Neurochirurgie/ spezielle Schmerztherapie Bonn
Dr. med. Michael Behr und Prof. Dr. med. Christian von der Brelie
Auf der Suche nach kompetenten Ärzten, die sich umfassend mit allen Belangen der Wirbelsäule und einer speziellen Schmerzmedizin beschäftigen, sind sie hier auf uns aufmerksam geworden.
Vielleicht lesen Sie diese Seite, weil Sie an Nacken- oder Rückenschmerzen leiden. Möglicherweise plagen Sie Missempfindungen an den Extremitäten oder sogar eine Lähmung von Armen oder Beinen. Damit wären Sie nicht allein. Über ein Drittel der Bevölkerung leidet im Laufe ihres Lebens an Rückenproblemen.
Wenn Sie für Ihre Beschwerden kompetente Hilfe auf dem neuesten wissenschaftlichen und technischen Stand erwarten, würden wir uns freuen Sie bei uns am Waldkrankenhaus begrüßen zu dürfen.
Gerne hilft unser Team dabei, das für Sie passende Therapiekonzept zu erstellen, damit Sie Ihren Alltag bald wieder genießen können und sich Mobilität, gute Belastbarkeit und Lebensqualität zurückholen.
Ihr
Prof. C. von der Brelie und Dr. M. Behr
Die Praxis ist eine Zweigniederlassung des MVZ Johanniter Onkologie Bonn.
Als erfahrene Neurochirurgen mit dem Fokus Wirbelsäule und spezielle Schmerztherapie können wir mit einem multimodalen Therapiekonzept den entscheidenden Unterschied für Sie ausmachen.
Sie als Patient stehen mit Ihren Bedürfnissen im Mittelpunkt unseres multimodalen Therapieansatzes.
Medikamentöse Therapieformen, physiotherapeutische Therapie, psychotherapeutische Ansätze und komplementäre Verfahren kommen genauso zu Anwendung wie invasive Therapieformen. Neben operativen Verfahren kann der Infiltrationsbehandlungen dabei ein hoher Stellenwert in einer gut abgestimmten Therapie zu kommen.
Die Infiltration bezeichnet hierbei eine nicht-operative Schmerztherapie zur Behandlung von Rückenschmerzen und/oder Nervenschmerzen.
Es können verschiedene Verfahren unterschieden und voneinander abgegrenzt werden.
Jedoch sollen alle nachfolgend genannten Verfahren unter bildgebender Kontrolle durchgeführt werden, damit sichergestellt ist, dass der gewünschte Zielpunkt auch korrekt und sicher erreicht wird. Geeignete bildgebende Verfahren sind der klassische Röntgen-C-Bogen, Computertomographie (CT) oder auch Ultraschall.
- Epidurale Infiltrationen an der Lendenwirbelsäule
Die epidurale oder auch peridurale Steroidinjektion an der Wirbelsäule ist eine nicht-operative Schmerztherapie zur Behandlung lumbaler Rückenschmerzen und/oder Nervenschmerzen.
Eine typische Indikation dafür ist der akute Bandscheibenvorfall mit Druck auf eine Nervenwurzel und dadurch ausgelöste Nervenschmerzen (umgangssprachlich als «Ischias» bezeichnet) oder die lumbale Spinalkanalstenose. Gute und rasche Erfolge lassen sich auch bei akuten lumbalen Rückenschmerzen erzielen.
Bei der epiduralen Steroidinfiltration wird ein Medikamentengemisch bestehend aus Kortison, lokalem Betäubungsmittel und/oder Kochsalzlösung in den Epiduralraum injiziert. Der Epiduralraum ist ein in der Wirbelsäule gelegener schmaler Raum mit Fettgewebe und Blutgefässen ausserhalb des Duralsackes. Der Duralsack umschliesst das Rückenmark und die Nervenwurzeln.
Kortison wird als entzündungs- und schmerzhemmendes Medikament eingesetzt, weil bei Rückenschmerzen und Nervenwurzelschmerzen chemische und/oder mechanische Entzündungsprozesse beteiligt sind. Durch die Verringerung der Entzündung nehmen dann Schmerzen ab. Lokale Betäubungsmittel (z. B. Bupivacain) sind schmerzblockierende Substanzen, die unmittelbar lokal schmerzlösend wirken können.
