Ein Gespräch mit Frank Böker, Vorsitzender der Geschäftsführung der Johanniter GmbH, über die Strategie für den Bereich der Fach- und Rehabilitationskliniken.
Zum Johanniter-Verbund gehören seit 2020 acht Fach- und Reha-Kliniken. Dieser Bereich entwickelt sich besonders dynamisch. Im Jahr 2019 wuchs die Zahl der Planbetten um rund 500 auf 1266. Gleichzeitig gewinnen ambulante Angebote an Bedeutung.
Das ist kein Zufall, sondern das Ergebnis unserer Strategie. Wir wollen als Johanniter unseren Patienten ein möglichst komplettes Paket anbieten können. Deshalb haben wir beispielsweise 2019 das Neurologische Rehabilitationszentrum Bonn-Godeshöhe übernommen. Patienten der beiden Bonner Johanniter-Krankenhäuser können nun in einer Johanniter-Rehaklinik ihren Genesungsprozess fortsetzen. Auch die Bewohner der Johanniter-Seniorenhäuser in der Region Köln-Bonn finden hier Hilfe und Unterstützung innerhalb des Verbundes. Das ist die strategische Vernetzung, die wir anstreben.
Genau. Wir reagieren hier auf den Bedarf und die Nachfrage. Patienten wollen nach der stationären Reha gern ambulant mit ihren Therapeuten und Ärzten weiterarbeiten. Deshalb gibt es beispielsweise in der Dortmunder Klinik am Rombergpark neben dem stationären Angebot auch eine Therapieambulanz. Zusätzlich haben wir 2019 die Klinik am Stein erworben, wo ausschließlich ambulant gearbeitet wird. So decken wir die gesamte Bandbreite ab.
Ganz sicher nicht. Robotik wird sehr erfolgreich im somatischen Bereich eingesetzt. Gangtrainer beispielsweise führen zu einem deutlich intensiveren Training der Patienten, aber nicht zu Personaleinsparung. Die Patienten trainieren nicht allein, es sind weiterhin Physiotherapeuten erforderlich, teilweise sogar zwei pro Patient. Wir wollen durch den Einsatz der Geräte auch gar keine Einsparungen erzielen, sondern unserem Auftrag noch schneller und gezielter nachkommen, um die Patientinnen und Patienten bei ihrer Genesung möglichst optimal zu unterstützen.