Neue chefärztliche Doppelspitze im Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe
Im Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe verabschiedet sich Prof. Dr. med. Hans Karbe im Mai nach mehr als 26 Jahren als Ärztlicher Direktor und Chefarzt in den Ruhestand.
Die ausgezeichneten Nachfolgerinnen sind PD Dr. med. Katrin Rauen, für den Bereich Neurorehabilitation, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik sowie Dr. med. Bettina Otto mit dem fachlichen Schwerpunkt der Neurologischen Intensivmedizin und Akut-Frührehabilitation.
„Die gesamte Belegschaft dankt Herrn Professor Karbe für sein außerordentliches Engagement und die herausragende Arbeit, die er in den vergangenen 26Jahren für die Godeshöhe geleistet hat. Er hat unser Rehabilitationszentrum nicht nur maßgeblich ausgerichtet, sondern ein umfassendes überregionales Netzwerk etabliert. Ich wünsche ihm für die Zukunft alles Gute. Wir heißen Frau Dr. Rauen und Frau Dr. Otto herzlich willkommen. Sie sind Garanten dafür, unser Rehabilitationszentrum exzellent für die Zukunft Sektor übergreifend auszurichten und neue Maßstäbe in der neurologischen Rehabilitation überwiegend Schwer-Schädel-Hirn-Verletzter Patienten auf höchstem, medizinischem Niveau zu setzen“, verdeutlicht Klaus Köhring, Klinikdirektor des Neurologischen Rehabilitationszentrum Godeshöhe.
Umfassende Expertise für neurologische Akut-Frührehabilitation und Intensivmedizin
Frau Dr. Bettina Otto leitet das Team der Neurologischen Intensivmedizin und Akut-Frührehabilitation in der Godeshöhe bereits seit Mai 2020.Frau Dr. Otto bringt für ihre neue Aufgabe eine umfassende Expertise sowie einen breiten Erfahrungsschatz mit. Nach ihrem Medizinstudium, der neurologischen Facharztausbildung und der Promotion am Universitätsklinikum in Frankfurt am Main, war sie schwerpunktmäßig viele Jahre in der neurologischen Akut- und Intensivmedizin tätig. Dazu gehörte ihre Zusatzweiterbildung und die anschließende Weiterentwicklung der dortigen interdisziplinären Neuro-Intensivstation in oberärztlicher Funktion.
Das Angebot, den Neuaufbau einer Schlaganfallakuteinheit (Stroke Unit) zu übernehmen, führte sie an ein Lehrkrankenhaus in Frankfurt a. M.. Danach war sie maßgeblich an dem Aufbau einer akutmedizinischen Frührehabilitationsabteilung eines großen Rehabilitationszentrums beteiligt.
Persönliche Gründe führten zum Standortwechsel in das Rheinland, wo sie ihre besondere Expertise im Bereich Neurorehabilitation in der Funktion als Leitende Oberärztin weiter ausbaute.
Ihren breiten Erfahrungsschatz in Neurologie, Neuro-Intensiv- und Rehabilitations-Medizin sowie ihre Struktur- und Organisationserfahrungen in den Bereichen Universitätsmedizin, Akutkrankenhaus und Rehabilitationszentrum setzt sie in ihrer heutigen Spezialisierung patientenorientiert sehr erfolgreich ein: „Die Akut-Frührehabilitation schließt heute nahtlos an die hochakute Behandlungsphase an. Die Betroffenen weisen bei Aufnahme in der Regel schwerwiegende neurologische Defizite auf, wie Bewusstseinseinschränkungen, Schluck- und Atemstörungen, eingeschränkte Schutzreflexe, Lähmungen und Kombinationen dieser Störungsbilder erklärt Dr. Bettina Otto. Wir betreuen beatmete Patient*innen, begleiten die Beatmungsentwöhnungstherapie (sog. Weaning), therapieren intensiv-medizinische Begleitkomplikationen wie etwa Pneumonien, begleiten den oftmals langwierigen Prozess der Entwöhnung von Trachealkanülen und falls möglich ebenso von künstlicher Ernährung. Erst im Verlauf dieser zeitintensiven Prozesse - mit Stabilisierung sämtlicher Vitalfunktionen - können die Patient*innen schrittweise eine entsprechende Selbstständigkeit zurückgewinnen, die für die weiterführende Rehabilitation – sprich die immer spezifischere Beübung umschriebener Funktionsausfälle als Folge schwerwiegender Hirnverletzungen – notwendig ist erklärt Dr. Bettina Otto.
