Andere Essstörungen
Sonstige Essstörungen sind meist genauso belastend oder krankheitswertig wie die klassische Magersucht, Bulimie oder psychogene Adipositas. Manchmal denken Betroffene, sie hätten keinen Anspruch auf Therapie ihrer Essstörung, weil sie nicht unter einem Vollbild einer solchen Essstörung leiden. Das trifft so nicht zu. Im Zweifelsfall sollte ein Fachmann bzw. eine Fachfrau aufgesucht werden, um die Diagnose zu stellen und über mögliche Schritte zu beraten. Falls Sie ein Vorgespräch in der Klinik am Korso wünschen, können Sie folgenden Weg beschreiten (Klinik am Korso)
Sport-Bulimie oder Sport-Anorexie
Bei manchen von einer Bulimie oder Anorexie (Magersucht) Betroffenen steht als gewichtsregulierende Massnahme ganz eine übermässige körperliche Aktivität im Vordergrund. Nahrungsrestriktion, Erbrechen, Abführmittel und ähnliche Massnahmen treten dem gegenüber eher in den Hintergrund. An Sportbulimie oder Sportanorexie Leidende gehen oft über Stunden hinweg mehrmals die Woche einer oder mehreren Sportarten nach und tun dies, weil sie müssen und nicht, weil es ihnen Freude macht. Trotz Erschöpfung zwingen sie sich, ihr oft rigide festgelegtes Sportprogramm abzuarbeiten und ignorieren Überlastungszeichen, Schmerzen oder widrige Wetterumstände sowie andere Lebensinhalte. Wenn es ihnen einmal dennoch unmöglich ist, ihrem Bewegungsdrang nach zu kommen, führt dies meist zu negativen Gefühlen und schlechtem Gewissen. Dabei ist der Bewegungsdrang häufig sehr quälend. Manchen Betroffenen ist es fast unmöglich, sich auszuruhen, über längere Phasen zu sitzen und sich nicht zu bewegen. Bei der Behandlung dieser Sonderformen der Essstörungen Bulimie und Anorexie muss dem oft ausgeprägten Bewegungsdrang Rechnung getragen werden; ein Ziel der Therapie ist es, nachsichtiger mit dem eigenen Körper um zu gehen, sich wieder Phasen von Ruhe und Entspannung gönnen zu können und Körpersignale ernst zu nehmen und zu beachten.