Übergewicht/ Adipositas

Kennzeichen von psychogenem Übergewicht

Übergewicht aufgrund seelischer Ursachen (psychogene Adipositas) ist, trotz der von Experten vermuteten Häufigkeit, kein an sich abgegrenztes Krankheitsbild wie etwa die Binge-Eating-Störung. Betroffene essen meist übermäßig viel und leiden unter ihrem hohen Gewicht. Sie sind sich aber häufig der seelischen Hintergründe ihres Leidens gar nicht bewusst. Deshalb suchen sie sich Hilfe auch oft in Diäten und Abnehmprogrammen. Obwohl eine Psychotherapie der zugrundeliegende Essstörung oder in eine Anti-Diät-Konzept oft hilfreicher wären.

Esssucht zur Gefühlsregulation

Oft nutzen Menschen mit einer psychogenen Adipositas Essen, um unangenehme Gefühle wie Ärger, Langeweile, Traurigkeit oder Einsamkeit zu bewältigen. Manchmal dient die Gewichtszunahme unbewusst dazu, sich durch das Übergewicht einen „Schutzpanzer“ zu schaffen. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn Kritik oder Zurückweisung als sehr belastend erlebt werden oder ein hoher Harmoniebedarf besteht. Durchaus häufig sind sie aber innerlich sehr empfindsam und verletzlich und verwenden Essen als eine Möglichkeit der Gefühlsregulation und „Ersatzbefriedigung“. 

Wo finde ich Hilfe bei Adipositas?

In der Adipositas Therapie machen Patientinnen und Patienten deshalb wiederholt die Erfahrung, dass eine Gewichtsabnahme durch Diäten zwar möglich ist. Sie stelle jedoch auf fest, dass sie  nachher schnell wieder zunehmen, weil sie ihr Essverhalten nicht bleibend verändern konnten. Für eine dauerhafte Gewichtsreduktion ist es in solchen Fällen notwendig, andere Bewältigungsstrategien für die innerseelischen Hintergründe des Essverhaltens zu finden. Ein Anti-Diät-Konzept ist dann deutlich sinnvoller als eine Reduktion der Kalorienzufuhr. 

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