Kampf dem Krebs – wichtige Kampagne gestartet
Die Folgen der COVID-Pandemie sind vielfältig. Gerade in den Krankenhäusern zeigt sich, dass viele Menschen wichtige Arztbesuche und Vorsorgeuntersuchungen aufschieben.
In Folge bleiben viele Erkrankungen unentdeckt oder werden zu spät behandelt. Aktuelle Studien zeigen, dass gerade im Bereich der Onkologie die Folgen dramatisch sind, weiß Prof. Dr. Yon-Dschun Ko, Leiter des Onkologischen Zentrums Bonn/Rhein-Sieg & Partner.
75 Prozent weniger Vorsorgeuntersuchungen
„Die meisten Menschen sind vernünftig. In der Pandemie tragen sie Masken und halten Abstand. Gleichzeitig gehen sie aber nicht mehr zum Arzt, oder nehmen keine Screenings war, wie etwa eine Darmkrebsvorsorgeuntersuchung”, so Prof. Ko. „In 2020 hatten wir 75 Prozent weniger Vorsorgeuntersuchungen im Bereich Darmkrebs. Das ist fatal.” Gerade im Frühstadium lässt sich Darmkrebs äußerst erfolgreich behandeln. „Zahlen aus den USA zeigen, dass wir bei einer Million Neuerkrankungen in zehn Jahren auf 10.000 mehr Tote kommen. Die Leute müssen zur Früherkennung gehen. Wenn eine Krebserkrankung nur drei Monate später behandelt wird, hat der Patient eine deutlich schlechtere Prognose”, erklärt Prof. Ko. Je mehr Zeit zwischen Diagnose und Operation vergehen, umso schlechter stehen die Chancen für den Krebspatienten.
Appell: Arztbesuche und Krankenhäuseraufenthalte sind sicher
Daher appelliert der Krebsexperte an die Menschen, Ärzte und Krankenhäuser aufzusuchen und sich durchchecken zu lassen. Es ist unproblematisch zur Vorsorgeuntersuchung zu kommen. Sei es die Mammographie für Frauen ab einem Alter von 50 Jahren oder eine Dickdarmspiegelung für Frauen ab 55 und Männer ab 50 Jahren. Gleiches gilt auch für notwendige Operationen. „Wir müssen mit Corona leben, so wie wir auch schon seit langem jeden Winter mit den Grippewellen leben. Wir wissen aus der Vergangenheit, dass das Leben zur Zeit einer Grippewelle in Deutschland auch normal weitergegangen ist. Das muss auch für Corona gelten. Apropos Grippe: Wenn wir die Belegung der Intensivbetten aus den Jahren 2019 und 2020 miteinander vergleichen, zeigt sich, dass die Auslastung gleich hoch war. Aber vor zwei Jahren waren 60 Prozent der Patienten der Intensivstation Patienten mit respiratorischen Infekten, 2020 wurden diese durch COVID-Patienten ersetzt. Das zeigt, dass Maske und Abstand auch gegen Infekte wie die Grippe helfen”, sagt Prof. Ko.
„Krebs wartet nicht”
Um Patientinnen und Patienten für das Thema zu sensibilisieren haben die Johanniter-Kliniken Bonn als Initiator des Onkologischen Zentrums Bonn/Rhein-Sieg & Partner eine Anzeigenkampagne entwickelt, die insbesondere die Problematik beim Thema Krebs anspricht. Unter dem Motto: „Krebs wartet nicht” wurden verschiedene Anzeigenserien für die sozialen Netzwerke, wie Facebook oder Instagramm entwickelt.
Die Kampagne arbeitet mit starken Bildbotschaften und knappen Textaussagen, die das Thema prägnant auf den Punkt bringen. Die Bilder sind so gewählt, dass diese hochwertige, emotionale und in der Bildsprache sehr klar und auf den Menschen fokussierende Motive darstellen.