Im Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe versuchen wir mit Neuropsychologie, Psychotherapie, Pädagogik und Sprachtherapie die Reintegration der Patienten in Familie und Beruf zu unterstützen. Hier erfahren Sie mehr über die einzelnen Therapieformen der Kognitiven Rehabilitation.
Neuropsychologie, Psychotherapie, Pädagogik
Unser Behandlungsangebot umfasst neben der neuropsychologischen Diagnostik und dem individuellen Therapieplan eine psychologische Beratung und Begleitung der Patienten – auch mit ihren Angehörigen. Hier haben wir die wichtigsten Punkte für Sie zusammengefasst.
Erster Schritt in unserer neuropsychologischen Behandlung der Funktionen ist immer eine ausführliche Anamnese mit den Patienten und eine hypothesengeleitete Überprüfung der Hirnleistungsfunktionen. Hier ermöglichen moderne, sensitive Untersuchungsverfahren eine differenzierte Funktionsdiagnostik. Es stehen apparative (computergestützte) Verfahren zur Verfügung, alltagsorientierte Untersuchungsverfahren, Fragebogeninstrumente, wie auch Verfahren, die zur Bedside-Diagnostik am Patientenbett eingesetzt werden. Darauf basierend erstellen wir einen individuellen Therapieplan. Neuropsychologische Untersuchungen werden zudem eingesetzt, um den Therapieerfolg zu messen und die weiteren Therapieinhalte „feinzujustieren“.
Die Verbesserung kognitiver Funktionen führen wir in Einzel- und/oder Gruppentherapien durch, teilweise auch computerunterstützt – immer aber abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten.
Im kognitiven Einzeltraining setzen wir moderne Therapiesoftware ein, um spezifische Leistungen zu trainieren. Die Therapieverfahren werden adaptiv eingesetzt, orientiert am aktuellen Leistungsvermögen und der Belastbarkeit der Patienten.
In unseren störungsspezifischen Gruppen vermitteln wir Wissen über die jeweilige Erkrankung und den Umgang mit den spezifischen Symptomen. Zudem erarbeiten wir alltagsorientierte Kompensationsstrategien und thematisieren lebensqualitative und soziale Aspekte der Erkrankungssituation. Unter Moderation von erfahrenen Therapeuten*innen ermöglichen und regen wir den Informations- und Erfahrungsaustausch in den Gruppen an.
Wir bieten jedem Patienten an, ihn bei der Krankheitsverarbeitung und Krisenbewältigung zu unterstützen und zu begleiten. Bei Bedarf beziehen wir auch das soziale Umfeld des Patienten in diesen Prozess mit ein. Ergänzend führen wir verschiedene Gruppen zum Aufbau von Stresstoleranz und zur Entspannungsregulation durch (u.a. Achtsamkeitstherapie, Autogenes Training, Intuitives Bogenschießen). Unsere Abteilung bietet auch die Untersuchung und Beratung zur Fahreignung nach neurologischen Erkrankungen an. In der Neuropsychologie und Psychotherapie betreiben wir wissenschaftliche Begleitforschung, um unsere Ergebnisse für die Entwicklung neuer Therapiemöglichkeiten zu nutzen.
Patienten mit berufsbezogenen Fragestellungen werden vom Pädagogenteam nach ausführlicher Arbeitsplatzanalyse sozialrechtlich und berufsbezogen beraten und unterstützt. Bei Bedarf werden Einzel-Trainings durchgeführt sowie Lernstrategien und kompensatorische Techniken entwickelt und vermittelt. Im Hinblick auf eine eventuell notwendige Aufnahme alternativer Tätigkeiten oder erforderlicher Qualifizierungsmaßnahmen liegt der Schwerpunkt auf der Überprüfung und Vermittlung arbeitsrelevanter Kenntnisse und Fertigkeiten. Auch bei kognitiven Defiziten sowie Rechen-, Schreib- und Lesestörungen wird eine neuropädagogische Förderung angeboten. Gegebenenfalls erfolgt in Absprache mit dem Patienten die Einleitung weiterführender Maßnahmen (u.a. stufenweise Wiedereingliederung, Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben) und die Unterstützung bei der Antragstellung.
Sprachtherapie: Die Sprachlosigkeit überwinden
In Folge neurologischer Krankheitsbilder ist oft die Sprachfähigkeit der Patienten betroffen – und damit einer der wichtigsten Aspekte des sozialen Lebens: die Kommunikation mit der Umwelt.
