Weitere Forschung (gemischte Gruppen)

Das vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales im Rahmen der Förderinitiative rehapro geförderte Modellprojekt BETA-MeH hat zum Ziel, die berufliche Teilhabe und damit verbunden die Verbesserung der Lebensqualität von Menschen mit erworbenen Hirnschäden zu verbessern. Dafür wurde eine Rehabilitationsstrategie entwickelt, welche die Rückkehr der betroffenen Menschen in die Erwerbstätigkeit durch eine konsequent am individuellen Bedarf orientierte Versorgung ermöglicht. Bislang ist die neurologische Rehabilitation in Deutschland in einem Phasenmodell organisiert. Im Anschluss an die Akutbehandlung (Phase A), die intensivmedizinische Behandlung (Phase B) und eine Rehabilitation zur Frühmobilisierung (Phase C) liegen ab der klinisch-medizinischen Rehabilitation (Phase D) die Teilhabe am Arbeitsleben (Phase E) und am gesellschaftlichen Leben im Fokus. Die Vielzahl an beteiligten Akteuren erzeugt häufig für Betroffene eine solche Komplexität, dass die ursprüngliche Intention des Phasenmodells einer nahtlosen Versorgung oft nicht vollumfänglich umgesetzt werden kann. Das Projekt erprobt daher eine individuell auf den*die Betroffene*n ausgerichtete Interventionsstrategie durch die Kopplung der Phasen D und E zu einer flexiblen und bedarfsorientierten Komplexleistung. Durch ein koordinierendes Fallmanagement werden alle notwendigen Akteure und der*die Arbeitgeber*in konsequent vom ersten Tag in die Durchführung der Leistung eingebunden. Das Fallmanagement steht der*m Betroffenen auch über das Ende der Rehabilitationsleistung hinaus zur Verfügung.

Es können sowohl ambulant teilstationäre als auch stationäre Patientinnen und Patienten teilnehmen, die von der Studienleitung nach vorgegebenen Kriterien rekrutiert wurden und aus der Modellregion Bonn, Köln oder Rhein-Sieg-Kreis stammen. Es handelt sich um eine kontrollierte Studie, in der potenzielle Rehabilitand*innen per Zufallsverfahren in die Interventions- oder Kontrollgruppe zugewiesen werden. Es besteht daher kein Anspruch auf die Teilnahme an der Intervention.

Läuft seit: 01. Februar 2023

Status: Rekrutierung läuft

Kooperationen: Deutsche Rentenversicherung Bund (www.deutsche-rentenversicherung.de; www.modellvorhaben-rehapro.de/SharedDocs/Projektdaten/Projektdarstellung_BETAMeH_2FA.html) sowie weitere Projektpartner*innen der rehaklinischen Versorgung, der betrieblichen Versorgung und des Fallmanagements.

Im Rahmen dieser Studie soll geprüft werden, ob ANGOCIN Anti-Infekt N zur Prophylaxe von Katheter-assoziierten Harnwegsinfekten dienen kann. Teilnehmen können Patienten nach Behandlung eines Katheter-assoziierten Harnwegsinfekts, der bei Einschluss nicht mehr therapierelevant ist. Die Teilnehmer erhalten während der Prophylaxephase entweder ANGOCIN Anti-Infekt N oder ein Placebo. Sobald ein Teilnehmer während der Prophylaxe einen erneuten Harnwegsinfekt erleidet, endet für diesen Patienten die Studie. Verglichen wird am Ende die Verweildauer der Teilnehmer innerhalb der Studie. Es wird angenommen, dass Patienten mit ANOGOCIN Anti-Infekt N als Prophylaxe länger rezidivfrei bleiben als Patienten mit Placebo. Bisher konnten in unserem Prüfzentrum 100 Patienten gescreent und 61 Patienten erfolgreich in die Studie eingeschlossen werden.