Für die bestmögliche Betreuung ihrer Patientinnen und Patienten unter Einbezug der nächsten Angehörigen legt Dr. Bettina Otto dabei stets besonderes Augenmerk auf die enge Zusammenarbeit in multiprofessionellen Behandlungsteams, bestehend aus Ärzt*innen und Pflegefachkräften, den verschiedenen - vielfach subspezialisierten - Berufsgruppen im therapeutischen Bereich, namentlich Ergo- und Physiotherapeuten, Logopäden und Neuropsychologen wie auch Sozialarbeitern. Deren gutes und effektives Zusammenspiel hat stets die bestmögliche Linderung von Defiziten und die größtmögliche Teilhabe zum Ziel.
Diese Ziele möchte Dr. Bettina Otto in ihrer neuen Position als Chefärztin zukünftig weiter vorantreiben. Dafür setzt sie Schwerpunkte beim Ausbau von Kompetenzen sowie der gelebten Multiprofessionalität in ihrem Team. Gleichzeitig möchte sie die stetige Verbesserung der Ausbildung junger Kolleginnen und Kollegen aller Berufsgruppen weiterentwickeln und damit der Rehabilitationsmedizin im Allgemeinen und der Akutfrührehabilitation im Speziellen die Attraktivität und den Stellenwert geben, der ihr in der Patientenversorgung zukommt.
Neue Chefärztin für Neurorehabilitation, Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik
Mit PD Dr. med. Katrin Rauen, FEBN, konnten wir eine international führende Expertin der Neuropsychiatrie für unsere Klinik gewinnen. PD Dr. Rauen wechselt von der Psychiatrischen Universitätsklinik Zürich, wo sie als Oberärztin für Neurologie, Psychiatrie & Psychotherapie das Zentrum für Neuropsychiatrie mit Fokus auf Langzeitfolgen nach Hirnverletzungen aufbaute und leitete. Ihre neuropsychiatrische Expertise erwarb PD Dr. Rauen unter anderem am Queen Square Institute of Neurology in London, am Institut für Regenerative Medizin an der Universität Zürich, sowie weiteren Stationen in München, Südafrika, und den USA.
In der Godeshöhe wird die gebürtige Kölnerin neben den Langzeitfolgen nach Hirnverletzung, die gesamte Breite des Faches Neurologie auf höchstem medizinischem Niveau der Rehabilitation vertreten. PD Dr. Rauen wird dabei internationale Standards für eine krankheitsspezifische Neurorehabilitation zwischen Hands-on, Digitalisierung und neuen Technologien zusammen mit ihren regionalen und internationalen Teams setzen. Als Chefärztin in der Godeshöhe führt PD Dr. Rauen die Entwicklung moderner Diagnostik und Behandlung zur Erhaltung bzw. Steigerung der Lebensqualität und Wiedereingliederung nach Gehirnerkrankungen oder auch Nervenverletzungen im Sinne der Teilhabegesetzgebung in Klinik, Forschung und Lehre fort. Ihre internationale Vernetzung ermöglicht evidenzbasierte Auswertungen der Behandlungsergebnisse und der daraus resultierenden Synergieeffekte. „Mit der Position als Chefärztin an der Godeshöhe geht für mich ein Traum in Erfüllung. Besonders am Herzen liegt mir die Besserung der Lebensqualität von Patient*innen nach erfolgter Hirnverletzung sowie deren häufig emotional betroffenen Angehörigen. Hier wird ein entscheidender Fokus meiner Tätigkeit liegen, um das persönliche Leiden sowohl während der Rehabilitation als auch langfristig zu mindern und oft auch zu heilen“, so PD Dr. Katrin Rauen.
Zu Rauen’s Verständnis der Neurorehabilitation gehört auch, die psychische Gesundheit ganzheitlich wiederherzustellen. Dafür wird unter ihrer Leitung eine neue Abteilung für ganztagsambulante Psychosomatik an der Godeshöhe aufgebaut. Dieses neue ambulante Therapieangebot wird Patientinnen und Patienten in ihrem Heilungsprozess bei Depressionen, Angsterkrankungen, Anpassungs-, Schlaf-, posttraumatischen Belastungsstörungen, Erschöpfungssyndromen oder bei leichten kognitiven Beeinträchtigungen nach Gehirnverletzung unterstützen und unser umfassendes Angebot an der Godeshöhe komplettieren.