Die Sprachtherapie beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von zentral bedingten Sprach- und Sprechstörungen, Lese- und Schreibstörungen, Gesichtslähmungen und Schluckstörungen.
Menschen, die Schlaganfälle oder Schädelhirnverletzungen erlitten haben, können sich oft weder mündlich noch schriftlich verständigen oder sie können den Äußerungen anderer nicht mehr ausreichend folgen. Manche sprechen undeutlich und haben Probleme mit Stimme und Atmung. Wieder andere haben Schluckstörungen unterschiedlichster Art und Ausprägung.
Ursache sind Störungen der zentralen Sprachzentren oder der Zentren im Gehirn, welche die für das Sprechen und Essen notwendigen Organe wie Zunge, Lippen, Rachen und Kehlkopf steuern.
Für jeden Patienten planen wir die Therapie individuell und störungsspezifisch. Wir behandeln vor allem in Einzeltherapie – und bieten Gruppentherapie, computergestützte Therapieverfahren und Klangtherapie ergänzend an.
Bei Patienten mit komplexen und multiplen Störungsbildern beginnen wir die Behandlung schon während der Phase der Frührehabilitation. Hier können wir die sonst üblichen standardisierten Testverfahren oft noch nicht anwenden. Erst schrittweise, während der Therapie, zeigt sich das genaue Ausmaß der Beeinträchtigung.
Neben Einzeltherapiesitzungen bieten wir ein großes Angebot an Gruppentherapiesitzungen für alle Störungsbilder an:
Aphasiegruppen in verschiedenen Schweregraden
Diskussionsgruppen
Kommunikationsgruppen zur Testung und Förderung der sprachlichen Flexibilität und Leistungsfähigkeit im Berufsleben
Aphasiecafé
Patientenchor
Dysarthriegruppen
Dysphagiegruppen
Parkinsongruppen
Facialisgruppen
Kognitive Dysphasiegruppen
Wir sehen täglich, wie wichtig kleine Fortschritte für unsere Patienten sind, die gesunde Menschen vielleicht kaum wahrnehmen: Durch früh einsetzende sprachtherapeutische Maßnahmen können unsere Patienten zunächst lernen, Fragen zu bejahen oder zu verneinen, einfache Äußerungen aus ihrer Umgebung zu verstehen und mit Floskeln oder Gesten darauf zu reagieren. Bei günstigem Verlauf lernen unsere Patienten wieder verständlich zu sprechen, zu lesen und zu schreiben.
Erfolge wie diese ermutigen die Betroffenen, die langwierige Behandlung auch zu Hause engagiert fortzusetzen. Dadurch schaffen es viele unserer Patienten mit Unterstützung von Familie und Freunden, wieder am Alltag teilzunehmen.
Unser Team aus Logopäden, Sprachheilpädagogen und klinischen Linguisten berät die Angehörigen, wie sie mit den kommunikativ oft schwer beeinträchtigten Patienten am besten umgehen – und hilft bei der Vermittlung in eine weiterführende Behandlung nach Beendigung des Klinikaufenthaltes.
Kunsttherapie
Ziel und Aufgabe jeder kunsttherapeutischen Behandlung ist die Aktivierung von individuellen Ressourcen, die Vermittlung von positiver Selbsterfahrung und Erweiterung des eigenen Erlebens und Handelns aus den künstlerischen Erfahrungen, sowie das Erleben von Selbstgestaltungskompetenz.
Durch eigenes kreatives Ausleben soll die Krankheitsverarbeitung unterstützt und das Wohlbefinden gesteigert werden. Die Kunsttherapie wird als Einzel- und Gruppentherapie angeboten. Es wird ressourcenorientiert, emotionsregulierend und Ich-stärkend mit den Patienten gearbeitet.
Frühlingserwachen
Inspirierende Ausstellung lädt zum Verweilen ein
Der Frühling hält Einzug im Johanniter-Krankenhaus Bonn mit einer neuen und faszinierenden Ausstellung, die noch bis Ende Mai zu bewundern ist. Unter dem bezeichnenden Titel „Frühlingserwachen” präsentiert die Ausstellung eine Vielzahl von Werken, die von Patientinnen und Patienten der Godeshöhe geschaffen wurden.
Rund um den Aufenthalt
Erfahren Sie alles rund um Ihren Aufenthalt in unserem Rehabilitationszentrum.