Ansprechpartner NRZ Godeshöhe: Prof. Dr. Ruth Kirschner-Hermanns, Anna-Lena Butscher, Neurourologie

Kooperation: MEC-ABC (mec-abc.de/)

Mithilfe dieser Studie möchten wir herausfinden, ob und wie sich die Lebensqualität von Patienten nach einem Blasenkatheterauslassversuch entwickelt und wie sich ein Blasen-katheterauslassversuch auf die personellen Kosten auswirkt. Dazu befragen zwei Doktoranden stationär, transurethral katheterisierte Patienten und das entsprechende Pflegepersonal vor, während und nach einem fünftägigen katheterfreien Intervall mit Hilfe von validierten Fragebögen. Dies geschieht in Zusammenhang mit klinischen Tests zur Überprüfung der Miktionshäufigkeit und -menge um die Notwendigkeit der Katheterisierung zu erschließen mit dem Ziel die Anzahl der Katheterisierungen im stationären Setting in Zukunft zu senken. Mittlerweile wurden 30 Patienten in die Studie aufgenommen, von denen 16 in der Folge erfolgreich ohne Blasenkatheter versorgt werden konnten. In der nächsten Phase der Studie soll eine Kontrollgruppe untersucht werden.

Ansprechpartner NRZ Godeshöhe: Prof. Dr. Ruth Kirschner-Hermanns, Anna-Lena Butscher, Neurourologie

Im Rahmen des Projektes „Pflege Vision 2058“ möchten wir gerne u.a. herausfinden, was die Pflegenden von heute annehmen, wie die Pflege in 25 Jahren aussehen wird. Sie sind diejenigen, die bereits heute die Auswirkungen von mehr und mehr Pflegebedürftigen, wenig Personal und insgesamt knappen Ressourcen spüren und mit ihnen arbeiten müssen. Daher ist es für uns interessant zu hören, wo sie die Pflege in 25 Jahren sehen. Wir fragen uns, ob sie der Ansicht sind, dass Pflege dann noch von professionell Pflegenden übernommen werden kann oder müssen ggf. auch mehr nicht-professionell Pflegende (z.B. Angehörige) einbezogen werden oder muss es maschinelle/ robotische Lösungen geben, wie es z.B. in Japan bereits der Fall ist. Welche Aufgaben könnten/ sollten professionell Pflegenden abgenommen werden und für was hätten sie gerne mehr Zeit? Wo sehen die heutigen professionellen Pflegenden die Herausforderungen bzw. die Hindernisse, die sie bereits heute von einer optimalen Pflege/ Versorgung abhalten. Wie sehen sie hier die Perspektive für die nächsten 25 Jahre.

Ansprechpartner: Philipp Kröber (philipp.kroeber(at)go.johanniter-kliniken.de)

Läuft seit: 2023

Status: Durchführung der Interviews mit den Pflegekräften

Das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes (MNS) hat uns über weite Teile der COVID-19 Pandemie begleitet. Auch heute noch, empfiehlt es sich in gewissen Situationen den MNS zu tragen und möglicherweise wird es auch in Zukunft Infektionskrankheiten geben, die das Tragen eines MNS erforderlich machen. Die wesentliche Fragestellung, die in der geplanten Studie geklärt werden soll, ist ob das Tragen des MNS (FFP-2 Maske) einen Einfluss auf die Anpassungsfähigkeit des Ganges bei Menschen mit einer neurologischen Erkrankung hat. Es wird angenommen, dass Menschen mit einer neurologischen Erkrankung (Multiple Sklerose oder Parkinson) in einem Laufbandtest zur Ganganpassungsfähigkeit signifikant schlechter abschneiden, wenn sie einen MNS tragen, als wenn sie keinen tragen.

Das geplante Studienvorhaben soll untersuchen, wie das Training mit dem Hocoma Lokomaten hinsichtlich Machbarkeit und Relevanz sowohl von Patient*innen als auch deren Therapeut*innen bewertet wird.