Multiples Myelom: Stammzelltransplantation hilft auch bei alten Menschen
Auch Menschen mit einem hohen Lebensalter können im Falle einer Erkrankung an multiplem Myelom von einer autologen Stammzelltransplantation profitieren.
Das geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Cancer veröffentlicht wurde. In Deutschland wird diese Therapie eigentlich nur bei Patientinnen und Patienten angewendet, die 70 Jahre oder jünger sind.
Für die Studie wurden die Daten von 360 Patientinnen und Patienten mit multiplem Myelom ausgewertet, die 75 Jahre oder älter waren und zwischen 2013 und 2017 eine autologe Stammzelltransplantation erhalten hatten. Bei diesem Verfahren wird der Patientin/dem Patienten eine hochdosierte Chemotherapie verabreicht und in der Folge eigene Blutstammzellen zurückgegeben. Diese „neu angewachsenen“ Zellen können wieder gesunde Blutzellen bilden.
Nach zwei Jahren waren 83 Prozent der Patientinnen und Patienten noch am Leben, bei 27 Prozent war ein Rückfall aufgetreten oder die Krankheit weiter vorangeschritten. Dabei hatte das Lebensalter als solches keinen Einfluss auf die Prognose. Auch ob die Patientinnen und Patienten an weiteren Erkrankungen litten und wie ihr allgemeiner Gesundheitszustand war, hatte keinen Einfluss auf das Ergebnis. Vielmehr spielten für die Prognose Faktoren eine Rolle, die eine Hoch-Risiko-Erkrankung beim multiplen Myelom anzeigten, also bestimmte molekulare und genetische Eigenschaften der Tumorzellen.