Behandlungsfelder im Detail
Erfahren Sie hier mehr zu den Behandlungsfeldern und Therapieansätzen der Logopädie im Neurologischen Rehabilitationszentrum Bremen-Friedehorst.
Erfahren Sie hier mehr zu den Behandlungsfeldern und Therapieansätzen der Logopädie im Neurologischen Rehabilitationszentrum Bremen-Friedehorst.
Definition: Eine Aphasie ist eine erworbene Störung der Sprache nach vollzogenem Spracherwerb infolge einer Hirnschädigung. Dabei können Störungen verschiedener Schweregrade in allen oder einzelnen Modalitäten (Verstehen, Sprechen, Lesen, Schreiben) auftreten.
Therapie:
Aktivierungsphase (die ersten sechs Wochen nach Eintreten der Hirnschädigung): Spontane Rückbildungsprozesse werden unterstützt sowie pathologische sprachliche Verhaltensweisen gehemmt/verhindert.
Konsolidierungsphase: In der Therapie werden sprachliche Symptome gezielt behandelt. Wiedererlangte sprachlich-kommunikative Kompetenzen sollen im sozialen, schulischen und ggfs. beruflichen Alltag angewendet werden können.
Die Ziele werden nach den einzelnen Modalitäten und Fähigkeiten formuliert. Diese gehen vom Leisten der eigenen Unterschrift, über Schreiben kurzer Notizen bis hin zu schulischen oder beruflichen Texten, das Sprachverständnis und Lesesinnverständnis für kurze Informationen bis hin zum Verständnis schulischer Texte, Zeitungsartikel, Romane und Fachbücher oder die verbale Verständigung im sozialen Umfeld u.a.
Dabei können u.a. auch Möglichkeiten zur alternativen und unterstützten Kommunikation zum Einsatz kommen.
In logopädischen Gruppen erfahren Aphasiker*innen, dass auch andere Menschen um Worte ringen, unterstützen sich gegenseitig und gewinnen zunehmend kommunikative Sicherheit. Auch in Gruppen können an den individuellen Fähigkeiten orientierte Übungen durchgeführt werden.
Methoden sind u.a.:
Definition: Ohne Schädigung der Sprachzentren kann es aufgrund von neurogen bedingten Defiziten in Aufmerksamkeit, Gedächtnis und/oder exekutiven Funktionen zur Beeinträchtigung von sprachlich-kommunikativen Fähigkeiten kommen.
Therapie: In Zusammenarbeit mit der Neuropsychologie wird an den durch kognitive Defizite verursachten Sprach- und Kommunikationsstörungen gearbeitet (z.B. Markierungstechnik, Sprachplanung, Selbstkorrekturverhalten, Dialogverhalten…).
Definition: Eine Störung der bis dahin erworbenen Sprache infolge einer Hirnschädigung. Dabei können Störungen verschiedener Schweregrade in allen oder einzelnen Modalitäten (Verstehen, Sprechen, Lesen, Schreiben) auftreten. Die kindliche Aphasie kommt vor vollendetem Sprach- und Schriftspracherwerb vor. Somit kann die Sprachstörung Auswirkungen auf die weitere sprachliche Entwicklung und das schulische Lernen haben.
Therapie: Neben den Komponenten der Aphasietherapie (s.o.) werden bei der Therapie der kindlichen Aphasie Spracherwerbs- bzw. Schriftspracherwerbsprozesse unterstützt, die prämorbid noch nicht vollzogen waren. Die Ziele orientieren sich, wie in der Aphasietherapie, an den einzelnen Modalitäten.
Methoden sind u.a.:
Definition: Störungen der Sprache die bei der kindlichen Entwicklung von Artikulation, Wortschatz, Grammatik und pragmatischem Sprachgebrauch auftreten können und ihren Ursprung in der neurologischen Erkrankung haben.
Therapie: Orientiert an der physiologischen Sprachentwicklung werden für die nächst höhere Entwicklungsstufe Voraussetzungen sowie einzelne Komponenten erarbeitet und in spielerischen Handlungen eingeübt. Die Ziele orientieren sich an den genannten Bereichen (Artikulation, Wortschatz, Grammatik, Pragmatik), z.B. wird eine angemessene Satzstellung gefördert und Strategien zur Wortschatzerweiterung angewandt.
Methoden sind u.a.:
Definition: Eine erworbene neurogene Störung oder Verlust des Sprechens und/ oder der Stimme. Beeinträchtigt können die Ausführung von Sprechbewegungen, die Steuerung von Sprechatmung, die Stimme sowie die Prosodie sein.
