Binge Eating Störung (BED, Binge Eating Disorder)
Kennzeichen der Binge Eating Störung
Ähnlich wie bei der Bulimie leiden Menschen mit einer Binge-Eating-Störung unter wiederholten Essattacken. Sie ergreifen jedoch keine gegenregulatorischen Maßnahmen wie übermäßigen Sport, Erbrechen oder Ähnliches. In der Folge sind sie häufig – aber nicht zwangsläufig – übergewichtig.
Krankheitsbild / Diagnose Binge Eating
Das Krankheitsbild der Binge-Eating-Störung ist noch nicht lange als Essstörung anerkannt und es gibt bisher nur Forschungskriterien zur Stellung der Diagnose. Diese beinhalten mindestens zwei wöchentliche Essanfälle über die Dauer von einem halben Jahr. Während dieser Essattacken verzehren Betroffene deutlich mehr, als andere Menschen im gleichen Zeitraum essen würden. Sie erleiden außerdem einen Kontrollverlust. Das heißt sie können nicht mehr aufhören oder kontrollieren, was und wie viel sie essen. Zudem essen sie dann häufig wesentlich schneller als normal und bis zu einem unangenehmen Völlegefühl. Auch ohne körperlichen Hunger verzehren sie große Nahrungsmengen während einer Essattacke und fühlen sich nachher schuldig, deprimiert oder ekeln sich vor sich selbst. Häufig vermeiden Betroffene aus Verlegenheit über die verzehrte Menge das Essen in Gesellschaft.
Soziale Folgen von Binge Eating
Viele Menschen, die an Binge-Eating-Störung leiden, haben ein geringes Selbstwertgefühl. Dieses hängt oft in hohem Masse vom Körpergewicht ab. Häufig nehmen sie sich das Auftreten der Essattacken selbst sehr übel, fühlen sich aber ausser Stande, dieses zu kontrollieren.
Behandlung von Binge Eating
Zu Beginn der Behandlung der von Binge Eating Störung gilt es den Teufelskreis der Essstörungen zu unterbrechen. Dieser Teufelskreis setzt sich zusammen aus Hungern, Heißhunger und Essattacken. Dafür ist es nötig ein regelmäßiges bedarfsorientiertes Essen sicher zu stellen. Im nächste Schritt können in der Therapie dann die innerseelischen Hintergründe des Essverhaltens geklärt und bearbeitet werden. Dies ist notwendig damit Betroffene auch dauerhaft auf Essattacken verzichten können. Damit dies erreicht werden kann müssen in der Behandlung andere Bewältigungsmöglichkeiten für die zugrundeliegenden Schwierigkeiten gefunden werden.