Ausgezeichnet als Zentrum für Beatmungsentwöhnung

Bonn – Die Akut-Frührehabilitation des Neurologischen Rehabilitationszentrums Godeshöhe (NRZ) ist nun auch als „Zentrum für Beatmungsentwöhnung in der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation (NNFR)“ zertifiziert. Das Zertifikat vergibt die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation e.V. (DGNR) in Kooperation mit dem TÜV Rheinland und bestätigt dem Fachbereich damit hohe Behandlungs- und Therapiestandards im Rahmen spezialisierter Beatmungsentwöhnung in der neurologisch-neurochirurgischen Frührehabilitation. Das NRZ Godeshöhe ist bundesweit eines der wenigen Zentren, die dieses Qualitätsmerkmal offiziell auszeichnet.

Beatmungsentwöhnung kommt vor allem bei Patientinnen und Patienten zum Einsatz, die in Folge einer schwerwiegenden Erkrankung über längere Zeit künstlich beatmet wurden und anschließend von der maschinellen Beatmung entwöhnt werden sollen. Dieses sogenannte Weaning ist bereits nach wenigen Tagen einer künstlichen Beatmung erforderlich. Der Grund: Die Atemmuskulatur wird durch die maschinelle Beatmung relevant geschwächt. Je länger ein Patient zuvor künstlich beatmet wurde, desto komplexer und aufwändiger kann sich der Entwöhnungsprozess gestalten.

„Der Weaning-Prozess neurologisch schwerstgeschädigter Patienten ist anspruchsvoll und erfordert neben einer intensiv- und beatmungsmedizinischen Expertise vor allem auch die abgestimmte multiprofessionelle frührehabilitative Behandlung. Durch die Bündelung breitgefächerter medizinischer, pflegerischer und therapeutischer Kompetenzen in Verbindung mit langjähriger Erfahrung ermöglichen wir unseren Patientinnen und Patienten dabei die bestmögliche Betreuung. Unser Ziel ist es, die Beatmungsentwöhnung so reibungslos wie möglich zu gestalten und unsere Patienten in enger Begleitung auf dem Weg zurück in den Alltag zu unterstützen – stets abgestimmt auf die individuellen Bedürfnisse und Anforderungen“, erklärt Dr. Bettina Otto, Chefärztin Neurologische Intensivmedizin und Akut-Frührehabilitation des Neurologischen Rehabilitationszentrums Godeshöhe.

Als wissenschaftliche Fachgesellschaft vertritt die Deutsche Gesellschaft für Neurorehabilitation e.V. den Standpunkt, dass die Standards im Rahmen der Beatmungsentwöhnung kontinuierlich kritisch zu betrachten sind, um eine entsprechende medizinische Qualität sicherzustellen. Eine fachkundige Beatmungsentwöhnung sei nicht nur sehr erfolgreich, unterstütze die Lebensqualität Betroffener und deren Teilhabe, sondern trage zudem wesentlich zur Vermeidung eines außerklinischen Intensivpflegebedarfs bei.

„Dass wir die in jeder Hinsicht hohen Ansprüche für ein Qualitätszertifikat der Deutschen Gesellschaft für Neurorehabilitation erfüllen, freut uns und macht uns sehr stolz. Dieser Erfolg ist die offizielle Bestätigung für die medizinische, pflegerische und therapeutische Exzellenz, die unseren Fachbereich der Akut-Frührehabilitation seit bereits vielen Jahren auszeichnet. Ein herzliches Dankeschön an das gesamte Team, das sich tagtäglich zum Wohle der uns anvertrauten Menschen einsetzt! Nun gilt es, diese Standards zu halten und zukunftsweisend weiterzuentwickeln. Nichts Geringeres muss unser gemeinsamer Anspruch als eines der führenden Rehabilitationszentren Deutschlands sein“, so Klaus Köhring, Klinikdirektor des Neurologischen Rehabilitationszentrums Godeshöhe.

Beatmungsentwöhnung im NRZ Godeshöhe

Die Beatmungsentwöhnung stellt in der Akut-Frührehabilitation der Godeshöhe ein entscheidendes Teilhabeziel dar. Als Plankrankenhaus des Landes Nordrhein-Westfalen zugelassen, werden hier 40 Planbetten in der Zulassung der Spezialdisziplin Neurologisch-Neurochirurgische Frührehabilitation betrieben. Durch eine Kombination von Intensivmedizin und rehabilitativen Interventionen können auf insgesamt 26 Intensivbetten beatmete Patientinnen und Patienten behandelt, von der Beatmung entwöhnt werden und so schrittweise eine entsprechende Selbstständigkeit zurückgewinnen.