- Facettengelenkinfiltrationen und Infiltrationen am Ileosakralgelenk (ISG)
Facettegelenke sind paarige Zwischenwirbelgelenke, die Verbindungen zwischen benachbarten Wirbelkörpern herstellen. Das ISG ist die straffe Verbindung zwischen Wirbelsäule/Kreuzbein und dem Becken. Eine Arthrose bzw. normaler Altersverschleiß dieser Gelenke kann vorübergehend sehr schmerzhaft sein und führt abhängig von der Lokalisation durch Schmerz zu Bewegungseinschränkung. Die Facettengelenke der Brustwirbelsäule sind dabei nur selten betroffen. Am Schmerzprozess spielen meist noch andere schmerzauslösende Faktoren (z. B. Muskelverhärtungen und muskuläre Dysbalance) eine Rolle.
Eine Infiltration kann hierbei eine diagnostische oder eine therapeutische Zielsetzung verfolgen.
Möglicherweise gelingt es mit einer genauen körperlichen Untersuchung und der Bilddiagnostik nicht, exakt festzustellen, von welchem Gelenk oder von welchen Gelenken die Schmerzen ausgehen. Diese Frage soll aber vor einem eventuellen operativen Eingriff sicher beantwortet werden. Durch gezielte Injektion von lokalem Betäubungsmittel (das nur 30-120 Minuten wirkt) wird das Gelenk für kurze Zeit ruhiggestellt. Die genaue Beobachtung der Schmerzen unmittelbar nach der Intervention ist dann von großer Bedeutung.
Bei der therapeutischen Infiltration in Abgrenzung zur gerade beschriebenen diagnostischen Infiltration wird ein Gemisch aus mittel- oder langwirksamen Lokalanästhetika und Kortison an das Gelenk gegeben. Durch die Kortisonwirkung wird die schmerzhafte Entzündungsreaktion als Antwort auf einen bestehenden Reiz für längere Zeit gelindert oder komplett beruhigt.
- Die periradikuläre Therapie (PRT)
Die periradikuläre Therapie ist eine nicht-operative Schmerztherapie (durch Infiltration) zur Behandlung von Nervenwurzelschmerzen an der Hals- oder an der Lendenwirbelsäule. Ein Druck auf die Nervenwurzel z. B. durch einen Bandscheibenvorfall führt zu starken Schmerzen im Arm oder im Bein. Die Schmerzausstrahlung ist abhängig von der betroffenen Nervenwurzel.
Mit der periradikulären Therapie gelingt es in vielen Fällen eine Operation zu umgehen oder den Schmerz bis zum operativen Eingriff gut zu lindern.
Bei der periradikulären Therapie wird die unter Druck stehende Nervenwurzel mit einer Medikamentenmischung aus Kortison und lokalem Betäubungsmittel (z. B. Lidocain) umspült. Diese werden mit einer dünnen Nadel in unmittelbarer Nähe des Nervs injiziert. Kortison wird als entzündungshemmendes Medikament eingesetzt. Bei Nervenwurzelschmerzen sind chemische und/oder mechanische Entzündungsprozesse beteiligt. Durch die Verringerung dieser Entzündung nehmen auch die Schmerzen ab.
- Ablauf der Infiltrationen
Infiltrationen werden bei uns am Waldkrankenhaus in modern ausgerüsteten Interventionsräumen durchgeführt. Die Spitze einer sehr dünnen Hohlnadel wird dabei unter Durchleuchtung (Röntgen mit C-Bogen) bis an die betreffende Stelle vorgeschoben. Anschließend wird das Medikamentengemisch injiziert.
Weil sehr dünne Nadeln verwendet werden, ist die Betäubung des Injektionskanals meist nicht erforderlich und die Infiltration wird zumeist als nicht oder nur wenig schmerzhaft empfunden.
Je nach Infiltration soll sich eine kurze Zeit der Nachbeobachtung vor Ort anschließen, um sicher zu stellen, dass Sie die Infiltration gut vertragen haben. Grundsätzlich dürfen Sie sich am Infiltrationstag all das vornehmen, was sie sich auch ohne die Infiltration vorgenommen hätten. So erhalten wir ein gutes Feedback und können gemeinsam gut bewerten, wie wertvoll die gewählte Infiltration für Sie im Einzelfall war.