4 Auszubildende aus dem Kosovo lernen bald an der Johanniter-Pflegeschule Treuenbrietzen
Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen ist die erste Gesundheitseinrichtung des Landes Brandenburg mit Pflegeazubis aus dem Kosovo
Landespremiere an der Johanniter-Pflegeschule Treuenbrietzen
Ab 1. Oktober 2023 werden 4 junge Damen und Herren aus dem Kosovo ihre 3-jährige Ausbildung zur Pflegefachkraft beginnen. Bereits am 10. September sind sie angereist, um ihre neue Umgebung zur sprachlichen und kulturellen Integration kennenzulernen. Dabei treffen sie nicht nur auf Unbekanntes: Bereits im Sommer 2022 war eine Abordnung unseres Krankenhauses mit Pflegeschulleiterin Gabriele Unger und Oberin Una Kniebusch vor Ortin Pristina.
Dieses Projekt ist ein Pilotprojekt im Land Brandenburg
Krankenhausdirektor Mirko Rücker begrüßte die künftigen Azubis am 15.09. in Treuenbrietzen persönlich. „Wir freuen uns sehr auf eine spannende Zeit. Dieses Projekt ist ein Pilotprojekt im Land Brandenburg. Wir haben mit einer kürzlich eingestellten Welcome-Managerin eine spezielle Expertise in sozialer Arbeit am Standort implementiert. Unsere Erfahrungen mit der Vorbereitung, der Integration und dem Ausbildungsverlauf können als Vorbild für künftige Projekte im Land Brandenburg dienen. Darüber hinaus entwickeln wir gerade ein innovatives Mentorenkonzept, wodurch wir neu eingestellte Pflegefachkräfte, auch aus dem Ausland bestmöglich in den Klinikalltag integrieren und betreuen können.“
Was bisher geschah
In der Hauptstadt Pristina gibt es eine spezielle deutsch orientierte Schule, die junge Menschen auf Auslandsausbildungen vorbereitet und wo die Bewerbergespräche geführt und die Vorauswahl getroffen wurden. Seitdem haben die künftigen Azubis weiter bis zum Sommer 2023 Deutsch gelernt und mittlerweile ein sehr gutes Sprachniveau erreicht. Zur kürzlichen Abschlussfeier des Deutschkurses im Kosovo konnten sich Schulleiterin und Oberin in Begleitung einer Landtagsabgeordneten und Vertretern des brandenburgischen Gesundheitsministeriums sowie der deutsche Botschafter selbst davon überzeugen und herzlich gratulieren.
„Die jungen Leute sind hoch motiviert und bringen eine ausgeprägte persönliche Reife mit. Die Sprachkenntnisse waren bereits nach 3 Monaten beachtlich. Dank des gemeinsamen Projektes mit dem Gesundheitsministerium und ADLER MANAGEMENT konnte ein guter Kontakt und Einblick für uns als Ausbildungsstätte gewonnen werden. Wir freuen uns sehr auf unsere zukünftigen Auszubildenden“, sagt Projektleiterin Oberin Una Kniebusch vom Johanniter-Krankenhaus.
Schulleiterin Gabriele Unger ergänzt: „Im Allgemeinen gibt es im Kosovo eine starke Deutsch-Affinität, weil viele Familien Angehörige in Deutschland haben (Flüchtlinge des Balkan-Krieges in den 1990er Jahren). Der Kosovo ist mit 31 Jahren Altersdurchschnitt ein recht junges Land. Dem entgegen steht eine Jugendarbeitslosigkeit von 50-60 %, also eine hohe Perspektivlosigkeit.“
Für eine enge Anbindung werden die Auszubildenden im Krankenhausgelände Treuenbrietzen untergebracht. Sie werden von unserer Welcome-Managerin betreut, der sich sowohl um Anliegen dieser Auszubildenden als auch um die zunehmende Nationalitätenvielfalt der Krankenhausmitarbeiterschaft kümmert.
Dieses Projekt ist mit Unterstützung des brandenburgischen Gesundheitsministeriums und der spezialisierten Agentur ADLER MANAGEMENT entwickelt worden samt Reisebegleitung. Aber man bietet nicht nur jungen Menschen eine Perspektive in Deutschland. Im Gegenzug wird ein diakonisches Projekt für gehandicapte Menschen im Kosovo gefördert.
Wer ist mit im Boot
- Das brandenburgische Gesundheitsministerium fördert das Projekt.
- Die Agentur Adler-Management knüpfte die Kontakte zwischen allen Beteiligten.
- Der RBB RadioEins wird mit Moderatorin Amelie Ernst dieses Projekt begleiten.
- Carla Kniestedt (Abgeordnete der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Landtag Brandenburg, Sprecherin für Ländliche Räume, Soziales und Menschen mit Behinderungen, Gesundheit, Integration und Flucht) begleitet dieses Pilotprojekt ebenfalls, war mit auf den Kosovo-Reisen und steht im engen Kontakt mit der Pflegeschule Treuenbrietzen.