung sozialer, psychosozialer, familiärer und seelsorgerischer Aspekte unter Einbeziehung des Sozialdienstes, der Psychoonkologinnen und auf Wunsch der Seelsorge.