Definition: Eine Aphasie ist eine erworbene Störung der Sprache nach vollzogenem Spracherwerb infolge einer Hirnschädigung. Dabei können Störungen verschiedener Schweregrade in allen oder einzelnen Modalitäten (Verstehen, Sprechen, Lesen, Schreiben) auftreten.
Therapie:
Aktivierungsphase (die ersten sechs Wochen nach Eintreten der Hirnschädigung): Spontane Rückbildungsprozesse werden unterstützt sowie pathologische sprachliche Verhaltensweisen gehemmt/verhindert.
Konsolidierungsphase: In der Therapie werden sprachliche Symptome gezielt behandelt. Wiedererlangte sprachlich-kommunikative Kompetenzen sollen im sozialen, schulischen und ggfs. beruflichen Alltag angewendet werden können.
Die Ziele werden nach den einzelnen Modalitäten und Fähigkeiten formuliert. Diese gehen vom Leisten der eigenen Unterschrift, über Schreiben kurzer Notizen bis hin zu schulischen oder beruflichen Texten, das Sprachverständnis und Lesesinnverständnis für kurze Informationen bis hin zum Verständnis schulischer Texte, Zeitungsartikel, Romane und Fachbücher oder die verbale Verständigung im sozialen Umfeld u.a.
Dabei können u.a. auch Möglichkeiten zur alternativen und unterstützten Kommunikation zum Einsatz kommen.
In logopädischen Gruppen erfahren Aphasiker*innen, dass auch andere Menschen um Worte ringen, unterstützen sich gegenseitig und gewinnen zunehmend kommunikative Sicherheit. Auch in Gruppen können an den individuellen Fähigkeiten orientierte Übungen durchgeführt werden.
Methoden sind u.a.:
- Stimulations-/ Deblockierungstechniken
- modellorientierte Aphasietherapie (MODAK)
- neurolinguistische Übungsprogramme (NAT)
- kommunikativ-pragmatische Übungen (z.B. Promoting Aphasics‘ Communicative Effectiveness (PACE))
- Textarbeit
- Einsatz von alternativer und unterstützter Kommunikation