Therapie: Behandlung des Sprechens, der Atmung, Stimme und Prosodie. Das Ziel ist u.a. das verständliche Sprechen mit vertrauter Stimme. Alternative oder unterstützte Kommunikation können insbesondere bei schweren Störungen oder progredienter Entwicklung zum Einsatz kommen.
Methoden sind u.a.:
Definition: Eine zentral bedingte Störung der Programmierung von Sprechbewegungen, die häufig in Kombination mit einer Aphasie auftritt.
Therapie: Die Behandlung der sprechmotorischen Abläufe mit dem Ziel des verständlichen Sprechens.
Methoden sind u.a.:
Definition: Eine Störung der Sprechbewegungen mit meist ungewollten Unterbrechungen des Redeflusses. Dabei können Wiederholungen, Dehnungen und/ oder Blockaden beobachtet werden.
Therapie: Die Behandlung von Sprechmustern und kommunikativen Fähigkeiten sowie Stärkung von persönlichen Kompetenzen (z.B. Selbstvertrauen). Das Ziel ist u.a. das verständliche und natürlich klingende Sprechen im Alltag.
Methoden sind u.a.:
Definition: Eine Störung der Aufnahme, Zerkleinerung oder des Transports von Speichel, Nahrung und Flüssigkeiten durch Beeinträchtigung schluckrelevanter Strukturen. Durch die Störung des Schluckens besteht die Gefahr einer Aspiration (Aspiration: Eintritt von Speichel oder Nahrung in die Luftröhre), Mangelernährung und geringer Flüssigkeitszufuhr.
Therapie: Die Koordination von Haltung, Atmung, Nahrungsaufnahme und Schlucken unter Berücksichtigung physiologischer Bewegungsabläufe mit Orientierung am Alltag. Zur Diagnostik kann im Haus eine fiberendoskopische Schluckuntersuchung (FEES) mit den behandelnden Ärzten durchgeführt werden. Das übergeordnete Ziel ist die sichere Nahrungsaufnahme und der damit verbundene orale Kostaufbau.
Methoden sind u.a.:
Definition: Zum Schutz der Lunge und zur Sicherstellung der Atmung findet die Luftstromlenkung über eine geblockte oder ungeblockte Trachealkanüle statt.
Therapie: Das Ziel ist das Wiedererlangen der Atmung über die oberen Luftwege, Stimmgebung und Sprechen sowie das Schlucken von Speichel, Essen und Trinken. Dabei wird im multiprofessionellen Team von Logopädie, Pflege und Ärztlichem Dienst der Weg zur Dekanülierung eng begleitet.
Methoden sind u.a.:
Definition: Einschränkungen oder Unvermögen des Säuglings oder Kleinkindes zur adäquaten Nahrungsaufnahme über mehr als vier Wochen vor dem 6. Lebensjahr.
Therapie: In der Therapie sollen eine selbst regulierte Nahrungsaufnahme sowie das Essverhalten unterstützt werden. Dabei wird auch die Eltern-Kind-Interaktion begleitet und unterstützt. Das übergeordnete Ziel ist die sichere und ausreichende Nahrungsaufnahme.
Methoden sind u.a.:
Definition: Einschränkungen der Gesichts- und /oder Mundmotorik, häufig in Kombination mit sensorischen und funktionellen Beeinträchtigungen (z.B. Nahrungsverlust).
Therapie: Die Behandlung des Gesichtes und des Mundes mit dem Ziel der möglichst weitgehenden Wiederherstellung von physiologischen Bewegungsabläufen sowie der Nahrungsaufnahme ohne Ablagerungen oder Austritt von Nahrung.
Methoden sind u.a.:
Definition: Alternative und unterstützte Kommunikation kommt bei Rehabilitand*innen zum Einsatz, bei denen davon auszugehen ist, dass lautsprachliche Komponenten mittel- oder langfristig nicht in dem Maße erreicht werden können, die den kommunikativen Bedürfnissen des jeweiligen Rehabilitand*innen entsprechen.
Therapie: Die Ermöglichung bzw. (Wieder-)Herstellung von Kommunikation über alternative Modalitäten als Ersatz bzw. Ergänzung der Lautsprache. Das Ziel ist u.a. eine Verständigung mit allen Mitteln im sozialen Umfeld.
Methoden sind u.a.: