Binge Eating Störung (BED) – Verstehen, Erkennen und Behandeln

Die Binge Eating Störung (BED), auch als Binge Eating Disorder bezeichnet, ist eine ernstzunehmende Essstörung, die viele Menschen betrifft. Dabei kommt es wiederholt zu unkontrollierten Essanfällen, bei denen Betroffene große Mengen Nahrung zu sich nehmen, ohne ihre Nahrungsaufnahme steuern zu können. Anders als bei der Bulimie greifen Betroffene nach diesen Essanfällen jedoch nicht zu Gegenmaßnahmen wie Erbrechen oder exzessivem Sport.

Die Symptome der Binge Eating Störung

Das Krankheitsbild der Binge Eating Störung zeichnet sich durch bestimmte wiederkehrende Muster aus: 

  • Häufige Essanfälle:
  • Mindestens zweimal wöchentlich über einen Zeitraum von sechs Monaten.
  • Kontrollverlust: Während der Essattacken haben Betroffene das Gefühl, die Kontrolle über Menge und Art der Nahrung zu verlieren.
  • Rasches Essen: Nahrung wird oft hastig und in großen Mengen konsumiert, bis ein unangenehmes Völlegefühl entsteht.
  • Emotionale Belastung: Essanfälle geschehen häufig unabhängig von körperlichem Hunger. Anschließend fühlen sich Betroffene schuldig, deprimiert oder ekeln sich vor sich selbst. 

Oft vermeiden Menschen mit BED aus Scham das Essen in Gesellschaft, was zu sozialer Isolation führen kann.

Auswirkungen auf Körper und Psyche

Obwohl nicht alle Betroffenen übergewichtig sind, erhöht BED das Risiko für Übergewicht und damit verbundene gesundheitliche Probleme wie Diabetes oder Bluthochdruck. Auch die seelischen Belastungen sind erheblich:

  • Ein geringes Selbstwertgefühl ist bei Betroffenen weit verbreitet.
  • Schuld- und Schamgefühle verstärken die seelische Belastung.
  • Der Teufelskreis aus Hungern, Heißhunger und Essattacken führt oft zu Hilflosigkeit.

Ursachen und Diagnose

Die Binge Eating Störung ist eine anerkannte psychische Erkrankung, die erst in den letzten Jahren intensiver erforscht wurde. Häufig liegen tieferliegende emotionale oder psychische Probleme zugrunde, die durch die Essanfälle kompensiert werden sollen. Eine korrekte Diagnose erfordert eine genaue Analyse der Essgewohnheiten und der emotionalen Hintergründe.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung der Binge Eating Störung setzt auf eine Kombination aus Ernährungsumstellung und psychotherapeutischer Unterstützung. Ziel ist es, den Teufelskreis zu durchbrechen und langfristige Strategien zur Bewältigung emotionaler Belastungen zu entwickeln.

  1. Regelmäßiges, bedarfsorientiertes Essen: Betroffene lernen, ihre Mahlzeiten bewusst und in angemessenen Mengen zu planen, um Heißhungerattacken zu vermeiden.
  2. Therapeutische Aufarbeitung: In der Therapie werden die psychischen Auslöser der Essanfälle identifiziert und bearbeitet. Dazu zählen beispielsweise Stress, Trauer oder Selbstzweifel.
  3. Entwicklung alternativer Bewältigungsstrategien: Betroffene üben, mit schwierigen Gefühlen umzugehen, ohne auf Essattacken zurückzugreifen.

Hilfe für Betroffene

Wenn du oder jemand in deinem Umfeld an BED leidet, ist es wichtig, frühzeitig Hilfe zu suchen. Fachärztliche Beratung und psychologische Unterstützung können Betroffenen helfen, den Weg aus der Essstörung zu finden. Ein Leben frei von Essattacken ist möglich – mit der richtigen Unterstützung und Geduld.

Finde Hilfe und starte den Weg zu einem gesünderen, glücklicheren Leben!